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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11)
Autoren: Hans Kneifel
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nicht ausnutzen konnte.
    Auch das Funkpult war fast identisch mit dem bisher verwendeten.
    Ebenfalls der Platz Shubashis. Nur hatte der Astrogator bessere und schärfere Geräte mit weiter reichenden Aufnahmeoptiken erhalten. Er würde jeden Meteor auf den Schirm bekommen, der irgendwann ihre Bahn kreuzte.
    Die Schutzschirme waren verstärkt worden.
    »Wie steht es mit der Energie?« fragte Hasso Sigbjörnson, nachdem schon fast zwei Stunden vergangen waren.
    »Die Energieerzeugung erfolgt auf dem bisher üblichen Weg. Sie können auch, aber wir haben die Mengen so oft durchgerechnet, daß es unglaublich erscheint, die Energiezellen ergänzen. Sie kennen ja die Positionen der einzelnen Stationen spätestens seit der Sahagoon-Affäre.«
    »Genau das möchten wir vermeiden«, sagte Cliff. »Wie hoch sind die Energiereserven?«
    »Dreimal so hoch wie die der ORION VIII«, erklärte Kandron.
    »Gut«, schloß Cliff. »Ich habe im Augenblick keine Fragen mehr. Wir könnten das Schiff besichtigen.«
    »Hat von euch noch jemand eine Frage?«
    Cliff hatte sich an seine Freunde gewandt.
    »Nein«, sagte Helga. »Alles klar. Eventuell muß ich an Bord noch nachfragen, aber bis jetzt weiß ich Bescheid.«
    »Hasso?«
    »Ja, ich habe noch eine Frage: Wie halten wir es mit der Kontrolle?«
    Techniker Kandron schaltete noch einmal, und auf einem der Schirme erschien ein Schaltplan.
    »Sehen Sie sich die Linie Beta/22–A:6 an«, bat Kandron.
    »Ich verstehe«, sagte Hasso. »Haben Sie auch ein Foto davon?«
    »Natürlich«, sagte Kandron und projizierte das entsprechende Gerät auf den größten Schirm. Es hatte Ähnlichkeit mit einer Bandapparatur, mit einem hochkomplizierten Rekorder. Diese Maschine würde, zehn Sekunden vor dem Start eingeschaltet, jeden Meter des Testfluges aufzeichnen, die Impulse und Manöver verfolgen und nachher ausgewertet werden. Die Crew konnte nicht alles, was sie sah und entdeckte, auf Band oder ins Logbuch sprechen. Diese Anlage nahm ihnen die gesamte Arbeit ab. Die riesigen Bänder reichten, ohne ausgewechselt werden zu müssen, vom Start bis zum beabsichtigten Zeitpunkt der Landung. Auf ihnen war dann alles verzeichnet, was die Techniker und der Projektleiter wissen mußten.
    Auch jede Panne, jedes Versagen ...
    »Wo befindet sich dieser Speicher?« fragte Mario de Monti.
    »Im Raum des Digitalrechners, einer der am meisten geschützten Zellen innerhalb des Sicherheitsraumes«, erwiderte Kandron. »Können wir jetzt gehen?«
    »Gern.«
    Sie ließen sich mit einem Spezialfahrzeug in den Hangar bringen.
    »Achtung!«
    Vor ihnen rollte das schwere Portal einer Sicherheitsschleuse zur Seite. Zwei GSD-Leute, schwer bewaffnet, standen neben den Schaltern, und sie gaben erst den Weg frei, als sich die Teilnehmer entsprechend ausgewiesen hatten. Man wollte jede Möglichkeit von vornherein ausgeschaltet wissen.
    Da schwebte die AZTRAN Beta.
    Schimmernd im Licht unzähliger Tiefstrahler, abgerundet und sehr schnell aussehend. Der Zentrallift, eine schlankere Konstruktion, war ausgefahren worden und berührte den Boden. Neben der offenen Schleuse stand wieder ein GSD-Posten. Die Crew ging, von den beiden Ingenieuren und dem Projektleiter begleitet, an Bord.
    Das Schiff war neu und schön, sah atemberaubend schnell aus und wie ein gefährliches Metalltier, sprungbereit und geheimnisumwittert. Eine Stunde später hatten sich die Fünf von der ORION mit der Einrichtung angefreundet. Sie waren um Mitternacht wieder in ihren Wohnungen und konnten noch fünf Stunden schlafen. Sie waren von ihrer Aufgabe begeistert und freuten sich auf diesen Testflug.

 
2
     
    Basis 104, Hangar II ...
    Morgens, noch ehe die Masse der Starts und Landungen einsetzte.
    Die Stimmung, die unter den acht Menschen herrschte, entsprach der Bedeutung des AZTRAN-Versuches. Man hatte diese Stunde gewählt, um genügend Ruhe zu haben. Der Projektleiter und Cliff gingen die Checkliste durch.
    Cliff stand neben dem neuen, schwer gepolsterten Kommandantensessel vor dem geschwungenen Pult. Der Zentralschirm war größer, und das Bild, das er vermittelte, war von einer Brillanz, die erstaunlich wirkte: Die Umgebung des Schiffes, also die Gerüste und Scheinwerfer, die Wände und die Mannschaften des Hangars II waren darauf zu sehen. Cliff strich über die Seiten seiner neuen Jacke; die Crew war sogar neu eingekleidet worden. Dies hatte keinerlei optische, sondern sehr konkrete Bedeutung.
    »Was bedeutet das, Kandron?« fragte Cliff.
    »Sehen Sie,
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