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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)
Autoren: Falko Rademacher
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ternationaler Finanzmogul, Kronprinz und Johnny Depp . B e ziehungsweise Barack Obama , wenn man sich auch mal unte r halten will . “
    „Die Reihenfolge könnte man diskutieren. Aber du hast nicht vielleicht Depps Nummer? Ich würde auch irgendeinen Milliardär nehmen, der bei der freiwilligen Feuerwehr arbeitet.“
    „Verflixt, hättest du das doch letzte Woche gesagt. Jetzt hab ich seine Nummer Rosemarie gegeben.“
    „Diese alte Lustgreisin!“ schrie Lisa gespielt empört. „Die ist Mitte 50, sie soll mal andere an die Futtertröge lassen!“
    So ging es noch eine halbe Stunde weiter, bis Lisa aus dem Hintergrund Michaels Gemaule hörte, Christiane solle endlich ins Bett kommen.
    Lisa wusste plötzlich, was sie vermisste. Sie wollte auch, dass ihr Typ sie anmaulte, sie solle endlich ins Bett kommen.
     

Sechs
     
    Alle in der Mordkommission 7 waren emsig. Niemand wollte sich sagen lassen, dass ihnen der Tod einer Tucke, die wahrscheinlich von einem hepatitisverseuchten Junkie zu Tode gebumst wor den war, egal war . Alfie Hoffmann begrüßte Lisa und Fabian gleich mit einer guten Nachricht.
    „Wir wissen Bescheid über das Silikon“, erklärte er beifal l heischend. Beifall kam nicht, aber Lisa beugte sich großzügig nach vorne und gewährte ihm etwas Busen panorama. Nach drei Sekunden fuhr Alfie fort. Er hatte sich eine kleine Vorl e sung zurechtgelegt und war wi ld entschlossen, sie zu halten.
    „Es gibt wirklich hunderte verschiedene Mixturen auf dem Markt, für alle möglichen Zwecke: Brustvergrößerung“ – aus irgendeinem Grund nannte er das zuerst – „Zahnabdrücke, Spielzeug für Kinder, Spielzeug für Erwachsene , Backfo r men…“
    „Hab ich“, meinte Lisa, „damit back ich den Schoko Fl o ckina, den ich hier immer mitbringe.“
    „Und fast die Hälfte für uns übrig lässt“, grinste Fabian unverschämt.
    Halt die Klappe, das geht alles direkt in die Körperregi o nen, die du angeblich so magst!
    Alfie räusperte sich und hielt daran fest, seinen Monolog zu halten.
    „ Die Industrie verwendet das Zeug für die unterschie d lichsten Dinge wie Unterdrückung von Schaumbildung, als Hydraulikflüssigkeit, zum Hydrophobieren…“
    „Sorry, was?“ unterbrach ihn Fabian.
    „Hydrophobieren.“
    „Was ist das denn?“
    Alfie zögerte. Er hasste es, aus dem Konzept gebracht zu werden.
    „Es ist, also … wenn man Wasser… Angst macht“, stotterte er.
    „Ach so“, meinte Fabian, „alles klar. Weiter, bitte.“
    „Man kann Silikon im Baumarkt kaufen als Dichtungsma s se. Das klappt hervorragend, damit hab ich ein paar Stellen in meinem Bad ausgebessert. Aber die gefundenen Proben sind was ganz anderes. Es ist ein Silikonkautschuk, speziell herg e stellt, um dreidimensionale Abdrücke, also Formen, herzuste l len.“
    „Also für Zähne?“ meinte Lisa.
    „Nein, nicht für Zähne. Dieses spezielle Produkt wird von einer koreanischen Firma produziert und nur für einen Zweck verkauft: Kunstguss.“
    „Gießen ist eine Kunst?“ staunte Fabian.
    „Nein, eine Stadt in Hessen“, rächte sich Lisa für seine Bemerkung von eben. „Ich weiß, es geht darum, Kopien he r stellen zu können von einer Skulptur, die ein Künstler… g e skulptet hat.“
    „Ganz recht“, gab Alfie ihr ganz recht. „Ist ein Spitzenpr o dukt, das benutzen nur Profis.“
    „Sofern man Künstler als Profis bezeichnen kann“, brummte Fabian. „An welchem Punkt wird das Klatschen von Farbe auf Leinwand oder das Zusammenlöten von Schrott als Kunst bezeichnet, und nicht etwa als Behindertentherapie?“
    „Ab einem Jahreseinkommen von zwanzig Millionen“, schätzte Lisa. „War’s das, Alfie?“
    Der Angesprochene reichte ihr ein Blatt Papier, das er die ganze Zeit bei sich gehabt hatte. „Hier stehen Details zu dem Produkt und wo man es in Deutschland beziehen kann. Wir werden dann gleich mal Kundenlisten anfordern.“
    „Gute Arbeit“, lobte ihn Fabian, denn es war gute Arbeit. Er konnte den kleinen Streber nicht leiden, war sich aber auch darüber im Klaren, dass Typen wie er am schnellsten die Ka r riereleiter raufkraxelten – und man sie nicht zu sehr triezen sollte . Für ihn selbst stand fest, dass er über den Krimina l hauptkommissar nicht mehr hinauskommen würde. Er freute sich schon darauf, sich allmählich in einen misanthropischen George Smiley , Logan McRae oder Bernhard Gunther zu ve r wandeln , seine Lieblingsdetektive.
    Alfie entschwebte, und die beiden Chefermittler bespr a chen
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