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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)
Autoren: Falko Rademacher
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Energie auf den Abdruck und die Skulptur überträgt. Bislang war das kein Problem, weil meine Modelle immer schön geschlafen haben. Bei dir sehe ich das so: Du hältst still, und ich werde dir am Ende ganz schnell und schmerzlos den Garaus machen. Oder du vermasselst mir mein Kunstwerk, dann wirst du erst a b kratzen, wenn du nur noch die Hälfte deiner Gliedmaßen hast. Verstehst du, mein Schönster?“
    Fabian verstand. Er war sich nicht sicher, auf welche We i se sie es kurz und schmerzlos machen wollte, aber er musste ihr da wohl vertrauen. Was er auch musste, war Zeit gewinnen. Seine Chancen standen schlecht, aber es gab eine gut kalk u lierte Hoffnung.
    Agatha war zufrieden und legte das Messer weg. Jetzt konnte Fabian es sehen: Es war ein großes, scharfes Küche n messer. Nicht so groß wie eine Machete, aber wie viele Mach e tenmörder konnte es schon geben in einer Stadt w i e Berlin?
    Höchstens fünf hundert.
    „Mike hat dir und dem Walross ja gezeigt, wie man es macht“, sagte Agatha und stand auf. Sie hantierte mit ein paar Dingen im Hintergrund. „Ich rühre jetzt das Silikon an. Das ist ganz schön trickreich. Da hab ich doch beim ersten Mal wir k lich geschlampt und einige Krümel zurückgelassen, ich Dummchen.“
    Fabian hörte, wie sie die zwei Komponenten in einem G e fäß verrührte.
    „Mike?“ fragte er.
    „Ach ja, Mike...“ Für einen Moment hörte sie auf. „Süßer, lieber Mike...“. Sie fuhr mit ihrer Arbeit fort. „ War gar nicht so leicht, ihn da hochzuhieven. Er ist zwar ein ziemliches Leich t gewicht, aber trotzdem. Und ich musste so vorsichtig sein, du weißt ja, wegen Fingerabdrücken und so. Ihn konnte ich ja hinterher nicht reinigen. Es sollte ja nach Selbstmord auss e hen, sonst hätte ich ihn am Ende einfach schön hergerichtet, so wie d ie anderen. Besonders das tut mit fürchterlich leid. Und ich geb zu, d as war wahrscheinlich nicht in Ordnung von mir, den Verdacht auf ihn zu lenken. Aber ich brauchte doch eine Rückversicherung, ich bin schließlich keine Gewohnheit s kriminelle. Und Mike war mehr als bereit, mir seinen Samen zu spenden. Auch wenn er es wahrscheinlich für einen Akt der Liebe gehalten hat. Er hat mich angebetet, weißt du? Der wusste, was er an mir hatte. Er war dankbar und glücklich, mich berühren zu dürfen. Anders als so manch anderer, den ich hier nicht nennen will. “
    Sie kam wieder näher, und schon fühlte Fabian voller En t setzen, wie die Silikonmasse über seinen Hintern gegossen wurde.
    „Nicht bewegen!“ zischte Agatha drohend. „Ich schneide dir sonst die Eier ab, ich schwör’s! Du machst mir mein Opus nicht kaputt!“
    Fabian lag so starr wie ein Iguana in der Mittagssonne.
    „So ist’s brav“, gurrte Agatha. „Es dauert etwa zehn bis fünfzehn Minuten, bis das Zeug fest genug ist. Wir können ein bisschen plaudern.“
    „Was... war... mit... Mike?“
    „Wir haben gevögelt“, lächelte Agatha und legte sich nun, nackt wie sie war, neben Fabian. „Er war nicht der Tollste, aber ich habe mich immer schön auf seinen Brustkorb konzentriert, das hat mir geholfen. Er war ja eigentlich ein bisschen zu dünn , aber seine Brustmuskeln waren gut definiert. Er hat ja hart gearbeitet an seinem Schmelzofen, vielleicht kam es d a her. Und natürlich haben wir Kondome benutzt. Und die habe ich behalten. Genug Sahne, um eine Schwarzwälder Kirschto r te zu machen!“
    Sie kicherte und küsste Fabian liebevoll auf die Nase n spitze. Mit einer Hand streichelte sie ihm durchs Haar.
    „Um meine eigene DNA zu beseitigen, hab ich sie alle hi n terher natürlich schön ab gewaschen, aber Mikes Spermasign a tur hatte dann wieder etwas sehr Künstlerisches, nicht wahr? Das war ganz unbewusst, aber irgendwie wollte ich euch Pol y pen doch gleich darauf stoßen, dass hier nicht irgendein Irrer am Werke war, sondern dass es um etwas Höheres ging, um Kunst! Um die Schaffung des perfekten Wesens! Um absolute Schönheit!“
    Sie legte sich auf den Rücken und räkelte sich ein wenig. „Ich tue mein Bestes bei mir selbst, aber ich bin nun mal g e fangen in dieser sterblichen Hül le. Wenn das alles hier fertig ist, werde ich wohl selber Schluss machen. Ich mache mir e i nen Sarg aus Silikon, steige rein und hinterlasse die perfekte Form für die Nachwelt. Dafür brauche ich noch ein paar Stücke mehr, natürlich. Ich hab schon ein paar tolle Beine ausfindig gemacht, ein Fußballspieler bei Tennis Borussia Berlin. Den krall‘ ich mir bald. Das
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