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Schürzenjäger

Schürzenjäger

Titel: Schürzenjäger
Autoren: Alison Kent
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ausgepackt zu werden. Ihr Haar fiel ihr in weichen Locken auf die Schultern. Randy wäre am liebsten sofort mit den Fingern hindurchgefahren. Ihr Kleid war grün, mit einem feierlich goldenen Schimmer, das auf erstaunliche Weise die nackte Haut hervorhob, die es zeigte – und es zeigte eine ganze Menge.
    “Wow”, sagte er und ging auf sie zu. Etwas Passenderes fiel ihm nicht ein. “Du siehst umwerfend aus.”
    “Du siehst aber auch nicht schlecht aus”, neckte sie ihn.
    “Dreh dich mal, und erinnere mich daran, was mir gestern Nacht alles entgangen ist, weil ich allein geschlafen habe.”
    Sie drehte sich rasch, sodass er nur einen kurzen Blick auf ihren Rücken erhaschen konnte, und sah ihn wieder an. “Hast du die Nacht denn zu Hause verbracht? Oder in diesem Krankenhauszimmer, das du Büro nennst?”
    Diese Frau kannte ihn inzwischen schon viel zu gut. “Halb und halb. Ich wäre noch vorbeigekommen, aber es war schon sehr spät, als ich hier war, und ich wusste, du brauchst deinen Schlaf.”
    Sie wollte die Hand nach ihm ausstrecken, berührte stattdessen aber den Anhänger an ihrer Halskette. “Dadurch bist du zum zweiten Mal um ein Frühstück im Bett herumgekommen.”
    “Das können wir morgen nachholen.” Er hatte ein Zimmer in dem Hotel reserviert, in dem die Wohltätigkeitsgala stattfand. Bis jetzt hatte er Claire davon noch nichts erzählt. Er wollte warten, um ihr zuerst zu gestehen, wie viel sie ihm mittlerweile bereits bedeutete.
    Er sehnte sich danach, sie zu küssen und zu berühren. Es fiel ihm sehr schwer, die Hände von ihr zu lassen. Sie hingegen schien weitaus lockerer zu sein. “Die Limousine wartet. Bist du fertig?”
    Lächelnd nickte sie. “Ich hole nur schnell noch meine Handtasche.”
    Sie bat ihn nicht herein, sondern tauchte nach wenigen Augenblicken mit Handtasche und Spitzenumhang wieder auf, schloss die Tür ab und ging voraus, ohne sich zu vergewissern, ob er ihr folgte.

7. KAPITEL
    E ine Jazzband spielte, Applaus brandete auf, und es herrschte eine ausgesprochen ausgelassene Stimmung. Der Lärm war beinah ohrenbetäubend, der Champagner floss in Strömen.
    Claire hatte mehr Leute kennengelernt, als sie sich je würde merken können. Außerdem war sie so oft in den Po gekniffen worden, dass sie irgendwann aufgehört hatte zu zählen. Perry konnte ihr verdammtes Kleid gern wiederhaben.
    Randy dagegen hatte sich so höflich benommen, dass sie ein schlechtes Gewissen plagte, weil sie ihn wie ein gewöhnliches Date behandelt hatte. Sie hatte geglaubt, es wäre die einzige Möglichkeit für sie, den Abend zu überstehen.
    Als er sie von zu Hause abgeholt hatte, hätte sie sich ihm am liebsten in die Arme geworfen und ihn leidenschaftlich geküsst. Noch nie zuvor hatten ihr beim Anblick eines Mannes die Worte gefehlt. Er war dazu geschaffen, Armani-Anzüge zu tragen.
    Am Vortag hatte er ihr noch gesagt, sie wäre die einzige Frau in seinem Leben. Er hatte sie als seine Geliebte bezeichnet und sie geküsst, als könnte er ohne sie nicht leben – und das alles, bevor er ihr eröffnete, sie sollte ihm die Rechnung für die Flatbacker-Beratung schicken.
    Das war wie eine kalte Dusche gewesen und hatte sie daran erinnert, dass er es gewohnt war, sich alles im Leben mit Geld zu erkaufen. Sie wurde das Gefühl einfach nicht los, dass sie aus genau diesem Grund hier war und er sie für diesen Abend gekauft hatte.
    “Hallo, Miss Claire. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich mich einen Moment zu Ihnen setze. Ich habe weniger blaue Flecken beim Sturz von einem Pferd bekommen als bei dem Versuch, mich durch diese Menschenmenge zu drängen.”
    Mit diesen Worten setzte Luther sich zu ihr an den Tisch. “Ja, und ich muss gestehen, dass ich mich hingesetzt habe, um mich vor weiteren Belästigungen zu schützen.”
    Luther lachte sein tiefes Lachen und prostete ihr mit einem Champagnerglas zu. “Auf das beste Kleid, das ich seit Jahren gesehen habe. Wenn ich jünger wäre, würde es Ihnen nichts nützen, hier zu sitzen.”
    Sie errötete ein wenig. “Jetzt behaupten Sie nicht, mein Alter schreckt Sie ab.”
    “Um Himmels willen, nein. Das Problem ist
mein
Alter. Ich kann nicht mehr so schnell rennen wie früher. Randy würde mir glatt den Kopf abreißen, wenn ich mich an Sie heranmache.”
    Nicht wenn Sie ihm vorher Geld anbieten, dachte sie. Sie stellte ihr leeres Glas auf das Tablett eines Kellners, der auf dem Weg in die Küche war. “Ich fürchte, mittlerweile bereut er es,
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