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Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)

Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)

Titel: Schsch!: Ein Winterthriller (German Edition)
Autoren: Karen Rose
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packte Daphnes Hand und rannte auf ihren Truck zu. »Du kannst fahren. Los.«
    Dienstag, 24. Dezember, 13.00 Uhr
    »Geh schneller, du blödes Gör. Wir trödeln schon viel zu lange hier rum. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Lana fiel in den Schnee auf die Knie. »Ich kann nicht mehr«, wimmerte sie. »Lass mich bitte.«
    Die Pflegerin packte sie am Mantel und zerrte sie wieder auf die Füße. »Stell dich nicht an. Zeig mir jetzt, wo du das Zeug versteckt hast.«
    »Ich weiß es doch nicht«, stöhnte Lana. »Ich lüge nicht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Liebst du das Baby?«, fragte die Pflegerin kalt.
    Lana sah auf und blinzelte, geblendet von der Sonne. Die Frau hielt das Baby auf dem Arm. Zarya war bestimmt furchtbar kalt. »Ja«, flüsterte sie. Sie hatte Mama versprochen, immer gut auf ihre Schwester aufzupassen, wenn Mama erst im Himmel bei den Engeln war. »Ich hab es sehr lieb.«
    »Dann sollte dir jetzt auch wieder einfallen, wo du den Schmuck deiner Mama versteckt hast, sonst bring ich die Kleine nämlich um. Das kannst du mir ruhig glauben, Lana. Ich habe nichts mehr zu verlieren.«
    Lana glaubte ihr, also mühte sie sich weiter durch den Schnee, während sie betete, dass jemand kommen möge. Vielleicht die nette Frau mit dem Pony. Lana betete zu Mama und den Engeln. Bitte helft uns.
    Und dann bemerkte sie aus dem Augenwinkel etwas Farbiges. Rosa. Ein leuchtendes Rosa im Schnee.
    Der Mantel der Ponyfrau war rosa. Und plötzlich sah sie sie hinter einem Baum. Sie lächelte und legte sich den Zeigefinger auf die Lippen. Danke, Mama. Als die Pflegerin Lana schubste, damit sie weiterging, achtete sie auf das Rosa. Die Ponyfrau huschte von Baumstamm zu Baumstamm.
    Plötzlich passierte alles ganz schnell. Eine Männerstimme ertönte hinter ihnen – tief und böse. Aber der Mann sprach zu der Pflegerin, und obwohl die Worte englisch waren, verstand Lana zwei davon. »Stopp« und »Polizei«. Und dann zog man sie in eine warme Umarmung und trug sie zwischen die Bäume.
    Der rosa Mantel. Die Ponyfrau hatte sie auf dem Arm. Lana begann zu weinen, und die Ponyfrau wiegte sie und murmelte Worte, die sie nicht verstand, aber sie wusste, dass sie nichts zu befürchten hatte. »Zarya«, flüsterte Lana.
    »Sestra?«, fragte die Ponyfrau und streckte den Finger aus.
    Eine andere Frau in einem schwarzen Kostüm hatte Zarya auf dem Arm. Der Mann der Ponyfrau legte der Pflegerin Handschellen an. Jetzt war sie in Sicherheit. Zarya und sie waren endlich in Sicherheit.
    Dienstag, 24. Dezember, 21.30 Uhr
    »Das also nennst du Urlaub?«, fragte Grayson Smith. Ihr Chef stand neben ihr und blickte stirnrunzelnd durch den Einwegspiegel in den Verhörraum, in dem Amber Knowles saß. Grayson war genauso muskulös und groß, wie Brock es gewesen war, aber er hatte ein Herz aus Gold. Mit einer klebrigen Marshmallow-Füllung.
    Der Gedanke brachte sie zum Lächeln. »Hey, ich hab mich strikt an deine Anweisungen gehalten. Ich habe keinen Fuß ins Büro gesetzt.«
    »Nein. Du hast nur einem Sondereinsatzkommando dabei geholfen, einen Doppelmord aufzuklären, und ganz nebenbei dein Leben riskiert.« Er sah Joseph, der an Daphnes anderer Seite stand, finster an, doch der zog nur eine Braue hoch.
    »Ich habe sie bloß zum Lunch hergebeten«, wiegelte Joseph ab. »Es hat ein bisschen länger gedauert als erwartet.«
    »Ein Zwei-Tage-Lunch, na klar«, brummelte Grayson. »Ihr missachtet absichtlich meine Befehle und habt mir keine bessere Ausrede zu bieten? Joseph, Dad wird enttäuscht sein.«
    »Dad würde überhaupt keine Ausrede anbringen. Er würde dir nur sagen, du solltest gefälligst aufhören, dich als jedermanns Boss aufzuspielen«, konterte Joseph vergnügt.
    Die beiden Männer waren Adoptivbrüder, aber sie hätten sich nicht näherstehen können, wenn sie blutsverwandt gewesen wären.
    »Aber ich bin ihr Boss«, entgegnete Grayson, »und sie muss sich ausruhen.«
    »Ich bin ihr Verlobter«, sagte Joseph mit einem Achselzucken. »Und ich sehe das anders.«
    »Siehst du?«, sagte Daphne, um die Streithähne abzulenken, und wedelte mit dem Finger vor Graysons Nase. »Ein hübscher, funkelnder Stein.«
    »Du hast also Grandmas Ring aus dem Safe geholt. Nett«, sagte Grayson. Dann verdrehte er die Augen. »Also schön. Als Verlobungsgeschenk lass ich euch diesen Streit gewinnen. Meinen Glückwunsch«, fügte er brummelnd hinzu, zwinkerte aber Daphne zu.
    Daphne zwinkerte zurück. »Wir haben nicht nur den Doppelmord
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