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Schreien staerkt die Lungen

Schreien staerkt die Lungen

Titel: Schreien staerkt die Lungen
Autoren: Martin Beck
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Kind im Sitz anschnallen, ob der sich im Auto befindet oder nicht! Das gilt natürlich auch später für Buggy und Hochstuhl. Achten Sie darauf, den Sitz nicht samt Baby erhöht abzustellen (etwa auf der Küchenanrichte), denn durch Ruckeln und Schaukeln kann er in Bewegung geraten und im schlimmsten Fall abstürzen.
    11 Mein Baby überstreckt sich – das ist doch nicht normal
    »Wenn Philipp auf dem Rücken liegt, streckt er sich oft ganz unnatürlich nach hintenüber. Er schläft sogar manchmal so ein!« Diese Sorge höre ich oft in meiner Praxis, ich kann die Eltern aber fast immer schnell beruhigen.
    Mit zwei bis vier Monaten haben Babys schon Interesse an ihrer Umgebung und beginnen zu greifen. Viele versuchen jetzt, sich auf die Seite zu drehen. Der kleine NACHWUCHSFORSCHER Philipp erkundet seine Umgebung auch mit den Augen und will sehen, was hinter ihm ist. So kann es zu der eigentümlichen Haltung kommen. Da ich in der Praxis viele Kinder sehe, die das machen und sich ganz normal weiterentwickeln, kann ich den Eltern sagen: Es ist nur eine Phase.
    Oft hört man, dass die Haltung vermehrt bei Kindern mit neurologischen Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen auftritt. Das ist nicht falsch, aber solange Ihr Kind sich gut entwickelt, trinkt und wächst, müssen Sie nicht besorgt sein, wenn es sich hin und wieder überstreckt – das wird Ihnen Ihr Kinderarzt bestätigen.
    AUS DER PRAXIS
    Anzeichen für eine ernste Erkrankung
    Jede monotone Haltung, die ununterbrochen eingenommen wird, muss als krankhaft (pathologisch) eingeordnet werden. Das kann eine Vorzugshaltung des Kopfes sein, ein Fäusteln, die schlappe Froschhaltung der Beine, eine ständige Beugehaltung oder eben Überstreckung (Opisthotonus), ein ständiger Krampf der Streckmuskulatur des Rückens, der zur starken Rückwärtsneigung des Kopfes und Überstreckung der Extremitäten führt. Das kommt als Symptom bei neurologischen Erkrankungen vor, wie bei Stoffwechselerkrankungen, einer Gehirnblutung oder Meningitis. Dann sind auch die übrige Entwicklung und das Trinkverhalten auffällig. Gehirnblutung und Meningitis sind akute Ereignisse, meist mit Bewusstlosigkeit oder hohem Fieber: ein Fall für den Notarzt!

Kurse für Eltern und Kind
    Kurse oder Gruppen für Eltern und Kind sind groß in Mode. Wunderbar, wenn Sie mit Ihrem Kind einen schönen Kurs gefunden haben, der Ihnen beiden Spaß macht. Aber hat einer von Ihnen keine Freude an der Unternehmung, dann gibt es keine Notwendigkeit, das Ganze weiterzuführen, weder aus medizinischer noch aus entwicklungsneurologischer Sicht! In Sachen Entwicklungsförderung versprechen insbesondere Kurse für Kinder im ersten Lebensjahr mehr, als sie halten. Lärm, volle und überwärmte Räume sind kein Hintergrund, auf dem Achtsamkeit entwickelt werden kann für das einzelne Kind.
    12 Babyschwimmkurse schützen vor dem Ertrinken
    Unsere Nachbarin wurde beim Babyschwimmen aufgefordert, ihren drei Monate alten Sohn unterzutauchen – nicht nur um »tolle Unterwasserfotos« möglich zu machen, sondern auch damit er einen angeborenen Reflex nicht verliere, den sogenannten Tauchreflex. »Wenn ich diesen Reflex trainiere, kann ich Liam vor dem Ertrinken bewahren«, war sie überzeugt.
    Es handelt sich hier um einen Reflex, der im Mutterleib stark ausgeprägt ist, sich aber nach der Geburt deutlich reduziert: Der Kehldeckel schließt sich beim Tauchen, und es gelangt dann kein Wasser in die Lunge. Dass es sinnvoll ist, diesen Reflex bei Babys zu trainieren, damit er möglichst weitgehend erhalten bleibt, ist jedoch sehr weit hergeholt. Denn wenn ein Baby sich UNBEAUFSICHTIGT AM WASSER aufhält und hineinfällt, könnte es auch mit geschlossenem Kehldeckel nicht überleben. Einen Reflex zu trainieren ist sinnlos – man hat ihn, weil man ihn benötigt, wie das Ungeborene im Fruchtwasser. Oder man braucht ihn eben nicht mehr, und dann hat er ausgedient und muss auch nicht trainiert werden.
    Mit dem Argument der »Selbstrettung« nutzen Veranstalter von Babyschwimmkursen elterliche Ängste aus. Dabei ist die Gefahr eines Ertrinkungsunfalls bei kleinen Säuglingen doch sehr gering, solange Sie Ihr Baby nicht unbeaufsichtigt neben den Gartenteich oder einen Pool legen … Die Veranstalter sind die eigentlichen Nutznießer der angebotenen Babyschwimmkurse. Sie werben außerdem damit, das Wasser sei das NATÜRLICHE ELEMENT eines Menschenkindes, weil dieses doch vor der Geburt im Fruchtwasser gelebt hat. Das trifft auf alle
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