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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)
Autoren: Falko Rademacher
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sehr früh das hübscheste Ding weit und breit, und niemand war darauf gefasst, dass ein hübsches Mädchen, nun ja, böse sein konnte. Das e ntsprach nicht den Erwartungen.
    „Ich wusste es ja gleich“, tönte Lisa, als sie die Galerie ve r ließen und zum Potsdamer Platz marschierten, in der Traget a sche zwei Poster, „du hättest auf mich hören sollen.“
    „Ich schwöre dir, wenn du das nächstes Mal auf jemanden zeigst und sagst, das sei ein Mörder, werde ich ihn sofort e r schießen.“
    „Sehr schön. Irgendwann machen wir aus dir noch einen richtigen Bullen.“
    „Oh, schau mal, was meine Bullen-Beobachtungsgabe da erspäht hat...“
    Fabian nickte in Richtung Billy Wilder ‘s , der beliebten Bar am Sony Center. Inmitten der amerikanischen und russischen Touristen im Außenbereich saßen sie an einem kleinen Tisch: Die Oberkommissare Alfie Hoffmann und Sabine Lott. Sie tranken Capucchino und redeten leise miteinander.
    „Ich glaub meine Sau quiekt“, japste Lisa.
    „Da Säue tatsächlich quieken, ist das eigentlich keine b e sondere...“
    „Klappe, Zonk!“
    Lisa steuerte zielsicher das Billy Wilder’s an. Fabian tä n zelte hinter ihr her.
    „Sollen wir die beiden jetzt wirklich stören? Stell dir vor, wir hätten ein D ate, und irgendwelche Kollegen nerven rum...“
    „Hallo, ihr Lieben!“ trompetete Lisa.
    Die beiden Ertappten sahen erschrocken auf und machten große Augen.
    „Hallo“, sagte Sabine.
    „Hallo“, sagte Alfie.
    „Fabi und ich waren gerade in der Galerie“, erklärte Lisa leutselig und setzte sich ungefragt neben Sabine. Der erwäh n te Hauptkommissar sah sich gezwungen, sich neben Alfie zu setzen, mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck.
    „Wie schön“, meinte Sabine.
    „Total toll“, schwärmte Lisa, „naja, das meiste. Einiges ist fürchterlich. Du kannst dort genau den Moment nachvollzi e hen, ab welchem Moment Kunst zu Kommerz wurde.“
    „Ich sehe, du hast zwei Poster gekauft“, nörgelte Alfie aufsässig.
    „Ja, aber von richtiger Kunst“, gab Lisa zurück, „Otto Dix und George Grosz. Ihr müsst da auch rein, das erweitert den Horizont.“
    Alfie und Sabine sahen sich an.
    „Super Idee“, lächelte Sabine, „machen wir sofort. Zahlen, bitte!“
    Nur eine Minute später waren sie weg, in Richtung Bra n denburger Tor. Die Neue Nationalgalerie war in der entgege n gesetzten Richtung.
    „Banausen!“ schimpfte Lisa lachend.
    Fabian bestellte ihnen zwei Cocktails, und sie schlürften zufrieden alkohol haltig en Obstsalat.
    „Du bist eine böse , hinterhältige Frau“, jammerte Fabian.
    „Und ich hab den Körper, der dazu passt.“
    „Wirst du das jetzt jeden Tag auf der Arbeit mit den be i den machen?“
    „Das könnte sein. Ich will nicht, dass nur über uns get u schelt wird.“
    Fabian nuckelte an seinem Kokosnuss-Rum- Gemisch .
    „Ich glaube nicht, dass in mir eine künstlerische Ader pocht“, meinte er, „aber wenn du irgendwas fabrizierst, werde ich mit Freuden so tun, als würde es mir gefallen.“
    „Prima, was anderes erwarte ich von meinem Freund auch nicht.“
    „Hab ich mich eigentlich schon bedankt für diese Leben s rettungsaktion?“
    „Physisch schon, aber nicht verbal.“
    „Das war eine filmreife Nummer von dir. Echt cool.“
    „Uuuunnnnd?“
    „Danke schön.“
    Lisa schluckte und nahm ihren Mut zusammen.
    „Uuuunnnnd?“
    Fabian lachte.
    „Und... ich... du weißt schon. Das L-Wort.“
    Er nahm einen tiefen Zug, als hätte er gerade die Relativ i tätstheorie widerlegt.
    „Supi“, sagte Lisa etwas pampig, „ich l-worte dich auch.“
    Fabian lächelte still . Dann sah er ihr in die Augen.
    „Lisa Becker“, sagte er, „ich liebe dich, du geile Sau.“
    „Fabian Zonk“, sagte sie, „ich liebe dich, du scharfer Drecksack.“
    Und sie bestellten noch zwei Cocktails.
     
     
    DAS ENDE
     
     

Es gibt keine Perspektive in dem Bild; die zahllosen Fig u ren, angeordnet zwischen wucherndem Gras und üppigen Gänseblümchen, starren aus der Leinwand, als wetteiferten sie um Aufmerksamkeit.
     
    Robert Rankin, „ The Witches of Chiswick “

Nachwort
     
    Als ich dieses Buch 2012 geschrieben habe, war die u r sprüngliche Idee gewesen, die finsteren Ereignisse rund um das Tacheles stattfinden zu lassen. Aber da war die Zukunft dieser Einrichtung bereits äußerst unsicher, und so hab ich mir das Fandango ausgedacht. Das ist angelehnt an ein paar Nachfolgeprojekte, die so ähnlich wie das Tacheles sind, en t
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