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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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traurig, weinen ständig, können weder essen noch schlafen und haben an nichts mehr Interesse. Vielleicht fragen Sie sich auch, ob Sie wohl jemals imstande sein werden, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.
Annahme des Verlusts. Letztlich werden Sie sich mit dem Verlust des Kindes abfinden. Das heißt jedoch nicht, dass Sie das tote Kind vergessen werden – Sie werden den Verlust lediglich akzeptieren und sich wieder den alltäglichen Angelegenheiten widmen.
Der richtige Zeitpunkt ist der, den Sie für richtig halten. Es dauert vielleicht nur kurze Zeit, bis Sie vom Gefühl her für eine erneute Schwangerschaft bereit sind – vielleicht dauert es aber auch sehr viel länger. Zwingen Sie sich nicht dazu (oder lassen Sie sich nicht dazu zwingen), es zu früh zu versuchen. Aber warten Sie auch nicht länger, als Sie müssen. Hören Sie auf Ihr Herz, und Sie werden wissen, wann Ihre Seele geheilt ist und wann Sie für eine erneute Schwangerschaft bereit sind.
Sie müssen auch körperlich bereit sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob in Ihrem Fall eine bestimmte Wartezeit notwendig ist. Gewöhnlich können Sie es versuchen, sobald Sie sich dazu in der Lage fühlen (und sobald Ihr Zyklus wieder mitmacht). Aber falls es einen Grund gibt, weshalb Sie länger warten müssen, als Ihnen lieb ist (beispielsweise nach einer Molenschwangerschaft), nutzen Sie die Zeit, um sich für die Schwangerschaft körperlich in Höchstform zu bringen (siehe Kapitel 1), falls Sie es nicht schon sind.
Vielleicht sind Sie bei einer erneuten Schwangerschaft weniger arglos, denn inzwischen wissen Sie, dass nicht jede Schwangerschaft glücklich endet. Das kann zur Folge haben, dass Sie nichts mehr für selbstverständlich halten. Möglicherweise sind Sie diesmal nervöser als beim ersten Mal, vor allem so lange, bis die Woche überstanden ist, in der Sie bei der letzten Schwangerschaft Ihr Kind verloren haben (und falls Sie Ihr Baby während, kurz bevor oder nach der Geburt verloren haben, werden Sie sich die ganze Zeit über Sorgen machen).
Vielleicht stellen Sie fest, dass Ihre Vorfreude durch Ihre Angst gedämpft wird – so sehr, dass Sie möglicherweise zögern, eine Bindung zu Ihrem neuen Baby aufzubauen, bis die Angst vor einem erneuten Verlust verschwunden ist. Wahrscheinlich achten Sie jetzt besonders auf jedes Schwangerschaftssymptom: auf die Symptome, die Ihnen Hoffnung schenken (geschwollene Brüste, morgendliche Übelkeit, häufige Toilettengänge), und auf die, die Angst auslösen (Stiche im Beckenbereich, Krämpfe). All das ist völlig verständlich und ganz normal – das werden Sie feststellen, wenn Sie mit anderen Frauen sprechen, die nach dem Verlust eines Kindes eine ganz normale Schwangerschaft erlebt und zum errechneten Geburtstermin ein gesundes Kind zur Welt gebracht haben. Sorgen Sie dafür, dass Ihnen schnell geholfen wird, wenn solche Gefühle Sie davon abhalten, Ihre neue Schwangerschaft zu hegen und zu pflegen.
Freuen Sie sich auf die Belohnung – auf das Baby, das Sie schon so ungeduldig erwarten –, anstatt an den erlittenen Verlust zu denken. Das wird Ihnen helfen, optimistisch zu bleiben. Denken Sie daran, die meisten Frauen, die eine Fehlgeburt hatten oder ein Kind verloren haben, erleben später eine ganz normale Schwangerschaft und bringen ein völlig gesundes Kind zur Welt.
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