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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht
Autoren: Nora Darius
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könntest du auch in Übersee weiter studieren?“
    Melanie schüttelte den Kopf. „Einfacher hab ich’s hier. Außerdem kann ich an der Kahlenbach-Klinik jobben und im Café...“
    „Das brauchst du nicht mehr“, fiel Volker ihr ins Wort.
    Sofort veränderte sich Melanies Gesichtsausdruck. Sie wirkte sehr entschieden. „Schlag dir das gleich aus dem Kopf. Das kommt gar nicht in Frage“, sagte sie.
    „Aber du weißt doch noch gar nicht, was ich...“
    „Doch. Du willst mir das Studium finanzieren. Und das läuft nicht. Ich hab bisher alles selbst geschafft, und so wird es bleiben.“
    Volker sah ein, dass es besser war, jetzt nicht weiter zu insistieren. Melanie hatte ihren Stolz, und sicher würde sie ihm nicht gestatten, ihr zu helfen. Es sei denn, sie waren verheiratet... Nun, der Zeitpunkt war nicht mehr fern, wenn es ihm nach ging.
    „Also gut, wechseln wir das Thema. Was machst du, während ich mit Vater arbeite?“
    Melanie zögerte. „Ich würde mir gern die Pferde ansehen“, meinte sie. „Kann ich zur Koppel gehen?“
    „Klar doch. Oder auch drüben in den neuen Stall. Da steht ein Traumpferd. Leider nur für eine Weile. Der Deckhengst gehört einem Prinzen aus Dubai. Vater und er kennen sich seit Jahren. Es ist sagenhaft, dass wir den Hengst ein paar Wochen hier haben können. Das ist eigentlich unbezahlbar.“ Er lachte. „Ich weiß zufällig, dass er sogar Pferde der Englischen Königin gedeckt hat.“
    „Wie euch das adelt“, lachte Melanie.
    Zusammen gingen sie noch ein Stück durch den Park, dann wandte sich Melanie den Ställen zu, während Volker hinüber zum Verwaltungstrakt ging.
    Oliver von Sternburg, dem es inzwischen wieder gut ging, hatte das Paar nicht aus den Augen gelassen. Als er erkannte, wohin sich Melanie wandte, durchzuckte ihn ein Gedanke – und er lachte leise in sich hinein. Sie würde gleich ihm gehören, die spröde Kleine! Und diesmal gab es kein Entkommen!
    Er wartete noch eine knappe Viertelstunde. Niemand war mehr zu sehen, auch drüben im Schloss war alles ruhig. Der Verwalter, Sebastian Kurts, war vor einer Stunde mit dem Jeep fortgefahren. Die Bauarbeiter, die den zweiten großen Stall hochzogen, waren von hier aus kaum auszumachen, also würden auch sie ihn nicht erkennen.
    In seiner Tasche waren die Tabletten, ohne die er inzwischen nicht mehr auskommen konnte. Noch ein Schluck aus der Flasche mit Orangensaft, die jedoch einen guten Schuss Wodka enthielt, dann verließ er den Pavillon.
    Im Schutz einiger Sträucher gelangte er ungesehen bis zu dem kleineren Stall, der zum Teil noch alte Elemente besaß. Nur das südliche Ende hatte damals ein paar Brandschäden davongetragen. Man hatte das Gebäude etwas nach Süden erweitert, die Stalltür hatte ein ovales Fenster, durch das noch mehr Licht einfallen konnte.
    Oliver zitterte leicht vor Erregung. Die Truhe mit den alten Pferdedecken und den Leckereien für die Tiere... ob sie noch am selben Platz stand? Und ob sie noch all das enthielt, was er damals voller Panik dort versteckt hatte?
    Die Stalltür quietschte ein bisschen, als er sie öffnete. Doch das hörte niemand. Nicht einmal die wenigen Pferde, die zurzeit hier standen, vier hoch tragende Stuten und ein Muttertier mit gerade geborenem Fohlen, reagierten auf den Mann.
    Sein Herz klopfte zum Zerspringen, und zu allem Elend begann jetzt wieder dieses verdammte Pochen in seinem Schädel. Es wurde Zeit, dass er in die Hände eines wirklich guten Arztes kam. Aber vielleicht würde auch eine Strecke des extrem guten Kokains helfen... Und vielleicht hatte er gar keinen Tumor, wie der Professor es ihm weismachen wollte, sondern nur ein paar simple Entzugserscheinungen.
    Oliver von Sternburg grinste vor sich hin, als er, in eine alte Decke eingeschlagen, den Kasten mit den Kupferbeschlägen sah. Sein Schatz! Er war noch da!
    Kleine Päckchen mit weißem Pulver, gut verpackt, sah er vor sich. Schnell war eins geöffnet, ebenso schnell hatte er eine große Prise geschnupft. Und wirklich – der Kopf wurde klar. Sein Blick weit.
    Wo war diese kleine Sexmaus, die ihn so verrückt gemacht hatte? Noch draußen auf der Koppel?
    Er spähte durch die Stalltür. Da kam sie ja! Wie auf Bestellung! Er kicherte und versteckte sich erst einmal in einer leeren Box. Gleich, gleich würde er sich an Melanie rächen...
    + + +
    So glücklich war sie noch nie gewesen! Auf dem Gut war es einfach herrlich, nicht einen Moment hatte sie das Gefühl gehabt, bei Gräfin Nora und Graf
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