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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition)
Autoren: Sheila Roberts
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anstoßen“, erklärte Charley. „Holt ihr was von dem Schokowein. Der schmeckt genauso wie Baileys. Den magst du bestimmt“, meinte sie zu Samantha. „Vertrau mir.“
    „‚Vertrau mir‘ – hat das nicht auch der alte Taugenichts Richard zu dir gesagt?“, warf ihre Schwester ein.
    Charley machte ein grimmiges Gesicht. „Ja, das hat er.“ Sie nahm weitere Fotos von ihrem Ex und verteilte sie im Feuer. „Hier, Baby, mach dich nützlich.“
    Sämtliche Frauen – Samantha eingeschlossen – applaudierten und feuerten sie an. Doch Samantha musste gleichzeitig an ihre Mutter denken, die wahrscheinlich zu Hause in ihrem gelben Ledersessel saß und sich wünschte, dass Waldo noch am Leben wäre. Aber es gab Abschiede, und es gab Abschiede. Waldo war nicht freiwillig gegangen. Richard dagegen hatte sich auf eine ziemlich unehrenhafte Weise aus seiner Ehe verabschiedet, indem er mit einer Kellnerin aus Charleys Restaurant Zelda’s abgehauen war.
    Wie auch immer, beide Frauen waren jetzt auf sich allein gestellt. Im Grunde konnte sich eine Frau nur auf sich selbst verlassen, überlegte Samantha.
    „Also“, sagte Cass und hob ihr Glas, nachdem Rita zum Feuer zurückgekehrt war. „Auf eine neue und bessere Zukunft für unsere Freundin hier.“
    „Auf eine neue und bessere Zukunft“, wiederholten alle und tranken einen Schluck.
    „Und darauf, dass du nie wieder ein Footballspiel ansehen musst“, fügte Cass hinzu.
    „Darauf trinke ich“, sagte Maria. „Mein Freund …“ Sie verdrehte die Augen. „Eines Tages wird er noch selbst zu einem Football.“
    „Besser das, als dass er zu einem Ehebrecher wird.“ Charley warf weitere Fotos ins Feuer. „Ich bin so froh, dass ich herausgefunden habe, was für ein Mistkerl Richard ist, bevor ich noch mal zwölf Jahre an ihn vergeude.“
    „Zwölf Jahre sind eine lange Zeit“, sagte Amy.
    Einen Moment lang schimmerten Tränen in Charleys Augen, doch sie hob ihr Kinn und erklärte: „Eine viel zu lange Zeit, und ich werde nicht eine einzige Minute damit verschwenden, ihn zu vermissen. Er kann getrost bei seiner neuen Frau und in seinem neuen Restaurant in der Stadt bleiben. Seattles Verlust ist mein Gewinn. Und ich habe mein Bett endlich ganz für mich allein.“
    „Ich werde direkt neidisch“, murmelte ihre Schwester.
    „Außerdem kann ich jetzt so viele Folgen meiner Lieblingsserie gucken, wie ich will“, fuhr Charley fort, „die Teller in der Spüle stehen lassen und mein Geld so ausgeben, wie ich es für richtig halte. Und ich wette, ich habe mehr abgenommen als irgendjemand sonst hier.“
    „Du siehst fantastisch aus“, stimmte Samantha zu.
    „Kein Wunder. Das würdest du auch, wenn du hundertfünfzig Pfund totes Fleisch losgeworden wärst“, scherzte Charley, „Gott sei Dank, bin ich ihn los.“
    „Weißt du, eigentlich mochte ich ihn nie so recht“, meinte Cass.
    „Ich auch nicht“, warf Charleys Schwester ein.
    „Warum hat keine von euch was gesagt?“, wollte Charley wissen. „Nein, vergesst es. Ihr braucht nicht zu antworten. Ich hätte wahrscheinlich sowieso nicht auf euch gehört.“
    „Liebe macht blind“, erklärte Cass. „Und dumm.“
    Im Laufe des Abends schwelgten die Freundinnen in Erinnerungen und sammelten Beweise dafür, dass Richard, der Ehebrecher, tatsächlich nichts anderes als eine miese Ratte war. Der Wein floss in Strömen, und die Party wurde immer lauter, vor allem als Charley den CD-Player aufdrehte und die Frauen anfingen,aus voller Kehle mitzusingen. Passend zum Anlass wurde Before He Cheats , Over It und I Can Do Better gespielt.
    Irgendwann brüllte jedoch ein Nachbar ein paar Häuser weiter: „Ruhe dahinten“, und alle fingen an zu kichern.
    Essen und Getränke waren verzehrt, und das Feuer war bis auf ein paar kleine glühende Scheite abgebrannt, als die Frauen sich daran erinnerten, dass sie alle am nächsten Tag arbeiten mussten. Charley lächelte in die Runde. „Danke, dass ihr alle gekommen seid und mir helft, positiv gestimmt in die Zukunft zu schauen.“
    „Du siehst doch immer positiv in die Zukunft“, bemerkte Heidi. „Ich bin nicht sicher, ob ich das könnte, wenn ich an deiner Stelle wäre.“
    Samantha bezweifelte, dass Heidi, die nicht nur einen Ehemann hatte, der sie vergötterte, sondern auch erst vor Kurzem ein süßes Baby bekommen hatte, sich jemals darüber Gedanken würde machen müssen.
    Charley hob die Schultern. „Es gab den einen oder anderen Tag im vergangenen Jahr, wo ich alles
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