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Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)

Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)

Titel: Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)
Autoren: Karen Rose
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aufgeklärt, sondern auch zwei kleine Mädchen gerettet.« Svetlana und Zarya waren bei einer Pflegefamilie untergebracht und warteten auf die Verwandten, die bereits im Flugzeug aus Moskau saßen. »Und einen solchen Zwei-Tage-Lunch würde ich jederzeit wiederholen.«
    Grayson seufzte. »Das ist mir klar. Ich weiß auch gar nicht, wem ich mit diesem Urlaubsquatsch etwas vormachen wollte. Oder damit, dass ich dein Chef bin. Oder dass du nicht sowieso tust, was du für richtig hältst. Und so weiter und so fort.«
    »Ich bringe auch Muffins mit, wenn ich morgen ins Büro komme«, erklärte Daphne grinsend.
    »Danke«, erwiderte er trocken. »Aber morgen bin ich nicht hier. Heute ist Heiligabend, Daphne.«
    »Oh«, sagte sie entgeistert. »Das habe ich ja total vergessen. Und ich habe noch nicht einmal annähernd alle Geschenke besorgt.«
    Grayson grinste. »Das sollte genug Strafe für die Missachtung meiner Befehle sein.« Doch als er sah, dass Kate sich an den Tisch Amber gegenübersetzte, wurde er wieder ernst. »Gib mir eine knappe Zusammenfassung, okay?«
    Daphne tat es. »Die Mayo-Klinik hat sich gemeldet. Tatiana Smirnov war dort in Behandlung, aber eine Amber Knowles fand sich nicht unter den Angestellten. Die Smirnovs haben sie über eine private Agentur in Minnesota eingestellt, hauptsächlich weil Amber fließend Russisch spricht. Sie ist bei ihrer Großmutter groß geworden, die in den 1940ern aus Russland in die Staaten emigrierte. Amber arbeitete zunächst in einem Krankenhaus, wurde aber entlassen, weil sie einen Patienten bestohlen hatte. Eine ehemalige Kollegin erzählte uns, dass der Diebstahl nicht in ihre Akte eingetragen wurde, weil man ›nicht ihr Leben zerstören‹ wollte. So konnte sie sich anderswo bewerben. Leider ist es nicht bei Diebstahl geblieben.«
    »Warum war Mrs. Smirnov in der Mayo-Klinik?«
    »Sie hatte Krebs. Die Diagnose bekam sie in Moskau. Weil sie schwanger war und eine Chemo das Baby getötet hätte, entschied sie sich, mit der Behandlung zu warten, bis sie Zarya auf die Welt gebracht hatte, doch dann war es zu spät. Mr. Smirnov war reich und verzweifelt. Er brachte seine Frau in die USA zur Mayo-Klinik, aber es war von Anfang an eine unsichere Geschichte. Schließlich sagte man Mrs. Smirnov, sie solle ihre Angelegenheiten in Ordnung bringen. Lana meint, ihr Vater wollte nach Russland zurückkehren, aber Amber hatte ihnen so schöne Geschichten von ihrer Kindheit an der Küste Marylands, vom Strand und den Ponys auf Assateague Island erzählt. Mrs. Smirnov wollte, bevor sie starb, das Meer und die Ponys sehen. Wenigstens das hat Amber ihr gegönnt.«
    »Brock hat Mr. Smirnov umgebracht. Wer hat die Frau getötet?«
    »Wahrscheinlich auch Brock«, sagte Joseph. »Wir haben ein blutbeschmiertes Kissen hinten im Mercedes gefunden. Amber hat behauptet, Brock hätte Mrs. Smirnov erstickt, und uns mehrmals darauf hingewiesen, dass sie es jederzeit hätte tun können, wenn sie es denn gewollt hätte. Wie auch immer – wegen Mittäterschaft kriegen wir sie in jedem Fall dran.«
    »Außerdem hat sie Lana massiv unter Druck gesetzt«, sagte Daphne. »Wir haben Videoaufnahmen vom Krankenhaus, auf denen Amber mit Zarya auf dem Arm vor Lanas Zimmer zu sehen ist. Sie ist nie lang geblieben – gerade lang genug, um einer Sechsjährigen so viel Angst zu machen, dass sie schweigen würde.«
    »Dreist«, bemerkte Grayson.
    »Das Risiko musste sie eingehen«, erklärte Joseph. »Weil ihr Versuch, Lana mit einem Schlafmittel zu betäuben, keinen Erfolg hatte. Wir haben auf dem Teppich im Mercedes einen Fleck gefunden – Saft, mit einem Sedativum vermischt. Wir haben Lana danach gefragt. Sie hat den Saft versehentlich verschüttet und sich nicht getraut, es Amber zu sagen. Hätte Lana ihn getrunken, hätte sie nicht wegrennen können, und wir hätten die Smirnovs niemals identifiziert.«
    »Ziemlich weitreichende Folgen für ein bisschen verkleckerten Saft«, sagte Grayson. »Und warum hat Amber ihren Ehemann fallenlassen?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Joseph. »Entweder gab es Ärger im Paradies, oder sie wollte plötzlich die Beute nicht mehr teilen. Mag allerdings sein, dass Brock ziemlich jähzornig war. Wir haben im Mercedes einen stattlichen Vorrat an Anabolika gefunden, und es sieht so aus, als hätte er sich ziemlich hohe Dosen gespritzt. Was auch erklären würde, wieso er mehrere Kugeln kassierte und immer noch weiter auf mich zukam.«
    »Aber was ist mit den Kindern?
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