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Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman

Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman

Titel: Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
Autoren: Susanna Calaverno
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Büro roch nach altem Papier, Staub und einem Hauch von Onkel Ugos Rasierwasser. Für einen Moment glaubte sie seine Anwesenheit in diesem speziellen Hauch von Lavendel- und Kiefernduft zu spüren.
    „Hey, ich dachte, du wolltest uns oben ein Zimmer aussuchen?“
    Fabrizio stand mit Gepäck beladen an der Haustür und blinzelte, um seine Augen an das Halbdunkel zu gewöhnen.
    „Oben gibt es nur fünf Zimmer, die in Frage kämen, und ein winziges Kämmerchen. Es wird besser sein, wenn wir uns in Onkel Ugos Räumen einrichten“, sagte sie, ohne sich umzudrehen.
    „Na schön, dann muss ich sie wenigstens nicht die Treppe hochschleppen.“
    Erleichtert ließ er die Koffer fallen und sah sich interessiert um. „Nettes Büro“, stellte er lobend fest. „So niedlich altmodisch. Meine Güte, solch ein altehrwürdiger Safe gehört ins Museum!“
    Fasziniert strich er über den dunkelgrün lackierten Metallquader in der Zimmerecke. Drehte versuchsweise an dem schweren Rad und zuckte zurück, als die Tür lautlos aufschwang. Neugierig spähte er in das Dunkel.
    „Da sind einige Papiere drin“, stellte er fest und griff hinein, um ein dickes Bündel herauszuholen. „Vielleicht solltest du das gleich lesen.“ Er reichte ihr einen abgegriffenen Umschlag, auf dem in schwungvoller Handschrift „Für Angelina „ stand.
    Wortlos überflog sie den in seiner leicht zittrigen, akkuraten Handschrift geschriebenen Brief.
     
    Mein liebes Kind,
     
    wenn du meinen Brief in Händen hältst, haben wir uns nicht mehr gesehen und ich habe deinen jungen Mann nicht mehr kennen lernen können. Schade, ich bin ziemlich neugierig auf ihn.
    Du fragst dich sicher, wieso ich dir die Locanda mit dieser Auflage hinterlassen habe, wo du sie vermutlich so schnell wie möglich verkaufen möchtest. Sei deinem alten Onkel nicht böse! Aber ich denke, es wird dir gut tun, hier für eine Weile zur Ruhe zu kommen und dir über deine weiteren Pläne Gedanken zu machen. Das Leben sollte sich nicht nur um Geld drehen. Das letzte Mal, als ich dich sah, wirktest du gehetzt und entwurzelt.
     
    Also vertraue ich euch beiden meine Locanda an und hoffe, ihr werdet euch hier wohl fühlen.
     
    In Liebe
    Ugo
     
    Ihre Augen brannten ein wenig, als sie den Brief beiseite legte und ihre Aufmerksamkeit dem Rest zuwandte, den Fabrizio gerade durchblätterte.
    „Was war sonst noch drin?“
    „Nichts von Interesse. Verschiedene Kaufverträge, ein paar Rezepte – nichts Besonderes. Komm, lass uns nachschauen, ob das Schlafzimmer ähnlich eingerichtet ist.“
    Vom Büro führte eine unauffällige Tür in einen weiteren Raum. Mit leisem Herzklopfen drückte sie nun die Türklinke herunter. Auf den sich bietenden Anblick war keiner von beiden im mindesten vorbereitet gewesen.
    Sprachlos starrten sie auf das riesige Himmelbett, dessen duftiger Himmel aus leichtem weißem Gazestoff bestand – und der zarte Stoff verhüllte in keiner Weise den großen Spiegel, der dort oben eingebaut war.
    „Ich hätte nie erwartet, so etwas ausgerechnet bei deinem alten Onkel zu sehen“, flüsterte Fabrizio beinahe andächtig und trat näher. „Hast du davon gewusst?“
    „Natürlich nicht!“ Angelina runzelte die Brauen. „Kein Wunder, dass er immer die Vorhänge zugezogen hatte! Ich habe mir früher nie Gedanken darüber gemacht, aber jetzt verstehe ich es. – Irgendwie passt dies Monstrum so überhaupt nicht zu Onkel Ugo. Das ganze Zimmer passt nicht hierher!“ Mit einer den ganzen Raum umfassenden Geste wies sie auf das kostbar wirkende Parkett, die moosgrünen Damastvorhänge und das geradezu zerbrechlich wirkende übrige Mobiliar.
    „Dein Onkel Ugo scheint ein interessanter Mann gewesen zu sein. Schade, dass ich ihn nicht mehr kennen gelernt habe.“
    Neugierig schlenderte Fabrizio umher, öffnete die Türen des geräumigen Kleiderschranks voller schlichter Anzüge und säuberlich zusammengelegter Hemden und konstatierte schließlich nach einem beiläufigen Blick in das kleine Badezimmer mit der tiefen Befriedigung eines Menschen, dessen Befürchtungen sich nicht bestätigt hatten: „Es ist viel besser, als ich zu hoffen gewagt hätte.“
    „Inwiefern?“, fragte Angelina träge und ließ sich rücklings auf das Himmelbett fallen.
    „Hast du dir nie gewünscht, einmal in einem echten Himmelbett die Matratze zu strapazieren?“
    „Bisher noch nicht. – Wow!“ Überrascht musterte sie ihr Spiegelbild über sich. „Das ist ja sogar ein Vergrößerungsspiegel. Schau
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