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Schreckensgalerie (Patricia Vanhelsing, die Jägerin der Nacht) (German Edition)

Schreckensgalerie (Patricia Vanhelsing, die Jägerin der Nacht) (German Edition)

Titel: Schreckensgalerie (Patricia Vanhelsing, die Jägerin der Nacht) (German Edition)
Autoren: Sidney Gardner
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düster.
    "Ich befand mich in einem Kontinuum jenseits von Raum und Zeit. Es war ein Zustand, den ich nicht in Worte fassen kann.
    Es war in einem seltsamen Traum voller Farbe, Formen, Stimmen..." Es war Jim anzusehen, wie ergriffen er von diesen Erlebnissen war. "Irgendwann wurde ich dann in einen Strudel hineingerissen. Es war eine Mahlstrom, der mich unaufhaltsam mit sich riß. Ich fand mich dann als ein Gefangener wieder.
    Gefangen von Kräften, denen ich nichts entgegenzusetzen hatte. Auf eine Leinwand gebannt war ich, verurteilt zu absoluter Starrheit... Ich habe euch g esehen , Patti, als ihr die Galerie Sounders & McInnerty zum ersten Mal betreten habt... Ich versuchte, euch zu rufen... Aber ihr konntet mich nicht hören."
    "Wie kam es dazu, daß du aus dem Bild steigen konntest?"
    "Ich weiß nicht. Die Kräfte, die mich bannten ließen nach.
    Die Fesseln lösten sich mehr und mehr auf, ich gewann meine Freiheit wieder. Plötzlich konnte ich zurück in eure Welt..."
    Er atmete tief durch. "Alles kam mir so unwirklich vor. Ich irrte durch die Stadt und nun bin ich hier..." Er sah mich an und sein Blick wirkte fast ein verstört. "Als ich aus dem Bild heraustrat, da habe ich mir die Reihe der anderen Gemälde angesehen... Ich bin wohl nicht das erste Wesen, das aus der Welt dieser Bilder hervorgekommen ist..."
    "Da, hast du recht", nickte ich. Ich wechselte einen kurzen Blick mit Tom. Es ging kein Weg daran vorbei, wir mußten ihm die Wahrheit sagen.
    "Was wurde aus ihnen?" fragte er.
    "Sie wurden zu mörderischen Bestien und entmaterialisierten, nachdem sie jemanden getötet hatten..."

    Jim wurde blaß.
    "Ich kann nur hoffen, daß das mit mir nicht geschieht", murmelte er. Er saß in sich zusammengesunken da. Nie zuvor hatte ich den lebenslustigen Jim Field so gesehen.
    Jetzt meldete sich Tom Hamilton zu Wort.
    "Es gibt jemanden, der uns diese Frage vielleicht beantworten kann", meinte er.
    Ich hob die Augenbrauen. "Du sprichst von Allan Brennan!"
    "Ja."
    "Kommst du mit, Jim?" wandte ich mich dann an unseren Kollegen. Er nickte stumm.

    *
    Die Brennan-Villa wurde von Nebelschwaden umwabert. Knorrige, verwachsene Bäume umgaben sie. Ihre Kronen wirkten wie schattenhafte Hände, die ihre Finger nach diesem Gebäude ausstreckten. Der Lastwagen einer Speditionsfirma stand vor der Einfahrt. Offenbar wurden gerade die Gemälde aus der Galerie zurückgebracht. In braunes Packpapier eingeschlagen trugen zwei Männer in blauen Overalls sie zum Eingang.
    Wir folgten ihnen, betraten die Eingangshalle.
    Dämonengesicher in Öl blickten von allen Seiten auf uns herab. Sie starrten uns von den Wänden her an, und ich glaubte den unheimlichen Hunger regelrecht zu fühlen, der diese Kreaturen beseelte. Hier und da glaubte ich in den Wandgemälden kleine Bewegungen erkennen zu können. Mal war es die Bewegung eines krallenbewehrten Fingers, der mich zusammenzucken ließ, dann wieder ein blitzender Reißzahn, der plötzlich ein Stück weiter aus einem der tierhaften Mäuler herausragte.
    Die Angestellten der Spedition brachten die braun eingeschlagenen Gemälde hier her und lehnten sie gegen eine massive Kommode aus dunklem Holz. Sie waren nicht besonders vorsichtig. Hier und da riß das Packpapier auf. Eine schuppige Krallenhand oder ein Paar kalter Facettenaugen wurden durch die Löcher sichtbar. Den Männern ging es nur darum, ihren Job so schnell wie möglich zu erledigen, so als ahnten sie welch unheimliche Fracht sie transportiert hatten.
    Der Butler stand ziemlich aufgebracht da und redete unablässig auf die Männer ein. Er beschwor sie geradezu, doch etwas vorsichtiger zu sein.
    Es dauerte einige Augenblicke, bis er uns bemerkte.
    Er trat etwas zögernd und mit mißtrauischem Blick auf uns zu und fragte dann: "Ich wüßte nicht, daß Sie hier heute angemeldet sind..."
    "Das waren wir auch bei unserem ersten Besuch nicht", erklärte ich kühl.
    "Ich darf Sie bitten, ein anderes mal wiederzukommen, Madam. Meine Herrschaften sind keineswegs gewillt, heute Gäste zu empfangen. Und wenn Sie nicht die Grundregeln der Höflichkeit zu akzeptieren bereit sind, dann..."
    Er stockte mitten im Satz, als er in Jims Gesicht sah.
    Der Butler stand mit offenem Mund da.
    Er schüttelte stumm den Kopf.
    "Sie erkennen Mr. Field?" fragte ich.
    "Ich..."

    "Natürlich erkennen Sie ihn. Sie haben ihn gesehen - hier in diesem Haus. Auf einem von Mr. Brennans Gemälden..."
    Unterdessen kam einer der Speditionsleute und hielt dem Butler einen
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