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Schreckensgalerie (Patricia Vanhelsing, die Jägerin der Nacht) (German Edition)

Schreckensgalerie (Patricia Vanhelsing, die Jägerin der Nacht) (German Edition)

Titel: Schreckensgalerie (Patricia Vanhelsing, die Jägerin der Nacht) (German Edition)
Autoren: Sidney Gardner
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war unser Chefredakteur persönlich und mir fiel schlagartig ein, daß ich längst hinter meinem Schreibtisch hätte sitzen müssen.
    "Guten Morgen, Mr. Swann", brachte ich gerade noch heraus, dann unterbrach unser Chef mich, und ich erwartete eigentlich, daß er mir gehörig die Leviten las. Aber da hatte ich mich getäuscht. Ich sollte eine Überraschung erleben.
    "Patricia kommen Sie sofort in die Redaktion. Ist Mr.
    Hamilton bei Ihnen?"
    "Ja."
    "Dann bringen Sie ihn bitte mit. Es ist etwas geschehen, daß Ihre Anwesenheit erfordert!"
    "Worum geht es, Mr. Swann?"
    Swann atmete tief durch. In Gedanken sah ich seinen hochroten Kopf vor mir. "Nun", meinte er gedehnt. "Wie soll ich mich da ausdrücken? Hier in meinem Büro sitzt ein Mann, den Sie beide gut kennen und der einen ziemlich verstörten Eindruck... Jemand, der eigentlich nicht mehr am Leben sein dürfte!"
    "Jim Field!" flüsterte ich.
    So schnell wie möglich fuhren wir zur Lupus Street.
    Der Nebel hing wie ein graues Leichentuch über der Stadt und wurde immer dichter. Auf einer der großen Schnellstraßen, die London zerteilten, hatte es einen Unfall gegeben und der Rückstau war bis in die Innenstadt spürbar. Als wir endlich den Parkplatz des Verlagsgebäudes erreichten, hatte es leicht zu nieseln begonnen. Wir stiegen aus und beeilten uns, das Verlagsgebäude zu erreichen. Wenig später durchquerten wir das Großraumbüro der London City NEWS, das beinahe eine ganze Etage einnahm.
    Michael T. Swanns Sekretärin ließ uns sofort vor.
    Als wir das Büro des Chefs betraten, konnte ich im ersten Moment nichts sagen.
    "Gut, daß Sie da sind!" sagte Swann, während ich auf den jungen Mann starte, der sich in einem der schlichten Ledersessel niedergelassen hatte. Sein Blick wirkte ernst.
    "Jim!" flüsterte ich.
    Er wandte den Kopf.
    Das Lächeln, das nun um seine Lippen herum spielte, wirkte verhalten. Die alte schalkhafte Fröhlichkeit, die sonst so typisch für ihn gewesen war, konnte ich nicht mehr entdecken.
    "Hallo, Patti", murmelte er. Dann wandte er sich Tom zu und begrüßte auch ihn.

    "Ich möchte jetzt langsam wissen, was hier eigentlich gespielt wird!" meinte indessen Michael T. Swann. "Aber leider ist Mr. Field im Moment nicht sehr gesprächig..." Der Chefredakteur trat nahe an mich heran und raunte mir dann fast flüsternd zu: "Vielleicht ist er Ihnen gegenüber ja etwas offener. Schließlich haben Sie sich doch immer gut mit ihm verstanden, während ich mit ihm... nun ja, zeitweise gewisse Probleme hatte..."
    Ich nickte. "Komm, Jim, laß uns eine Tasse von unserem berühmten Blümchenkaffee trinken..."
    "Da sage ich nicht nein", erwiderte er. Er erhob sich und reichte Swann die Hand. "Es hat mich gefreut, Sie wiederzusehen, Mr. Swann. Was auch immer geschehen sein mag, vielleicht brauchen Sie ja mal wieder einen guten Fotographen..."
    "Sie können hier jederzeit wieder anfangen, Jim! Was mich ärgert ist, daß ich das Gefühl habe, zum Narren gehalten worden zu sein. Angeblich sind Sie im Dschungel von Kambodscha gestorben und jetzt spazieren Sie hier einfach in mein Büro, als wäre nichts gewesen."
    "Wenn ich eine vernünftige Erklärung für das hätte, was geschehen ist, würde ich Sie Ihnen liefern, Sir! Das kann ich Ihnen versichern..."
    Swann atmete tief durch. Er klopfte Jim auf die Schulter.
    "Ich hoffe, Sie werden wieder der Alte!" meinte er dann.
    Jim grinste. Ein Hauch jenes Humors kehrte in diesem Augenblick zurück. "Ich weiß nicht, ob Sie sich das wirklich wünschen sollten, Mr. Swann."
    Wir verließen Swanns Büro und gingen zu meinem Schreibtisch. Tom holte für uns alle Kaffee. Jim ließ sich auf meinem Drehstuhl nieder, während ich mich gegen den Schreibtisch lehnte. Ist das wirklich der Jim, den ich kannte? Oder ist er als ein anderer zurückgekehrt? ging es mir durch den Kopf.
    Tom reichte ihm einen Becher mit dem dünnen Redaktionskaffee, den man auch für Tee halten konnte.
    Er nippte daran.
    "Ich konnte eben bei Swann nicht reden", meinte er dann.

    "Gibt es eine vernünftige Erklärung dafür, daß ich wieder in dieser Welt bin? Jedenfalls keine, die ein Mann wie Swann akzeptieren würde. Keine, die überhaupt irgend jemand akzeptieren könnte, der nicht in den Geruch kommen will, ein durchgedrehter Okkultist zu sein..."
    "Du bist durch dieses Bild gestiegen", stellte ich fest.
    "Wir sind dir damals nach Kambodscha gefolgt - bis zu den Ruinen von Pa Tam Ran. Und wir fanden sogar deine Gebeine..."
    Tom nickte
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