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Schnüffler auf Burg Schreckenstein

Schnüffler auf Burg Schreckenstein

Titel: Schnüffler auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Antwort.
„Sonst schöpft sie Verdacht, und im Ernstfall muß sie zu ihren Mädchen halten. Nach deinem Fuß hat sie sich erkundigt, Andi.
Aber sonst keinen Pieps getan.“
„Nicht mal auf die Horngeschimpft!“ fügte Ottokar hinzu. „Sehr verdächtig!“ Besorgt schaute Mücke über den Rand seiner Brille.
„Müssen wir halt mehr aufpassen!“ meinte Dieter.
„Dafür gibt’s Geräte!“ antwortete Klaus von oben herab.
Ottokar hatte sich im Elektrogeschäft seiner Eltern ein Alarmsystem besorgt und es mit Andis und Pummels Hilfe zur Probe an fünf Stellen eingebaut: am großen Tor hinter der Zugbrücke, am Durchgang zum Sportplatz, am Portal über der Freitreppe, am hofseitigen Ausstieg von Obstpresse und Kartoffelkeller und sogar unten am Bootssteg. Aber es funktionierte nicht so richtig.
„Ich sag euch was ganz anderes!“ Dampfwalze hob einen Arm und ließ ihn wieder fallen. „Denen sind die Nächte schon zu kalt!“
Klaus gähnte überdeutlich. „Also ich schalte jetzt auf AlphaWellen um!“
„Mann! Die Schlafwellen heißen doch Delta!“ verbesserte Dieter.
„Mir ist es wurscht, auf was ich umschalte. Hauptsache, ich schlafe“, bekannte Hans-Jürgen.
Im Zeitlupentempo stieg der Ritterrat ohne Licht die steile Treppe zum Kreuzgewölbe hinauf. Dampfwalze zog die schwere eisenbeschlagene Tür einhändig ins Schloß. Als die ersten unter dem Gewölbe hervor in den Burghof traten, hörten sie um die Ecke aus der Durchfahrt zur Zugbrücke ein Geräusch. Es klang, als ob mit einem spitzen Gegenstand über Holz gekratzt würde.
„An der Lehrergarage!“ flüsterte Ottokar seinem Freund Stephan zu.
Leise unterrichteten sie die im Gänsemarsch Nachdrängenden. Die schwärmten umgehend aus. Jeder wußte wohin. Zu oft waren sie gerade im Bereich der Folterkammer verdächtigen Geräuschen nachgegangen. Gewohnheitsmäßig hatten sie ihre Taschenlampen dabei.
Ottokar wartete, bis alle ihre Plätze erreicht haben konnten, dann schaltete er seine Lampe ein. Innerhalb einer Sekunde flammten sieben weitere Lichtkegel auf. Am Durchgang zum Sportplatz, am Portal, am Kellerausstieg, am Burgfried, am großen Tor, unterm Kreuzgewölbe und am Radstall. Er selbst leuchtete auf das Tor der Lehrergarage, von wo das Geräusch gekommen war. Niemand war zu sehen.
Dann schwenkten die Ritter die Bereiche zwischen den Festpunkten ab. Als sich auch hier nichts Verdächtiges fand, öffnete Ottokar das Tor zur Lehrergarage und leuchtete hinein. Ihm gesellten sich alsbald Stephan, der den Radstall abgeleuchtet hatte, und Dampfwalze, von der Zugbrücke kommend, zu. Aus drei Winkeln angestrahlt, warfen die Wagen der Lehrer keine Schatten, die einem Versteckten Schutz geboten hätten. „Fehlanzeige!“ sagte der Schulkapitän.
Fehlanzeige meldeten auch die andern.
„Aber da war was!“ beharrte Ottokar. „Ich bin ja nicht taub.“
„Vielleicht eine Ratte oder Fledermaus?“ überlegte Andi. „Die kratzen nicht über die Tür“, widersprach Stephan. „Also doch ein Huhn“, alberte Klaus.
„Hühner sind bekanntlich nicht unsichtbar. Die von Rosenfels schon gar nicht!“ hielt Mücke dagegen.
„Sollte uns einer der schottischen Geister nachgereist sein?“
witzelte Hans-Jürgen in Erinnerung an die Erlebnisse der Ritter auf Duncraig Castle, wo es nachgerade lebensgefährlich gespukt hatte.
„Zu unterschätzen ist der oder die Unbekannte jedenfalls nicht“, warnte Stephan.
„Das walte Paule!“ stimmte ihm Andi zu. „Wem es gelingt, die neue Alarmanlage zu umgehen, der hat was auf dem Kasten.“
„Ich hab’s ja gleich gesagt!“ erinnerte Mücke an seinen Scharfsinn.
Streicherfahren löschten sie ohne Kommando die Lichter und warteten reglos eine kleine Ewigkeit. Doch das Geräusch wiederholte sich nicht mehr.
Schließlich schaltete Klaus seine Lampe wieder ein und witzelte: „Das einzige, was mich hier noch überraschen kann, sind Deltawellen.“
Das war sozusagen der Startschuß. Der Ritterrat brach die Suche ab und begab sich zu Bett.
Anderntags wurden alle verständigt und Wachen eingeteilt.
Bis hinunter zum Bootssteg, wo es neblig und empfindlich kalt war. Doch allem Scharfsinn und aller Umsicht zum Trotz blieb die Suche in den beiden folgenden Nächten ohne Ergebnis. Der Verursacher des Kratzgeräuschs ging nicht in die Falle. Am dritten Tag trat etwas ein, das die Aufmerksamkeit der gesamten Ritterschaft in eine andere Richtung lenkte. Während der Schweigezeit gegen Ende des Abendessens – es gab Dampfnudeln mit
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