Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schreien staerkt die Lungen

Schreien staerkt die Lungen

Titel: Schreien staerkt die Lungen
Autoren: Martin Beck
Vom Netzwerk:
es dem Kind nicht so weh.
    06 Mein Baby atmet unregelmäßig, da stimmt was nicht!
    »Leonie atmet ganz komisch im Schlaf: Erst langsam, dann macht sie eine lange Pause. Dann saugt sie plötzlich tief die Luft ein und hechelt richtig!« Die Mutter ist besorgt, als sie mit ihrem Baby zur U2, der Vorsorgeuntersuchung im Alter von 3 bis 10 Lebenstagen, in die Praxis kommt.
    Diese Atempausen, die bis zu 20 Sekunden dauern können, sind meist völlig normal. Man nennt das PERIODISCHE ATMUNG . Jedes Baby atmet ab und zu im Tiefschlaf so und schläft dann ganz ruhig weiter – übrigens tun das auch größere Kinder und sogar noch manche Erwachsene! Wenn Ihr Kind dabei aber blau anläuft oder auffällig blass oder fleckig aussieht, sollten Sie zur Abklärung rasch den Kinderarzt oder die Notfallambulanz aufsuchen beziehungsweise anrufen.
    07 Mit kalten Füßen kann mein Baby nicht einschlafen
    »Wenn ich mein Baby ins Bett lege, sind seine Füße eiskalt!«, klagt die Mutter des kleinen Kay. »Ich ziehe ihm dann ein zweites und drittes Paar Socken an und nehme die Füßchen in meine Hände, um sie warm zu kriegen.«
    Solche Klagen höre ich in meiner Praxis oft. Dann erkläre ich, dass das Baby nicht wegen der kalten Füße schlecht einschläft, sondern eher wegen der elterlichen »Versorgung«. Erwachsene können mit kalten Füßen schlecht einschlafen, Babys dagegen stört das überhaupt nicht. Ständig kalte Füße sind bei ihnen normal, weil die HERZFERNEN KÖRPERTEILE noch nicht so stark durchblutet sind. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Säugling mit warmen Füßen besser schlief! Auch werden Kinder mit kalten Füßen nicht schneller krank. Testen Sie Babys Wohlfühltemperatur im Nacken: Ist er schön warm und trocken, ist die Körpertemperatur in Ordnung. Ist er verschwitzt, ist Ihr Baby zu warm eingepackt. Auf keinen Fall sollten Sie Ihrem Baby eine Wärmflasche oder Ähnliches ins Bett legen.
    08 Phototherapie ist gefährlich
    → In den ersten Tagen nach der Geburt, meist um den fünften Lebenstag, bekommen viele Neugeborene eine gelbe Hautfarbe, die in den nächsten Tagen wieder verschwindet. Man spricht von NEUGEBORENENGELBSUCHT . Neugeborene haben mehr vom roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) im Blut als Erwachsene. Nach der Geburt wird überschüssiger Blutfarbstoff rasch abgebaut. Ein Abbauprodukt, das Bilirubin, wird dann zeitweise von der Leber nicht komplett weiterverarbeitet und lagert sich vorübergehend in der Haut ab. Das ist ganz natürlich, und in den meisten Fällen vergeht es um den fünften Lebenstag von selbst wieder, ohne Spuren zu hinterlassen. Gefährlich wird es jedoch, wenn die Bilirubin-Menge im Blut so stark hochschießt, dass sich das Bilirubin im Gehirn ablagert. Dort verursacht es bleibende Schäden. Die Phototherapie beugt dem vor, denn dabei wird das Bilirubin in der Haut umgewandelt und über den Urin ausgeschieden. Es hat somit keine Chance mehr, im Gehirn Schaden anzurichten.
    Viele Eltern stürzt es in eine Krise, wenn ihr Baby mit Neugeborenengelbsucht noch in der Klinik unter blaues Licht gelegt wird. Schließlich bedeutet die Phototherapie eine ein bis zwei Tage andauernde Trennung von Mutter und Kind, die meist nur zu den Mahlzeiten unterbrochen wird. Außerdem machen sich viele Eltern Sorgen, die Therapie könne ihrem Kind schaden. Bei der Phototherapie kommt aber nicht, wie häufig angenommen wird, UV-Licht zum Einsatz. Es handelt sich lediglich um den BLAUEN ANTEIL IM NORMALEN TAGESLICHT . Es entstehen keine Schäden (etwa durch »Strahlung«), die Augen Ihres Kindes sind durch eine weiche »Brille« vor zu starker Blendung geschützt.
    Um ganz sicher zu sein, ob Phototherapie nötig ist oder nicht, muss das Bilirubin per Blutabnahme gemessen werden. Aber gelbe Hautfarbe und vermindertes Trinkbedürfnis sind auch schon entsprechende Indizien. Im Zweifel fragen Sie Kinderarzt, Hebamme oder Kinderkrankenschwester um Rat.
    Bei einer milden Gelbsucht, die keine Phototherapie erforderlich macht, gehen Sie mit Ihrem Kind VIEL INS TAGESLICHT . Stellen Sie außerdem sein Bettchen ans Fenster. Lassen Sie es aber bitte nicht stundenlang draußen in der Sonne »schmoren«! Häufig reicht die Lichtwirkung dann auch schon. Bieten Sie Ihrem Kind außerdem häufige Trinkmahlzeiten an, damit fördern Sie die Ausscheidung des Bilirubins über den Urin.
    09 Kinder, die viel draußen sind, brauchen kein Vitamin D
    → Vitamin D ist streng genommen kein Vitamin, sondern ein Hormon. Es dient
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher