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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition)
Autoren: Sheila Roberts
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Karamellbonbons wirbelten um sie herum, und sie versuchte, nach ihnen zu greifen, doch sie schaffte es nicht, auch nur einen zu erwischen. Und jetzt wirbelte der Wind sie aus der Tür. „Nein, ich will noch nicht gehen!“
    Muriel schlug die Augen auf. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie erkannte, dass sie zu Hause im Bett lag. Durch das Fenster drang fahles Licht. Anscheinend war es schon später Nachmittag. Das war unmöglich. Sie konnte doch nicht den ganzen Tag verschlafen haben! Sie schaute auf den Wecker. Es war fast vier Uhr. Sie hatte den ganzen Tag verschlafen.
    Und was war das für ein merkwürdiger Traum gewesen? Was versuchte ihr Unterbewusstsein ihr damit zu sagen? Vielleicht, dass sie langsam verrückt wurde.
    Bailey umarmte Samantha zum Abschied. Dann folgte sie Cecily in den Sea-Tac-Airport, um den Flug nach Los Angeles zu bekommen.
    Nachdem sie durch die Glastüren verschwunden waren, drehten sich die beiden Schwestern noch einmal um und winkten ein letztes Mal. Samantha winkte zurück und schluckte. Auf einmal hatte sie einen Kloß im Hals. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, dass sie und ihre Schwestern näher beieinander wohnten, aber jeder musste seinen Träumen folgen. Nur schade, dass ihre Träume sie alle in verschiedene Richtungen geführt hatten.
    Seufzend ging sie zu ihrem treuen Toyota und machte sich auf die zweistündige Heimfahrt auf die andere Seite der Bergkette. Sie würde es gerade rechtzeitig nach Hause schaffen, um noch Kekse zu backen, bevor sie sich mit ihren anderen Schwestern, den Schwestern des Herzens, treffen würde. Montag war normalerweise kein Partytag, aber heute gab es mal eine Ausnahme.
    Wieder zu Hause, verarbeitete Samantha den Teig, den Bailey in ihrem Kühlschrank hinterlassen hatte, zu Keksen. Anschließend zog sie ihre Daunenjacke und Winterstiefel an und ging zu Fuß den kurzen Weg von ihrer Wohnung zu dem kleinen gemütlichen Haus ihrer Freundin Charley, das einen schönen Blick auf den Fluss Icicle Creek bot. Der Mond und die vielen Sterne leuchteten ihr den Weg, aber sie hätte das Haus auch so gefunden. Sie brauchte nämlich einfach nur dem Lärm zu folgen. Abgesehen von Gloria Gaynors Hit I Will Survive ertönte auch schallendes Gelächter durch die Nachbarschaft. Offenbar war die Party bereits in vollem Gang.
    Samantha ging um das Haus herum nach hinten. Die Terrasse war mit Lichterketten – rosa Flamingos! – dekoriert. Überall standen Gartenstühle herum, und ein großer Tisch war mit Salaten und Desserts beladen. Aber das Geschehen spielte sich vor allem mitten auf dem Rasen ab, wo ein großes Feuer brannte, und im Zentrum des Interesses stand Charlene Albach. Charley, eine schlanke Frau Mitte dreißig mit dunklem Haar, das zu einem Bob geschnitten war, sah modisch chic aus in Jeans, Stiefeletten und einer mit Kunstfell besetzten Jacke. In der Hand hielt sie ein Weinglas im XXL-Format, während sie mit der anderen eine Handvoll Fotos in das knisternde Lagerfeuer warf.
    „Komm her, Samantha“, rief sie. „Wir verkokeln gerade schlappe Würstchen.“
    Samantha entging die Zweideutigkeit dieser Bemerkung nicht, deshalb musste sie lachen, als sie die Kekse auf den Tisch stellte. Nachdem sie sich einen davon geschnappt hatte, ging sie auf den Rasen hinunter, um sich zu der Gruppe von Frauen zu gesellen, die sich um das Feuer versammelt hatten. Sie erkannte Charleys ältere Schwester Amy, die extra zu dieser Gelegenheit aus Portland angereist war. Weitere Gäste waren Samanthas loyale Sekretärin Elena, Lauren, die Bankangestellte, ihre Freundin Cassandra Wilkes aus dem Gingerbread-Haus, Heidi Schwartz, die Teilzeit im Sweet Dreams Laden arbeitete sowie Rita Reyes und Maria Gomez, die für Charley in ihrem Restaurant Zelda’s arbeiteten – sie alle waren gekommen, um mit Charley ihren ersten offiziellen Tag der Freiheit zu feiern, denn seit dem Vormittag war Charley endlich geschieden.
    Die Gastgeberin stellte ihr Glas beiseite und reichte Samantha einen Hotdog, der auf einem rostfreien Spieß steckte. „Willkommen auf meiner Scheidungsfeier. Hier, nimm dir einen Schwanz am Spieß.“
    Auf der anderen Seite des Feuers brachen Rita und Maria in lautes Gelächter aus. „Ich brauche mehr Wein“, stellte Rita fest. „Soll ich dir auch welchen einschenken?“, fragte sie Samantha.
    Samantha war keine große Weintrinkerin. Sie schüttelte den Kopf. „Nein danke.“
    „Du musst irgendwas trinken. Wir wollen schließlich auf meine Zukunft
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