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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)
Autoren: Rachel Vincent
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Ohr.
    Einen Augenblick später standen wir in der Eastlake-Schulküche, Todd hielt mich noch immer. Emma starrte mich an, die Augen geweitet, sie befand sich noch immer im Schockzustand.
    Gegenüber lag Nash auf der Seite in Sabines Armen. Auf dem Boden zu ihren Füßen stand ein Plastikbecher mit dem schmelzenden Haar-Eiszapfen. Ich wollte lieber gar nicht erst wissen, wozu sie ihn mitgenommen hatte.
    Todd drückte mich freundschaftlich, dann ließ er mich los, und ich drehte mich um und sah ihn an. „Danke. Du hast was gut bei mir.“
    „Ach was, hab ich doch gern gemacht“, winkte er ab, und das Blau seiner Augen wirbelte langsam im Kreis.
    Dann war Emma bei mir und schloss mich fest in die Arme.
    „Alles in Ordnung?“, fragte ich sie.
    „Ich denke schon.“ Sie ließ mich los und bemühte sich zu lächeln, was ihr aber misslang. Sie war noch immer weiß wie die Wand. „Das ist die Unterwelt gewesen?“
    „In all ihrer Hässlichkeit.“
    „Was ist eigentlich genau passiert? In der einen Minute sitze ich noch im Geschichtsunterricht und dann … das.“
    „Ist eine lange Geschichte, Em. Aber ich verspreche dir, ich erkläre dir alles. Und ich werde dir nichts verschweigen, Ehrenwort. Ich brauche bloß einen Moment, um … zu verschnaufen.“
    Emma nickte verständnisvoll, und ich ließ mich erschöpft auf einen Stuhl fallen. Und einen Moment lang sahen wir fünf uns nur still an.
    Erschüttert. Erleichtert. Und noch sehr lebendig.
    Okay, bis auf Todd.

27. KAPITEL
    „Und die mit den Haaren?“, fragte Emma, während sie das Backblech aus dem Ofen zog. Sie stellte es auf einen Untersetzer und sog genüsslich den Geruch ein. Um das Trauma, das sie am Tag zuvor erlitten hatte, wiedergutzumachen, hatte ich ihr versprochen, jede der Fragen zu beantworten, mit der sie mich bei einer Kuchenplatte voller Brownies bombardieren wollte.
    „Das war Invidia. Sie ist ein Hellion der Eifersucht.“
    Emma legte die Topflappen auf die Arbeitsfläche unserer Küche. „Die, die dich und Sabine verhext hat?“
    „Und die halbe Schule.“ Ich zog eine Schublade neben dem Herd auf und stopfte die Topflappen hinein.
    „Und wie?“, wollte Emma wissen.
    „Du meinst den Blizz? Das funktioniert wie ein Wasserrad.
    Wenn es erst mal in Bewegung ist, läuft es praktisch von selbst weiter, aber es braucht einen Anstoß, damit es anfängt, sich zu drehen. In unserem Fall war das ein enormer Energieschub, der von Avari und Invidia in unsere Welt beziehungsweise die Schule geschickt wurde. Dadurch sind zwischen den Leuten die Konflikte ausgebrochen, die sowieso schon unterschwellig vorhanden gewesen sind. Und weil die Antriebskräfte Gier und Neid waren, hat sich das Ergebnis auch in Gier und Neid geäußert.“
    Ich griff in den Kühlschrank und holte eine Flasche Milch heraus, während Emma zwei Gläser aus dem Schrank nahm. „Also war Sabine deswegen so rasend eifersüchtig auf dich und du so felsenfest davon überzeugt, dass alles, was schiefgelaufen ist, ihre Schuld sein muss.“
    Nickend reichte ich ihr das erste gefüllte Glas. „So in der Art. Avari und Invidia haben sich ganz schön ins Zeug gelegt, um Sabine und mich gegeneinander auszuspielen. Schließlich waren wir der große Hauptgewinn bei diesem Spiel.“
    „Das ist echt gruselig, Kay.“
    „Wem sagst du das.“ Ich nippte an meiner Milch und musterte meine Freundin nachdenklich.
    Im Großen und Ganzen war Emma ziemlich gut mit dem klargekommen, was sie gesehen und was man ihr anschließend noch alles erzählt hatte. Ihre für sie typische Selbstschutzreaktion darauf, dass sie besessen gewesen war – „Hab ich den Kopf auf den Rücken gedreht?“ –, bestand darin, die Sache herunterzuspielen und Witze darüber zu reißen. Doch ich sah die Furcht, die sie hinter dieser Fassade versteckte. Ich wusste, wie sie sich fühlte. Machtlos und verängstigt und benutzt. Denn mir ging es genauso.
    Und ich würde ihr helfen, dieses Erlebnis zu verarbeiten. Das würde jeder von uns tun.
    Als es läutete, ging ich zur Tür, während Emma die Brownies in kleine Stücke schnitt. Nash stand im Lichtkegel der Lampe auf unserer Terrasse, und in dem Moment, als sich unsere Blicke trafen, begann mein Herz, ein wenig schneller zu schlagen.
    „Hey.“
    „Hey“, antwortete ich und ließ mich dann von ihm in den Arm nehmen und mir einen zarten Kuss geben. Ich sehnte mich nach mehr, doch dies war nicht der richtige Augenblick. Ob der jemals kommen würde, wer wusste das schon, denn
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