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Schmuggler reisen unerkannt

Schmuggler reisen unerkannt

Titel: Schmuggler reisen unerkannt
Autoren: Stefan Wolf
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Wagen und Fahrer überhaupt nicht gesehen.“
    In weniger als 15 Minuten waren
Karl und Klößchen zurück.
    „Polizei und Notarzt kommen...
sofort“, keuchte Karl.
    Sie warteten. Schließlich traf
der Notarzt-Wagen vom Kreiskrankenhaus Pleitzkirchen ein.
    Der TKKG-Bande fiel ein Stein
vom Herzen.
    Jetzt war Erich in besten
Händen.
    Tim kannte den begleitenden
Arzt.
    Dr. Lehner lobte die
Erste-Hilfe-Maßnahmen. Alles sei richtig. Und Schottens Zustand sicherlich
nicht so schlimm wie es den Anschein habe.
    Als der Wagen abfuhr, erschien
die Funkstreife am Unfallort.
    Die TKKG-Freunde konnten nicht
viel aussagen. Tim erklärte, daß er Schotten kenne und der alleine lebe — als
Single.
    Sorgfältig wurden die Spuren
auf der Straße gesichert.
    Von Klunk erwähnte Tim nichts.
Noch bestand kein Grund, gegen den Mann einen so schwerwiegenden Verdacht
auszusprechen.
    Mit geknickter Stimmung
radelten sie dann weiter — nach Dickelheim.
    „Daß er überhaupt unterwegs
war“, meinte Tim, „erkläre ich mir so: Cola, Orangen und Kekse waren sicherlich
für uns bestimmt. Zum Einkaufen fährt Erich fast immer zur Stadt. Es gibt zwar
ein Geschäft im Dorf. Aber Erichs Bekannte leitet einen Supermarkt. Klar also,
daß er sich dort versorgt. Kriegt auch sicherlich Preisnachlaß. Meistens
benutzt Erich sein Auto, einen Fiat. Aber bei schönem Wetter wie heute — da
fährt er gern mit dem Rad.“
    „Was machen wir jetzt?“ fragte
Gaby.
    „Es ist noch nicht Mittag. Mit
ein bißchen Glück nisten wir uns ungesehen ein bei ihm.“
    „Die Polizei hat sein
Schlüsselbund“, erinnerte Karl.
    Der zweite Hausschlüssel liegt
unter der Fußmatte“, erwiderte Tim.
    „Wenn Klunk der Täter ist“,
überlegte Gaby, „hat er seinen Haß befriedigt. Auf die Überschwemmung im Keller
warten wir dann vergebens.“
    „Richtig! Aber wenn Klunk mit
dem Unfall nichts zu tun hat, macht er den Anschlag vielleicht wie vorgesehen.
Hängt davon ab, wie mies er ist. Ob er auch einem Unfallopfer, das im
Krankenhaus liegt, so was antut. Vorausgesetzt, das Unglück spricht sich rum zu
dem Kerl. Und es gibt noch einen Grund, weshalb wir Erichs Bungalow mit
Beschlag belegen. Von dort aus können wir Klunk beobachten. Und wir können
feststellen, was für einen Wagen er fährt. Hat bei euch jemand zugehört“,
wandte er sich an Karl und Klößchen, „als ihr im Altwirt am Telefon wart?“
    „Niemand“, antwortete Karl.
„Wir haben leise gesprochen.“
    Tim reckte den Kopf und
verschoß Blicke nach allen Seiten, denn Dickelheim war erreicht.
    Mittagsstille hing über den
Gärten. Einige Häuser waren ansehnlich. Pensionierte Städter hatten sich hier
angesiedelt — wegen der guten Luft, wegen der niedrigen Bodenpreise und der
Freundlichkeit der Dörfler. Klunk bildete eine Ausnahme — was Nachbarschaft und
Umgänglichkeit betraf.
    Aus einigen Häusern duftete es
nach Mittagessen: Braten bruzzelte, Kohl dampfte als Beilage, in Haus Nr. 4
schärfte Gulasch die Luft, und vor Nr. 8 — einem betagten Bungalow — schnappte
ein kleiner Mischlingshund nach vorwitzigen Fliegen.
    Tim schwenkte ein in den
Auerhahn-Weg.
    „Typisch“, meinte Gaby. „Selbst
die Wege werden nach den Männern benannt. Auerhuhn-Weg wäre mal was anderes
gewesen.“
    Der Weg war vier Grundstücke
lang — vier auf jeder Seite — und endete als Sackgasse an einer Weide, die mit
einem Stacheldraht-Zaun deutlich machte: Ab hier nur für Kühe.
    Erichs Bungalow war das letzte
Haus rechts, demzufolge wohnte der böse Nachbar Klunk im dritten — einem
ziemlich großen, zweigeschossigen Backsteinhaus mit Pultdach. Die Garage stand
vorn auf der Ecke, bot Platz für zwei Fahrzeuge und Gartenmöbel.
    Bei Klunk rührt sich nichts,
stellte Tim fest. Garage ist geschlossen, der Typ sicherlich noch nicht daheim.
    Sie saßen ab und schoben ihre
Räder durch Erichs Pforte.
    Tim kannte den Geräteschuppen
hinten im Garten. Dort versteckten sie die Tretmühlen.
    Vor der Haustür hob Klößchen
die Fußmatte an.
    „Kein Schlüssel!“

    Tim deutete auf die zerbrochene
Steinplatte.
    „Unter dem kleineren Stück. Es
soll ja keine Einladung an Unbefugte sein.“
    Sie traten in die Diele. Ein
Korb voll getrocknetem Lavendel duftete in der Ecke. An den Wänden hingen
gerahmte Fotografien.
    Tim nahm einen
Sicherheitsschlüssel vom Schlüsselbrett. Ein rotes Bändchen kennzeichnete ihn.
    „Willst du Erichs Sparschwein
aufmachen?“ erkundigte sich Klößchen.
    „Ich überprüfe, ob die
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