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Schooldays (Beachrats: Teil 5)

Schooldays (Beachrats: Teil 5)

Titel: Schooldays (Beachrats: Teil 5)
Autoren: Tobias Jäger
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und verschwanden wieder. Wir kletterten wieder ins Boot und fuhren zurück.
    Als wir ankamen, war ich ein bisschen müde, also ging ich nach oben, um ein Nickerchen zu machen. Bevor ich mich hinlegte, schaltete ich den Computer ein. Ich hatte Chris eine E-Mail geschrieben und hoffte, dass er in der Zwischenzeit geantwortet hatte. Das war aber nicht der Fall. Stattdessen hatte ich eine E-Mail von Chip, den wir schon eine Weile lang nicht gesehen hatten. Ich öffnete sie.
Lieber Alex,
Mann, ich vermisse euch alle in Newport Beach. Ich bin jetzt seit zwei Wochen hier in diesem Kirchencamp und ich hasse es! Das soll hier eine christliche Gruppe sein, aber ich kann dir sagen, dass ein paar der Typen hier ziemlich gemeine Hurensöhne sind.
Wir müssen hier in einer Gruppendusche duschen. Du weißt, dass ich bei euch kein Problem damit habe, aber hier hasse ich es. Du weißt, dass ich ein Spätentwickler bin und dass ich nichts dagegen tun kann. Niemand von euch hat jemals ein Wort darüber verloren, obwohl mir klar ist, dass ihr es alle bemerkt habt. Ihr müsstet blind sein, wenn es nicht so wäre. Nun, hier haben sie am ersten Tag damit angefangen, sich über mich lustig zu machen und sie haben bis heute nicht damit aufgehört.
Ich bin der Typ Mensch, der ziemlich emotional wird, wenn er wütend ist und an einem Tag habe ich geheult, als sich dieser eine große Arsch über mich lustig gemacht hat. Er hat gesagt, dass er mir nicht glaubt, dass ich eine Erektion bekommen kann. Ein anderer hat mich dann von hinten festgehalten und er hat dann an meinem Penis rumgespielt. Und wie du dir sicher vorstellen kannst, habe ich einen Ständer bekommen. Das ist mir bei euch schon ein paar Mal passiert und jeder hat es einfach ignoriert. Hier aber nicht. Sie fingen an, mich als Schwuchtel und Homo zu bezeichnen und haben mich gefragt, ob ich in den Arsch gefickt werden will. Das hat mich so wütend gemacht, dass ich angefangen habe, zu heulen. Sie haben aber immer weiter ›Homo, Homo‹ gerufen.
Das ist aber noch nicht der schlimmste Teil. Seit diesem Abend will niemand mehr mit mir beim Essen an einem Tisch sitzen und jeder verlässt die Dusche, wenn ich sie betrete. Niemand redet mit mir, außer um mich als Schwuchtel oder Homo zu beschimpfen. Wenn ich irgendwo hin gehe, verlässt jeder den Weg, als hätte ich irgendeine schlimme, ansteckende Krankheit oder so etwas. Ich hasse es hier und ich will nach Hause. Ich habe heute schon zwei Mal versucht, meine Eltern anzurufen, aber es ist niemand erreichbar. Ich habe eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, aber es ist ziemlich schwer, mich hier zu erreichen. Handys haben hier keinen Empfang und das einzige, was wir haben, sind Münztelefone. Außer im Büro des Campleiters vielleicht.
Ich weiß, dass du nichts machen kannst, aber es tut gut, jemandem schreiben zu können, was hier los ist. Bitte grüße die anderen von mir und es ist mir egal, ob du ihnen diese E-Mail zeigst.
Dein Freund Chip
    Oh doch, ich kann etwas tun , dachte ich und druckte die E-Mail sofort aus.
    Ich war so wütend, dass ich nicht mehr hätte schlafen können, selbst wenn sie mich mit einem Betäubungsmittel für Elefanten beschossen hätten. Ich wollte nicht, dass dieser süße Junge auch nur eine Minute länger in diesem Höllenloch verbringen musste. Leider wusste ich nicht, wo das Camp war, sonst hätte ich mir David, Justin und Brian geschnappt und wäre dort hin gefahren, um ihn da raus zu holen. Da ich das nicht tun konnte, beschloss ich, Kevin und Rick die E-Mail zu zeigen. Ich fand sie zusammen mit Andy und John auf der Terrasse.
    »Ich muss sofort mit euch reden«, sagte ich zu ihnen.
    »Was ist passiert?«, fragte Kevin.
    »Ich möchte euch etwas zeigen.«
    »Wir lassen euch mal alleine«, sagte Andy.
    Er und John standen auf und gingen ins Clubhaus. Ich war ihnen dankbar dafür.
    »Lest das«, sagte ich und gab ihnen den Ausdruck. »Das habe ich gerade bekommen.«
    Kevin las die E-Mail und sein Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an. Er gab Rick den Brief und ich konnte sehen, wie er mit jedem Wort, das er las, wütender wurde.
    Ohne ein Wort zu sagen, nahm Kevin sein Handy und wählte eine Nummer. Scheinbar antwortete aber niemand, denn nach einer kurzen Weile gab er auf.
    »Sie sind noch immer nicht zuhause«, sagte er.
    »Wer? Jack?«, fragte Rick. »Versuch es im Hotel. Du weißt du, dass er manchmal MAA ist.«
    Kevin wählte eine andere Nummer und wartete, bis jemand
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