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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer
Autoren: David Lubar
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Quirlian.
    »Super!«, sagte er. »Komm. Alles bereit.« Er wuselte zum anderen Ende des Labors und zeigte auf eine Tür. »Hier rein.«
    Ich öffnete die Tür. Da war eine gekachelte Wand, wie in den Duschräumen einer Jugendherberge. An der Wand sah ich eine Düse und, gleich daneben, eine Art Lüftung.
    »Stehen, Augen zu, langsam drehen, bis zwanzig zählen«, befahl Professor Quirlian. »Dann noch mal, vor der Lüftung.«
    Er schloss die Tür. Einen Moment lang stand ich einfach nur da und redete mit mir selbst. »Okay. Hier gibt es nichts, was explodieren könnte. Alles wird gut gehen. Es wird mich nicht davon abhalten, weiter zu faulen, aber wenigstens hat die Stinkerei dann ein Ende.«
    Ich zog meine Klamotten aus, ging rüber zu der Düse und machte die Augen zu.
    Nach einer Weile hörte ich ein Zischen, als würde Wasser auf mich gesprüht. Ich drehte mich um mich selbst und begann zu zählen. Als ich bei zwanzig ankam, versicherte ich mich, dass ich mit dem Rücken zu der Düse stand, und öffnete die Augen. Ich sah meine rechte Hand an. Der Überzug war kaum zu erkennen. Nur wenn ich ganz genau hinsah, nahm ich einen winzigen Schimmer wahr.
    Dann ging ich rüber zur Lüftung. Luft schoss heraus. Ich drehte mich und zählte.
    Nachdem ich meine Klamotten wieder angezogen hatte, kam Professor Quirlian zurück.
    »Perfekt!«, rief er.
    »Danke.« Ich schnupperte an meiner Hand. Nichts. Nicht mal irgendein Plastikgeruch. »Das ist großartig.«
    Er streckte die Hand aus und tätschelte mir die Schulter. »Vertraue der Wissenschaft.«
    »Ich versuch’s.«
    Ich hastete aus dem Raum und verließ das Labor. Ich bin eingeschweißt . Ich fühlte mich wie ein Stück Fleisch in der Supermarktauslage. Hoffentlich war das nicht die falsche Entscheidung gewesen.
    Es gab noch ein Problem, um das ich mich kümmern musste. Morgen war Freitag, und das bedeutete, dass wir Sport hatten – und wir würden Football spielen. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich einen Weg gefunden hatte, mich nicht von Ridley zermatschen zu lassen, aber ich freute mich nicht gerade darauf, es zu versuchen.

16

ZERFETZTE TRÄUME

    Als ich am nächsten Morgen das Haus verließ, ging ich rüber zu Spanky und hielt ihm meine Hand hin. Er schnupperte kurz daran und sah mich dann erwartungsvoll an, als würde er auf etwas anderes hoffen.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Du wirst dir ein anderes totes Kind zum Beschnuppern suchen müssen.«
    Das war gut. Wenn ein Hund mich nicht riechen konnte, würden Menschen mich erst recht nicht riechen.
    »Ich habe großartige Neuigkeiten«, sagte ich, als ich zur Schule kam.
    »Nicht so großartig wie meine«, widersprach Mookie.
    »Natürlich nicht. Deine sind immer besser«, sagte ich. »Also, was gibt’s?«
    »Meine Mom hat zwei Karten für eine Kreuzfahrt gewonnen.Es ist eine Mitternachts-Geheimnis-Abenteuer-Tour, die morgen Abend stattfindet. Sie kann nicht mitfahren, weil sie immer seekrank wird. Und mein Dad darf den Staat nicht verlassen. Also hat sie gesagt, ich kann mit einem meiner Freunde fahren.«
    »Ich muss morgen Abend erreichbar sein für eine BUM-Mission.« Ich fand es gar nicht so schade. Eine Gratiskreuzfahrt hörte sich vielleicht ziemlich cool an, aber nichts, das Mookies Mutter je gewonnen hatte, war so toll gewesen, wie es sich anhörte. Mookies blinkende Sneakers waren das beste Beispiel dafür.
    »Ich liebe Geheimnisse und Abenteuer«, sagte Abigail. »Außerdem stehen Mars und Jupiter morgen in Opposition. Es wäre toll, sie vom Meer aus zu sehen. Ich bringe mein Fernglas mit.«
    »Super«, sagte Mookie. »Meine Mom hat meinen Cousin gebeten, uns hinzufahren. Es ist drüben im Hafen von Perth Amboy.«
    »Und was hast du für Neuigkeiten?«, fragte Abigail mich.
    Ich erzählte ihr von der Folie, mit der Professor Quirlian mich eingeschweißt hatte. »Es scheint kein Problem zu sein. Oder glaubst du, es ist gefährlich?«
    Sie überlegte kurz, dann sagte sie: »Nein. Nicht unmittelbar. Wenn es den Gestank erst mal zurückhält, ist das gut. Es sei denn …«
    »Es sei denn, was? Werde ich explodieren?«
    »Nein, nichts dergleichen. Es ist nur so, dass Gerüche von Gasen produziert werden. Es sollten sich nicht allzu viele darunter ansammeln.«
    »Davon kann ich ein Lied singen.« Mookie grinste uns an. »Deshalb lasse ich das Gas immer ab, bevor sich zu viel Druck aufbaut.«
    »Werd einfach nicht wütend, dann wird schon alles gut gehen«, sagte Abigail. »Wahrscheinlich ist es das
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