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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade
Autoren: Suzanne Barclay
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könnte, bestärkte seinen Entschluss. „Wir würden nicht weit genug kommen, bevor sie uns einholen, und sein Zorn wäre noch schlimmer. Nein, ich muss ..."
    „Packt sie“, schrie Alexander.
    Seine Männer hoben die Waffen und wollten losstürmen.
    „Haltet ein!“ rief eine raue Stimme.
    Lion blickte sich um und sah einen alten Mann auf die Lichtung reiten. Das Haar schlohweiß, das Gesicht von Falten durchfurcht und verwittert, doch er saß aufrecht im Sattel, sein funkelnder Blick auf den Earl gerichtet.
    „Fergus Ross“, flüsterte Bryce.
    Lion fluchte. „Verdammt, ich sagte ihm, er solle zu Hause bleiben.“
    „Wer, zur Hölle, seid Ihr?“ brüllte Alexander.
    „Fergie Ross vom Clan Ross. Ich bin gekommen, um zu sehen, dass Lion durch Eure Hand kein Leid geschieht, Wolf of Badenoch.“
    Alexander blickte wie vom Blitz getroffen drein. „Wie könnt Ihr es wagen, mich so zu nennen, alter Narr? Packt ihn.“
    „Oh, ich denke nicht, dass Ihr dies tun werdet.“ Fergie hob seine große knochige Hand, und die Lichtung war plötzlich mit Männern überfüllt, die die Farben der Rosses trugen. Es waren gut zweihundert seiner Clansmänner, auch Iain war unter ihnen. Sie waren mit Speeren und langen Lanzen bewaffnet, die Gesichter für den Krieg bemalt.
    Alexander riss die Augen auf, und einige seiner Männer zogen sich zurück, doch er war nicht feige. „Ich werde dafür sorgen, dass es im ganzen Land ausgerufen wird, Fergus. Jeder Mann mit dem Namen Ross wird gejagt und getötet werden wie Ungeziefer.“
    „Vorausgesetzt, Ihr kommt von hier mit dem Leben davon, Mylord.“
    „Tötet mich, und mein Bruder wird Euch wegen Verrates hängen.“
    „Er hat Recht, Fergie.“ Lion ging auf die Rosses zu, doch Rowena packte ihn am Arm.
    „Lion, ich muss mit dir sprechen.“
    „Nicht jetzt, Liebste. Geh zurück, wo du sicher bi...“
    „Nein.“ Sie verstärkte ihren Griff. „Wir haben den Beweis.“
    „Was?“ Er erschrak, dann beugte er sich näher.
    „Die Briefe. Du hattest Recht, sie enthalten das Versprechen, das er Archie Campbell und Donald MacKay gab. Ich habe sie.“ Sie klopfte auf ihren flachen Bauch, wo die Schriftstücke unter ihrem Gewand verborgen waren. „Glenda und ich fanden einen Weg, um seine Schatulle zu öffnen und die Pergamente an uns zu bringen, ohne dass er etwas bemerkte.“
    Lion lächelte und gab ihr einen raschen Kuss. „Oh, wie sehr ich dich liebe, Rowena.“
    Obwohl er versucht war, seine Stimme zu erheben und über die Wiese hinweg zu schreien, der Earl und seine schrecklichen Pläne seien entdeckt, war sich Lion bewusst, dass keiner von ihnen sicher war, bis die Briefe sich in den Händen des Königs befanden. Und zuzugeben, sie zu haben, wäre, als würde man mit einem Stück rohen Fleisches unter der Nase eines hungrigen Wolfes winken.
    „Auf ein Wort, Fergie.“ Er schritt zu dem Alten. „Ich weiß, es ist verführerisch, es hier und jetzt zu Ende zu bringen, doch er hat Recht, wenn er sagt, dass Robert uns jagen würde. Ich habe einen besseren Weg.“ Rasch erzählte er dem Anführer von den Briefen mit Alexanders Versprechen.
    „Nach allem, was er mir und den meinen angetan hat, würde ich ihm lieber meine Klinge in seine Eingeweide stoßen“, sagte der alte Mann.
    „Ich weiß. Auch mir rufen die Toten zu, doch was hilft es, sie zu rächen und selbst zu sterben? Besser, wir treffen den Wolf da, wo es ihn am meisten schmerzt. Und glaub mir, er wird sich wünschen, tot zu sein, wenn er in Ungnade fällt. Das wird der Fall sein, sobald Robert die Beweise dafür sieht, dass sein Bruder sich gegen ihn verschwor, um ihn vom Thron zu stürzen.“
    „Das mag wohl sein“, stimmte Fergie widerwillig zu.
    Lion ging zurück, wo Bryce und Rowena warteten. „Mylord“, rief er aus. „Ich gebe Euch die Erlaubnis, mein Land in Frieden zu verlassen. “
    „Was?“ rief Bryce aus. „Aber ... aber nach allem, was er tat... “ Rowena stieß ihn in die Rippen. „Oh, er wird bezahlen. Lion wird dafür sorgen. Wie wir unseren erhabenen Earl kennen, kann es für ihn keine schlimmere Strafe geben, als dass er all seiner Macht und seiner Titel verlustig wird.“
    „Ein Amen darauf“, sagte Glenda, die sich zu ihnen hinzugesellte. Ihr triumphierendes Lächeln verwandelte ihr Gesicht und ließ sie beinahe schön aussehen.
    „Ihr alle werdet das bedauern“, warnte Alexander. Er wendete sein Pferd und preschte den Weg entlang, verschwand von der Lichtung und hoffentlich für immer
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