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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11)
Autoren: Hans Kneifel
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bitte dafür, daß die AZTRAN Beta morgen früh um sechs Uhr in der Startanlage von Basis 104 bereitsteht. Und in fünf Stunden bereiten Sie bitte eine Sitzung mit der ORION-Crew und den Erbauern dieses Schiffes vor. Vergessen Sie nicht, Silvan Rott einzuladen.«
    »Selbstverständlich«, sagte Spring-Brauner und ging an die Arbeit.
    Im Rahmen des »Galaktischen Jahres« wurde auch dieser Versuch gestartet. Er barg zwei Möglichkeiten in sich: Entweder verunglückte alles, und jemand mußte die AZTRAN Beta aus Raumnot bergen – oder der Flug wurde ein voller Erfolg, und die Zeit, die zwischen Start und Landung von Schiffen lag, wurde um die Hälfte kürzer.
    Merkwürdig ...
    An eine dritte Möglichkeit dachte niemand.
    Nicht die Techniker, die den Motor konstruiert hatten ...
    Nicht Silvan Rott, der die Einrichtung des Schiffes verantworten würde ...
    Nicht Wamsler, Spring-Brauner und der Ausschuß ...
    Und McLane auch nicht. Und das war sein Fehler.
     
    *
     
    Viele kannten Cliff McLane als schneidigen, selbstbewußten, trinkfesten Mann, als Bewunderer weiblicher Schönheit und als Verächter von Konventionen und Vorschriften ... als verantwortlichen Kommandanten eines Schnellen Kreuzers kannten ihn nur wenige Leute. Das war auch eine Rolle, die nicht so ganz in das Bild paßte, das man sich – von Ibsens Büchern und von TV-Sendungen beeinflußt – gemacht hatte.
    Im Augenblick spürte Cliff die Verantwortung ...
    Er kämpfte mit sich.
    Er ging im Wohnraum seiner Villa auf und ab, lauschte auf die Stille des Raumes und versuchte, Vorteile und Risiken von Wamslers Angebot abzuwägen. Er entschloß sich scheinbar schnell, aber diese Entschlossenheit war wohlbegründet.
    Cliff suchte in seinem Gedächtnis nach einer Nummer, fand und schaltete sie auf dem Tastenpaneel. Er sah zu, wie sich binnen einer einzigen Sekunde der Videophonschirm mitten in der Bücherwand erhellte. Cliff blieb neben dem Sessel stehen, so daß ihn die Linsen klar erfaßten. Ingrid Sigbjörnson, Hassos Frau, war auf dem Schirm.
    »Cliff!« sagte sie, »nett, Sie wieder einmal zu sehen!«
    Cliff lächelte und erwiderte ernst:
    »Die Freude wird kurz sein, Ingrid. Ich habe vor, Hasso wieder zu entführen.«
    Sie war alles andere als begeistert.
    »Wieder für einen solchen Auftrag, in dessen Verlauf man auf euch schießt?« fragte sie erschrocken. Cliff schüttelte den Kopf.
    »Nein. Etwas ganz anderes. Eine rein technische Sache – ein Testflug.«
    Sie nickte.
    »Ich schalte um«, sagte sie. »Hasso ist in seinem Hobbyraum.«
    Cliff winkte kurz.
    »Danke.«
    Hasso saß vor einer riesigen Arbeitsplatte, die mit einer phantastischen Anordnung verschiedener Geräte bestückt war. Lampen glühten, ein Komputer arbeitete, und Drähte waren gespannt. Cliff hatte keine Ahnung, was das alles bedeuten konnte.
    »Hallo, Chef«, sagte Hasso und fuhr seinen Sessel zurück. »Was gibt es?«
    »Eine ernsthafte Frage«, sagte der Kommandant.
    »Nein!«
    »Ja. Wamsler hat vor, uns auf einen Testflug zu schicken. Neues Modell, neue Maschinen. Und eine freiwillige Besatzung. Ich habe mich noch nicht entschlossen. Machst du mit?«
    Hasso schien nicht im mindesten überrascht zu sein. Er grinste kurz und fragte:
    »Doch nicht etwa die neuen Garrard -Maschinen, Cliff?«
    Cliff stimmte zu.
    »Genau diese. Kann ich auf deine Mitarbeit rechnen?«
    »Wann starten wir?«
    »Morgen früh, da wir uns ellenlange Vorträge der Ingenieure anhören müssen. Du meldest dich also freiwillig?«
    »Ja«, sagte Hasso. »Was ist mit den anderen?«
    »Ich habe dich als ersten angerufen«, erklärte Cliff, »weil wir beide die wichtigsten Leute an Bord der AZTRAN sein werden«, sagte Wamsler. »Die anderen machen sicher auch mit, wenn sie hören, daß wir zugesagt haben.«
    »Wann und wo?«
    Cliff sah kurz auf die Uhr, dann erwiderte er:
    »In zwei Stunden im Vorzimmer von Wamslers Büro. Klar?«
    Hasso schaltete eine Reihe von Knöpfen aus, und sämtliche Lichter seines Versuchs erloschen.
    »Klar, Cliff.«
    Mit einer kurzen Bewegung des Zeigefingers schaltete Cliff die Verbindung aus.
    »Zwei Fünftel haben wir schon erreicht«, murmelte er, »jetzt fehlen nur noch Helga, Atan und Mario. Versuchen wir unser Glück.«
    Eine andere Nummer, ein anderer Raum: Atan Shubashi.
    Astrogator-Leutnant Atan Shubashi lag im Bett und las Fachliteratur. Cliff brauchte nicht länger als eine Minute, um ihn restlos zu überzeugen. Atan war Feuer und Flamme, schon allein deswegen, um sein Können
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