Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)
Autoren: Falko Rademacher
Vom Netzwerk:
Liebhaber eine nac k te junge Frau, die vor Lust zuckte und keuchte.
    Lisas erster Impuls, sofort abzudrücken, hielt zwei S e kunden an.
    Dann sprang sie, wie in der besten Trainingseinheit , auf das Paar drauf. Sie würde noch lange hinterher stolz darauf sein, wie sie Agatha sofort im Schwitzkasten hatte und das Messer wegstieß, bevor die überrumpelte Frau überhaupt merkte, was auf einmal los war.
    „Keine Bewegung, du Parkplatz nutte“, knurrte Lisa und hielt Agatha die Waffe an den Kopf.
    „Runter von mir! Du erdrückst mich, du Pottwal !“
    Fabian wollte etwas ähnliches sagen, musste er doch das Gewicht zweier Frauen schultern, aber er fand, dass er nicht in der Position war, zu nörgeln. Unter anderen Umständen wäre das wahrscheinlich der tollste Tag seines Lebens gewesen. Und in gewisser Weise war er das sogar.
    „Hey, Liz.“
    Lisa verlagerte ihr Gewicht, lockerte ihren Griff aber ke i nen Millimeter.
    „Was ist, Tiger?“
    Fabian grinste sie über seine und die Schulter von Agatha an. „Meine Heldin.“
    Lisa lachte. Aber sie blieb auf dem Posten.
    „Hör zu, Pissflitsche“, raunte sie Agatha ins Ohr, „es läuft folgendermaßen: Ich stehe auf, und du rührst dich nicht. Dann stehst du auf, und ich werde dich abknallen, wenn du auch nur einen Ton sagst. Hier ist niemand außer uns dreien, und wenn ich sage, dass du dich wehren wolltest, dann kräht da kein Untersuchungsrichter der Welt nach, das geht ins Prot o koll, und das war’s dann.“
    Agatha sagte in der Tat keinen Ton mehr, zu so viel Ve r nunft war sie doch noch im Stande. Lisa blieb auf der Hut, hielt zwei Meter Abstand, und dirigierte sie in Richtung Bad e zimmer, das, wie sie sich kurz versicherte, kein Fenster hatte. Agatha musste sich in die Badewanne legen. Lisa nahm den Schlüssel , der innen steckte, an sich und schloss von außen ab.
    „Hab die Handschellen nicht dabei“, sagte sie zu Fabian, als sie zurückkehrte. Er hatte sich inzwischen auf den Rücken gedreht und aufgerichtet.
    „Es ist nicht, wie es aussieht“, grinste er.
    „Oh“, sagte Lisa und steckte ihre Waffe ins Halfter, „dann hat dich diese Frau nicht betäubt, ausgezogen und versucht, einen Abdruck von...“ sie sah auf den Silikonklotz auf dem Couchtisch, „...deinem entzückenden Hinterteil zu machen?“
    Fabian staunte. „Danach sieht das hier aus?“
    „Ich bin Detektivin, mein Bester. Oder willst du mir zu verstehen geben, dass du auf diese Fesselspielchen stehst? Das hättest du ja längst mal sagen können. “
    Sie schnappte sich das Messer – wen interessierten Fi n gerabdrücke, die Sachlage war eindeutig genug – und schnitt vorsichtig seine Fesseln durch.
    „Du kannst von Glück reden, dass du mich angerufen hast“, sagte sie währenddessen . „Und dass ich meine Mailbox noch rechtzeitig abgerufen habe.“
    „Ich hab angerufen, kurz bevor ich hier reingegangen bin“, sagte er, „irgendwie hatte ich dieses komische Gefühl.“
    „Schau an, er hat doch Gefühle...“
    Und dann versanken sie ineinander.
     

Epilog
     
    Das Gesicht sah aus wie ein Verkehr s unfall. Lisa starrte es an und fühlte sich sehr unwohl. Fabian stand neben ihr, und ihm ging es genau so.
    „Ich bin Polizist, aber dem würde ich wirklich nicht gern im Dunkeln begegnen wollen.“
    „Ich bin Polizistin, und dem würde ich nicht mal bei So n nenschein im Britzer Garten begegnen wollen.“
    Lisa sah auf das Schild neben der Galerie an Fotos. „Gü n ter Brus“, las sie, „Selbstbemalung.“
    Sie betrachtete wieder die einzelnen Porträts des Küns t lers, der seinen Kopf auf alle möglich en , meist recht verst ö ren de, Arten verunstaltet hatte. Am schlimmsten fand sie ein i ge Bilder, auf denen er eine riesige Narbe kreiert hatte, die vertikal über seinen ganzen Schädel und genau durch die Mi t te seines Gesichts verlief.
    „Xaver Stolz hat etwas in der Richtung gesagt“, sinnierte Lisa, „dass man bei einem Künstler an seinen Werken erke n nen kann, ob er geisteskrank ist.“
    „Ich hab mal was über diesen Typen gehört“, erinnerte sich Fabian, „und wenn das alles stimmt, dann sind diese Bi l der hier wirklich harmlos. Das heißt aber nicht, dass er ve r rückt ist. Oder irgendwie gefährlich.“
    „Hat Dr. Schwenk schon ihre Diagnose abgeliefert?“
    „Ja, aber ich hab sie noch nicht zu Gesicht bekommen, der Staatsanwalt will erst mal klären, wie er vorgehen will. So wie ich das beim Weghören mitgekriegt habe, ist eine zwan g hafte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher