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Schwach vor Sehnsucht

Schwach vor Sehnsucht

Titel: Schwach vor Sehnsucht
Autoren: Carole Mortimer
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hartnäckiger wurde, wenn ihr jemand etwas verweigerte.
    Er ignorierte sie jedoch, wann immer sie sich “zufällig” begegneten und sie ihn grüßte oder ihm fröhlich zuwinkte. Eines Tages konnte er ihr dann jedoch nicht einfach davonlaufen.
    Es war Mittagszeit, und Joanna traute ihrem Glück kaum, als sie sich in der überfüllten Cafeteria umsah und den freien Platz neben Joshua entdeckte. Er war fast fertig mit Essen, und sie drängte sich schnell zu seinem Tisch durch. “Darf ich?” Sie wusste, dass ihr hellblauer Skianzug vorteilhaft ihre schlanke Figur zur Geltung brachte und ihre blauen Augen betonte.
    Joshuas Schulterzucken war nicht ermutigend.
    Überhaupt nicht ermutigend. Außerdem saß noch ein anderes Paar am Tisch. Joanna stellte den Fruchtjoghurt und den Kaffee ab und setzte sich lächelnd neben Joshua Radcliffe. “Ich bin froh, dass ich Sie heute zufällig treffe”, sagte sie atemlos.
    Er zog die Augenbrauen hoch. “Ach ja?”
    Einen Moment lang geriet ihr Selbstvertrauen ins Wanken, aber sie fing sich rasch. “Ja. Ich wollte mich bei Ihnen noch mal für die Hilf e bedanken.”
    “Bedanken?” Er runzelte die Stirn.
    “Ja, ich …” Der Mann erinnerte sich nicht einmal an sie! “Ich bin Joanna Proctor, wir haben uns neulich getroffen.”
    “Ah ja, Miss Proctor.”
    Das sagte er offensichtlich nur aus Höflichkeit. Joanna sah ihm an, dass er sie noch immer nicht wieder erkannte. Das andere Paar stand auf, und da der Hochbetrieb vorbei war, hatte sie Joshua jetzt für sich allein. Aber er wollte anscheinend auch gehen. Er nahm seine Handschuhe und die Skibrille.
    “Kann ich Ihnen noch einen Kaffee spendieren?” fragte Joanna verzweifelt.
    Er erstarrte. “Ist es eine Gewohnheit von Ihnen, fremden Männern einen Kaffee auszugeben?”
    fragte er eisig.
    Sie lachte nervös. “Nein.” Und hier hatte sie ausgerechnet einen, der es offensichtlich nicht mochte, wenn die Frau den ersten Schritt tat. Schritte, meinte sie ja wohl. Bisher war alles von ihr ausgegangen. Sie war ihm nachgelaufen. Und der Mann machte es ihr sehr schwer, ihn einzufangen. “Und ich würde Sie nicht als Fremden bezeichnen.”
    Er blickte sie streng an. “Wie alt sind Sie?”
    Die Frage überraschte sie. “Wie alt…?”
    “Ja!” stieß er grimmig hervor.
    “Zwanzig”, log Joanna.
    Er lächelte spöttisch. “Und vermutlich verführen Sie Männer, seit Sie in der Wiege lagen?”
    Jetzt flirtete er mit ihr! “Nicht ganz.”
    Sein Lächeln verschwand. “Wahrscheinlich deshalb, weil Sie sie noch nicht verlassen haben!”
    Und dann ging er davon.
    Wie konnte er ihr das antun? In der einen Minute flirtete er mit ihr, und in der nächsten behandelte er sie wie ein Kind! Es war nicht fair. Und sie war noch lange nicht geschlagen.
    An den drei folgenden Tagen tauchte er nicht auf. Am ersten Tag war Joanna noch nicht allzu besorgt. Schließlich musste Joshua ja nicht seine ganze Zeit hier mit Skilaufen verbringen.
    Am dritten Tag war sie überzeugt, dass er abgereist war. Und sie verfluchte sich, weil sie ihre Chancen nicht besser genutzt hatte. Sie würde nie wieder einen so faszinierenden Mann wie Joshua Radcliffe kennen lernen.
    Zwei Tage lang blieb sie deprimiert in der Hütte. Sie hatte jedes Interesse am Urlaub verloren, den viele als den Höhepunkt ihres Lebens angesehen hätten. Jetzt, da sie Joshua auf dem Mount Norquay nicht mehr sehen würde, wollte sie nicht länger Ski laufen. Schließlich ließ sie sich jedoch von ihren Eltern dazu drängen, auf die Piste zurückzukehren. Greg, ihr Skilehrer, versuchte, mit ihr zu flirten, aber er ging ihr nur noch auf die Nerven.
    Und dann sah Joanna eine in Dunkelblau gekleidete Gestalt auf der schwierigsten Abfahrtsstrecke. Die geschmeidigen Bewegungen waren ihr so vertraut, dass sie ihn überall wieder erkennen würde. Joshua war nicht abgereist! Plötzlich war der Tag strahlend schön, und soga r Gregs Konversation kam ihr nicht mehr so langweilig vor. Sie war jedoch erleichtert, als er seinen nächsten Kurs abhalten musste und sich entschuldigte.
    Joshua war noch hier. Und Joanna hatte vor, ihn nicht erneut verschwinden zu lassen, ohne ihn irgendwie beeindruckt zu haben.
    Sie hatte Joshua mit dem Sessellift wieder hoch zum Gipfel fahren sehen und ihre Abfahrt von einem der kleinen Hänge so getimt, dass sie beide zur gleichen Zeit am Fuß des Bergs ankommen mussten. Unglücklicherweise bewunderte sie jedoch, wie gut Joshua Ski lief, anstatt aufzupassen. Zu spät
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