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Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)
Autoren: Lexy Sky
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dem See immer näher, wandte sich aber vorsichtshalber von ihm ab, um nicht aus Versehen in den riesigen Spiegel zu blicken, den er darstellte. Der Hund zuckte immer wieder mit den Schultern. „Ich kann nichts dafür, ich habe die Regeln nicht gemacht. Das ist eure Chance. Ergreift sie oder werdet getrennt!“ knurrte er schließlich wütend, er hatte es satt, dass ihm Vorwürfe für etwas gemacht wurden, was er nicht beeinflussen konnte. Außerdem sah er schon seine Felle davon schwimmen. Dabei hatte er doch fest damit gerechnet, dass die beiden sich von nichts abhalten lassen würden, und er endlich von seinem selbst auferlegten Dienst frei wäre.
     
    Sabrìanna sah Aidan mit Tränen in den Augen an. „Das kann ich nicht von dir erwarten. Nicht zulassen. Aidan, ich liebe dich! Ich will nicht, dass du leidest. Bitte… sag doch auch etwas!“ Das riss den Drachen aus seinen Gedanken, und ohne weiteres Zögern wandelte er sich zum Menschen. „Ich liebe dich genauso, Sabrìanna. Ohne dich – das wäre kein Leben. Körperliche Schmerzen für zwanzig Jahre und die Möglichkeit bei dir zu sein gegen eine Ewigkeit ohne dich? Glaubst du wirklich, das wäre für mich eine schwere Entscheidung? Ich würde sehr viel mehr leiden, wenn ich jetzt nicht mit dir durch diesen Spiegel ginge. Es ist mir egal, was ich aufgeben muss, es ist mir egal, was es mich kostet. Ich will bei dir sein, egal, wie lange man uns gewährt. Eine Garantie hat man niemals, doch ich werde meine Chance auf ein Glück mit dir ergreifen.“ Wie konnte man einem solchen Mann widersprechen, einem solchen Angebot widerstehen? Sie konnte es nicht. Ihr Herz öffnete sich weit für ihn, und sie breitete die Arme aus, um ihn darin aufzunehmen. Ihm ihr Blut zu schenken, seinen leidenschaftlichen Kuss zu empfangen, sich ganz mit ihm zu verbinden und im Gleichklang zu leben… da veränderte sich sein Gesichtsausdruck, blankes Entsetzen stand darin. Auch wenn sich sein Mund öffnete, es kam kein Ton heraus, er schien wie erstarrt, gefangen in der Zeit.
     
    Bevor sie darauf reagieren konnte, schlangen sich zwei starke Arme um ihre Taille und eine blubbernde, seltsam hohl klingende Stimme dröhnte neben ihrem Ohr: „Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, der Königin entkommen zu können! Narren!“ Sabrìanna schrie panisch auf, wollte sich wehren, doch sie hatte keine Chance gegen das Wasserwesen, das sie eingefangen hatte und mitleidlos mit sich in den See zog. Das Wasser schlug über beiden zusammen und drang ihr in Nase und Mund. Sie würde ertrinken! Keine Verhandlung, keine Möglichkeit zu erklären, keine zweite Chance. Sie würde ertrinken und Aidan nie wieder sehen. Er konnte ihr nicht helfen, musste zusehen, wie sie versank, wie sollte er je darüber hinweg kommen? „Es ist nicht deine Schuld!“ wollte sie ihm zurufen, doch nichts als ein paar Luftblasen drangen aus ihren geöffneten Lippen, während sich ihre Lungen schmerzhaft mit Wasser füllten. Dann wurde es um sie herum schwarz, und sie versank in einer gnädigen Ohnmacht, die sie die Schmerzen und die Angst nicht mehr länger spüren ließ.
     

Kapitel 23: Die Königin der Spiegel
     
       Ein scharfer Stich mitten ins Herz. Blitze durchzuckten die Dunkelheit um sie herum. Erschrocken atmete Sabrìanna ein, spürte ihre Lungen brennen, hustete, verzweifelt nach Luft ringend. Hektisch drehte sie sich auf die Seite und krümmte sich zusammen, spuckte Wasser auf den kalten Steinboden. Alles drehte sich, doch nach und nach fokussierte sich ihr Blick auf die einsame Gestalt vor ihr. Ein bodenlanges Kleid aus dunkelgrünem Samt, unter den Brüsten geschnürt und locker herabfallend, so dass man die Figur darunter kaum erahnen konnte. Der Ausschnitt umsäumt von kunstvollen Stickmustern in den unterschiedlichsten Grüntönen, helle Haut, auf der ein keltisches Kreuz prunkte, aus Silber geschmiedet und mit Saphiren besetzt. Der schmale Mund fest zusammen gepresst, die Stubsnase leicht nach oben gerichtet, die Wangen von Sommersprossen übersät. Blaugraue Augen blickten emotionslos und starr unter dem Haarkranz hervor, der die Farbe reifen Korns hatte, ein strenger Zopf den Rücken hinunter gebunden reichte ihr bis zur Taille. An den Ohren kleine silberne Kleeblätter, angesteckt, nicht baumelnd, und dazu eine Haarspange in der Form eines Schmetterlings, der stetig leicht mit den Flügeln schlug. Oder war dieser etwa echt? Die stolze Haltung zeigte deutlich, dass sie hier die Herrin war, sich von
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