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Schneeflockenkuesse

Schneeflockenkuesse

Titel: Schneeflockenkuesse
Autoren: Linda Lael Miller
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Tournee oder nimmt Musik auf, und ich arbeite zwölf bis vierzehn Stunden bei dieser blöden Soap …«
    Â»Blöd?«
    Sie schluckte. »Ich bin wohl nicht besonders emanzipiert«, gestand sie. »Ich wollte beweisen, dass ich auch Karriere machen kann und nicht nur die Frau eines berühmten Mannes bin. Das habe ich auch geschafft, aber trotzdem hatte ich es mir wohl anders vorgestellt.« Sie hielt inne und griff erneut nach ihrer Tasse, doch sie zitterte so sehr, dass sie sie wieder abstellte. »Ich bin so unglücklich.«
    Â»Das sehe ich«, erwiderte Kate ruhig und stützte ihr Kinn in die Hände. »Was willst du wirklich, Mallory?«
    Mallory wandte sich ab, weil sie den besorgten Blick ihrer Freundin nicht ertragen konnte. Stattdessen sah sie aus dem Fenster zum Strand, der unter einer weißen Schneedecke lag. »Ich will Frau und Mutter sein«, flüsterte sie. »Und eines Tages vielleicht auch unterrichten …«
    Â»Das darf doch nicht wahr sein!«, rief Kate in gespielter Entrüstung. »Besonders emanzipiert bist du nicht gerade. Emanzipation ist die Freiheit, das zu tun, was man wirklich will, verstehst du? Es bedeutet aber nicht, dass man als Frau ein besserer Mann sein soll.«
    Hoffnung keimte in Mallory auf. Kate Sheridan war die emanzipierteste Frau, die sie je kennengelernt hatte. Und diese Frau sagte tatsächlich, dass es in Ordnung war, wenn man dem Mann, den man liebte, ein Zuhause bieten wollte. »Ich dachte …«
    Â»Ich weiß, was du gedacht hast«, unterbrach Kate. »Du hast geglaubt, dass du als moderne und intelligente Frau deine wahren Neigungen zurückstellen musst, um all deine Energie auf etwas zu richten, was dir eigentlich keinen Spaß mehr macht.«
    Mallory war viel zu verwirrt, um ein Wort herauszubringen. Stattdessen griff sie nach ihrer Tasse.
    Kate beugte sich vor. »Du solltest nach deinen eigenen Vorstellungen leben«, befahl sie. »Sonst ist dein Leben nämlich keinen verdammten Pfifferling wert.«
    Mallory wirkte wieder nachdenklich. Sicher, sie stand jetzt dazu, dass sie von einem beschaulichen Familienleben mit Kindern träumte und gern einige Stunden unterrichten würde. Aber was würde Nathan zu all dem sagen? Bisher hatten sie noch nie richtig darüber gesprochen. Und seit Mallory ihn nicht mehr auf seinen Tourneen begleitete, weil sie ihre eigene Karriere verfolgte, hatten sie sich einander entfremdet.
    Kate nahm Mallorys Hand. »Rede mit Nathan. Er liebt dich, Mallory.«
    Danach sprachen die beiden Frauen über weniger dringliche Angelegenheiten. Als sich abzeichnete, dass der Schneesturm heftiger werden würde, verabschiedete Mallory sich widerstrebend. Gedankenverloren ging sie nach Hause und dachte über all das nach, was sie Nathan sagen wollte.
    Doch als sie aus dem Wald herauskam und in ihr Anwesen einbog, zuckte sie zusammen. Neben Nathans silbernem Porsche stand Diane Vincents hellroter MG Roadster.
    Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, ging sie absichtlich zur hinteren Veranda, wo sie auf eine begeisterte Cinnamon traf. Als sie die Jacke ihres Vaters aufhängte, ging die Hintertür quietschend auf. Nathan stand auf der Schwelle, unterdrückte Wut im Blick. »Wo, zum Teufel, bist du gewesen?«
    Sie hatte auf einmal das Gefühl, als ob das tröstliche Gespräch mit Kate Sheridan in einem anderen Leben stattgefunden hätte. »Ich bin spazieren gegangen«, erwiderte sie trotzig.
    Â»Bei diesem Schneesturm?« Nathans Kiefermuskeln mahlten vor Ärger.
    Mallory presste die Lippen zusammen. Sie konnte den Gedanken nicht abschütteln, dass Nathans schlechte Laune etwas mit Diane Vincents Anwesenheit zu tun hatte. Hatte er vielleicht einen Anfall von schlechtem Gewissen? »Kate wohnt doch nicht so weit von hier«, sagte sie. »Und Schneesturm hin oder her, ich gehe, wann und wohin ich will, Nathan.«
    Seine harten Züge wurden weicher, und er brachte sogar ein halbherziges Grinsen zustande. »Tut mir leid, Mallory. Ich habe mir eben Sorgen gemacht, das ist alles. Kannst du nächstes Mal nicht wenigstens eine Nachricht hinterlassen?«
    Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich für die Begegnung mit Diane Vincent zu wappnen, um ihm antworten zu können. Daher ging sie wortlos an ihrem Mann vorbei in die Küche.
    Diane sah umwerfend aus in ihrer maßgeschneiderten hellblauen Hose, der weißen Seidenbluse und
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