Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
Beule.
    »Erzähl den Jungs doch mal, was gestern los war.«
    »Chef?«
    »Sie sind Detektive, die uns helfen wollen, Lady wiederzubekommen«, drängte Donovan.
    Pit Jones schien ein wenig überrascht, dass sich sein Boss Hilfe bei drei Jungen gesucht hatte, die einige Jahre jünger waren als er selbst. Aber ein kurzes Schulterzucken signalisierte, dass er es nicht als seine Sache ansah, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
    »Da hat se draufgekloppt, die Rothaut«, sagte er und deutete auf die große Beule über seinem rechten Auge, während er die Mistgabel an die Boxenwand lehnte. »Und dann –«
    »Moment!«, fiel ihm Justus ins Wort und zog die Stirn in Falten. »Sagten Sie Rothaut ? Ein Indianer hat Sie niedergeschlagen?«
    »So is es! Hab den Typ genau gesehen! Machte sich an der Box hier zu schaffen. Bin hin, hab gesagt, er soll die Finger davon lassen, und dann hat er mir ’n Knüppel übern Schädel gezogen, dass ich Sternchen gesehen hab.«
    »Und woher wissen Sie, dass es ein Indianer war?«, hakte Bob nach.
    »Kenn doch ’ne Rothaut, Junge!«, amüsierte sich Jones. »Das war eine, kannst mir glauben! ’ne waschechte.«
    »Ein Indianer also«, murmelte Justus. »Und sonst? Haben Sie sonst noch etwas wahrgenommen?«
    Jones lachte affektiert. »Dass mir die Birne brummte, ’ne halbe Stunde später!«
    Justus nickte und wandte sich dann wieder an Donovan. »Wissen Sie, ob noch einer Ihrer Männer oder irgendjemand anderes hier auf dem Gelände etwas Ungewöhnliches bemerkt hat? Ich meine, es fällt doch auf, wenn jemand hier ein Pferd hinausbringt, oder?«
    »Hier werden dauernd irgendwelche Pferde durch die Gegend geführt und keiner kennt alle Pferde der anderen Wettbewerber«, antwortete der Cowboy kopfschüttelnd. »Die guten Pferde, klar, die sind bekannt. Aber im Moment dürften hier so an die 300 Tiere stehen, und es sind sicher einige dutzend Männer, die mit ihnen zu tun haben. Der Typ hat Lady einfach rausgebracht, als wäre sie ein ganz normales Rodeopferd, das auf seinen Einsatz vorbereitet werden muss.«
    »Und die Security-Leute?«, warf Peter ein. »An denen muss er doch vorbeigekommen sein.«
    Donovan hob verächtlich die Augenbrauen. »Die können doch nicht jedes Pferd anhalten, das raus in die Arena geführt wird! Die kontrollieren nur die Leute, die ins Reiterlager reinwollen. Aber wer da einmal drin ist, kann ohne Probleme wieder raus – mit Pferd oder ohne.«
    »Das heißt aber dann, dass sich der Indianer zumindest beim Eintritt ins Lager den Sicherheitsbeamten gegenüber erklären musste«, überlegte Bob.
    »Daran haben wir auch schon gedacht«, entgegnete Donovan. »Wir haben deswegen alle Teilnehmer und ihre Angestellten durchchecken lassen, und nur Tom Hayman hat einen Cheyenne-Indianer als Stallburschen engagiert, der eine Passierkarte fürs Lager hat.«
    »Aber der war’s nicht«, grollte Jones, »hab den Typen gesehen.«
    Justus ließ seine Hand ganz langsam zu seiner Unterlippe wandern und begann, daran herumzuzupfen. Dies war immer ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Erste Detektiv seine grauen Zellen anwarf, um sie auf Hochtouren rotieren zu lassen. Schließlich sagte er leise: »Das alles lässt – die Zuverlässigkeit der Security-Mannschaft einmal vorausgesetzt – nur einen Schluss zu: Der Dieb hatte einen Komplizen, und zwar hier drin!«

Die schwarze Feder
    Die drei ??? hielten sich noch eine Zeit lang auf dem Gelände der Rodeoshow auf, suchten nach Spuren und befragten eini-ge Leute, aber schließlich mussten sie ihre Bemühungen ergebnislos einstellen. Keiner der Cowboys, Stallburschen oder Sicherheitsleute konnte sich noch an irgendetwas von Bedeutung erinnern oder hatte eine wichtige Beobachtung gemacht. Und auch den drei Detektiven fiel auf dem Areal nichts auf, was sie hätte weiterbringen können.
    Sie wollten sich schon auf den Heimweg machen, als Bob noch die Idee hatte, dass Ewan Donovan vielleicht ein Foto von Lady haben könnte.
    »Das würde die Suche doch erheblich erleichtern«, meinte der dritte Detektiv. »Wir können es dann bei mir zu Hause einscannen und eine E-Mail-Lawine starten. Vielleicht hat ja jemand Lady gesehen!«
    Die E-Mail-Lawine war im Grunde genommen eine Weiterentwicklung der Telefonlawine, derer sich die drei ??? schon oft mit Erfolg bedient hatten. Sie schickten hierzu eine Nachricht per E-Mail an einige ihrer Freunde mit der Bitte, dass jeder von ihnen diese Nachricht ebenfalls wieder an möglichst viele Freunde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher