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Schnueffeln erlaubt

Schnueffeln erlaubt

Titel: Schnueffeln erlaubt
Autoren: Martina Nau
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geht es nicht um perfekte Schleppenarbeit, sondern darum, zu erkennen, wie Ihr Hund seine Nase einsetzt. Wir erkennen aber auch, ob und wie er Gerüche voneinander unterscheidet.
    Zeigen Sie Ihrem Hund ein Stück Fleischwurst und lassen Sie ihn daran riechen. Gehen Sie zu Ihrem Einsatzort (Ihr Hund sollte Sie nicht mehr beobachten können) und ziehen Sie mit einer Leine eine circa 20 bis 30 Meter lange Fleischwurstschleppe. Nähere Infos über Schleppen finden Sie imKapitel „Schleppen und Fährten“ → . Ans Ende legen Sie die Fleischwurst so, dass er sie erst sieht, wenn er direkt vor ihr steht. Setzen Sie Ihren Hund nun an den Anfang der Schleppe und schicken Sie ihn los. Er wird den Geruch aufnehmen, die Fleischwurst finden und sie fressen.
    Direkt im Anschluss bringen Sie Ihren Hund zurück an den Ort, an dem er zuvor gewartet hat. Ziehen Sie die Fleischwurstschleppe an einem anderen Ort neu, darüber ziehen Sie eine Käse- oder Salamischleppe. Nach circa 8 Metern teilen Sie die beiden Schleppen. Verlassen Sie die alte Fleischwurstschleppe und ziehen Sie die zweite Schleppe in einem Winkel von ungefähr 90 Grad fort von der ersten. An das Ende der Fleischwurstschleppe legen Sie wiederum ein Stückchen Fleischwurst, an das Ende der Käse- oder Salamischleppe legen Sie nichts. Dann holen Sie erneut Ihren Hund, lassen ihn an der Fleischwurst riechen, setzen ihn an den Schleppenanfang und ermuntern ihn zu suchen. Verfolgt er die neue Schleppe, wird er nichts finden. Ziemlich sicher wird er jedoch wiederum der alten folgen, denn mit diesem Geruch hatte er ja schon vorher Erfolg.
    Was können wir nun daraus erkennen? Sicherlich, dass unsere Hunde deutlich Gerüche voneinander unterscheiden können und dass sie denken, während sie schnüffeln. Und nicht zuletzt, dass sie schnell lernen, zumal wenn dies mit einem Erfolg am Ende der Übung verbunden ist. Vielleicht lernen Sie aber auch ein wenig über die Arbeitsweise Ihres Hundes. Beobachten Sie ihn genau, während er schnüffelt. Es wird Ihnen bei der weiteren Nasenarbeit helfen.
Futtersuchspiele
    Eines der beliebtesten Suchspiele beginnt sehr einfach: das Leckerchen-Suchspiel. Nehmen Sie anfangs ein Leckerchen und lassen Sie den Hund absitzen. Zeigen Sie ihm das Leckerchen, legen Sie es einige Meter entfernt ab, gehen Sie zurück zum Hund und schicken Sie ihn mit einer ausladenden Wischbewegung Ihrer Hand los. Sagen Sie dabei in aufmunterndem Tonfall Such. Wiederholen Sie dies einige Male, dann legen Sie das Leckerchen so aus, dass der Hund es nicht mehr sieht. Nach wenigen weiteren Wiederholungen verstecken Sie es im Nachbarraum. Nehmen Sie anfangs große, gut sichtbare und stark duftende Leckerchen, später immer kleinere. Verstecken Sie diese so, dass sie immer schwieriger zu erschnüffeln sind: unter Teppichen, auf Stühlen, unter Kissen, auf einer Treppenstufe, hinter einer Lampe, unter einer Zeitung, zwischen zwei Handtüchern – seien Sie kreativ.
    Als Nächstes zeigen Sie Ihrem Hund zwei Leckerchen, setzen ihn ab und verstecken diese. Sie werden sehen, wie schnell der Schnüffelprofi zählen lernt. Wenn Sie nur zwei oder drei Stückchen verstecken, wird er Sie bald damit überraschen, dass er nur genau diese sucht und nicht eines mehr. Wenn Sie ihn später ein wenig länger beschäftigen möchten, zeigen Sie ihm ruhig eine Handvoll. Sie wissen ja: Schnüffeln ist eine selbstbelohnende Tätigkeit. Je mehr Ihr Hund schnüffelt, desto länger möchte er weiterschnüffeln.
    Die Leckerchensuche kann man sehr gut auch auf den Garten oder auf Spaziergängeausdehnen. Am Anfang könnten die vielen Außenreize Ihren Hund ablenken. Gehen Sie also langsam und systematisch noch einmal genauso vor wie zu Beginn in der Wohnung. Steigern Sie den Schwierigkeitsgrad nur, wenn Ihr Hund sich konzentrieren kann und Spaß dabei hat. Üben Sie auf keinen Fall Druck auf ihn aus, weil Sie denken, dass er es ja können müsste. Nehmen Sie lieber ganz besonders gute, duftende Leckerchen für einen ganz besonders hungrigen Hund. Werfen Sie sie in hohem Bogen auf eine gemähte Wiese oder einen asphaltierten Parkplatz – kurz gesagt: Machen Sie es Ihrem Hund so einfach wie möglich. Denken Sie auch hier daran: Sobald die Leckerchen fliegen, neigt der Hund dazu, hinterherzurennen. Lassen Sie ihn also kurz warten, ehe Sie ihn mit Such entlassen. Kalkulieren Sie nun zusätzlich den Wind ein. Er sollte anfangs von vorn kommen, so findet der Hund leichter und lernt erst einmal,
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