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Schleier des Herzens (German Edition)

Schleier des Herzens (German Edition)

Titel: Schleier des Herzens (German Edition)
Autoren: Veronica Wings
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nicht, ob Diego ihren Schwur noch hörte. Sie schluchzte auf, als sein Körper in ihren Armen erschlaffte. Noch einmal küsste sie sein Gesicht, sein blondes Haar ... Noch einmal roch sie seinen Duft, aberjetzt mischte sich der Geruch von Blut und Tod mit Leder und Rosen ...
    »Das reicht jetzt, nehmt ihn ihr ab!« Die schneidende Stimme des maurischen Anführers durchbrach ihre Trauer. »Wo ist Touhami?«
    Der Mann wandte sich den Pferden zu, während seine Männer Diegos Körper aus Beatriz’ Armen rissen. Das Mädchen wehrte sich verzweifelt – und stellte gleich darauf fest, dass sie nicht nur um die Leiche ihres Geliebten kämpfte. Wie es aussah, wollten die Männer sich jetzt auch an ihrem Körper schadlos halten. Vorhin waren sie Zeuge ihres Liebesspiels mit Diego gewesen, was sie zweifellos erregt hatte. Nun sahen sie sich der Beute nahe. Während einer von ihnen Beatriz festhielt, riss ein weiterer ihr Kleid auf und griff lüstern nach ihren Brüsten. Urplötzlich erkannte Beatriz, dass Cabalgadas und Ghazus auch andere Seiten hatten als den kostenlosen Erwerb schöner Pferde. Bislang hatte sie den dabei vergewaltigten Frauen, den getöteten oder versklavten Männern nie einen Gedanken geschenkt. Verzweifelt trat sie nach dem Geschlecht eines ihrer Peiniger. Was, zum Teufel, tat der Anführer? Sollte er die Männer nicht an solchen Ausschreitungen hindern?
    Der Maure schien jedoch anderweitig beschäftigt. Beatriz erkannte aus dem Augenwinkel, wie er sich Diegos Hengst näherte. Zutraulich wieherte das Tier ihm zu.
    »Da bist du, Touhami! Ich bin gekommen, dich heimzuholen!«
    »Ihr habt den Kampf hier wegen eines Pferdes geführt?«
    Beatriz wollte dem Mann ihre Wut entgegenschleudern, aber sie war zu sehr damit beschäftigt, die Männer abzuwehren, die sie jetzt brutal zu Boden stießen. Einer nahm sein Tuch vom Gesicht, entblößte harte, falkenartige Züge und unreine Haut und rammte Beatriz wollüstig die Zunge in den Mund. Beatriz biss ihn, woraufhin ernach ihr schlug. Schließlich hielt sie still, während er ihre Brüste knetete. Schwer atmend zerrte er an ihrem Kleid, riss seine Hose herunter und gab den Blick auf sein gewaltig angeschwollenes Geschlecht frei.
    Beatriz wimmerte und biss nach der Hand, die ihren Mund verschloss. Sie trat nach dem Mann, als er ihr Kleid hoch zerrte und den dünnen Seidenstoff zerfetzte, der eben noch ihr heiligstes Geheimnis vor Diego verborgen hatte. Beatriz versuchte, die Beine zusammenzupressen, doch der Mann drängte sie brutal auseinander.
    Aber dann griff der Anführer ein.
    »Das reicht jetzt!«, befahl seine schneidende Stimme.
    Anscheinend hatte er sich von Diegos Pferd losgerissen und rief jetzt seine Männer zur Ordnung. Das Ergebnis war ein Wortschwall in seiner Landessprache, denn die Krieger protestierten lauthals, weil man sie ihrer Beute berauben wollte.
    Der Anführer schüttelte dazu gebieterisch den Kopf und antwortete seinerseits mit einem arabischen Sermon. Seine Worte klangen jedoch nicht wie ein Befehl, sondern eher wie eine Erklärung. Und die Männer schienen sie anzunehmen ! Jedenfalls löste sich der eiserne Griff um Beatriz’ Arme. Der Mann, der sie fast vergewaltigt hätte, breitete das Kleid wieder über ihre Scham und bedeckte sein Geschlecht. Er murrte zwar, zog sich aber zurück.
    Der Anführer schenkte Beatriz einen kurzen Blick.
    »Alles heil und in Ordnung?«
    »Heil und in Ordnung?«, keifte sie. »Wie könnt Ihr so etwas fragen, nachdem Ihr mir eben den Geliebten und beinahe noch die Ehre geraubt habt? Was habt Ihr diesen ... Tieren gesagt, um sie von mir abzubringen?«
    Der Mann lächelte. »Beinahe der Ehre beraubt und doch schon wieder neugierig ... Ihr gefallt mir. Nennt mir Euren Namen.«
    »Wieso sollte ich mich Euch vorstellen? Sind wir auf einem Ball? Mein Name geht Euch nichts an!«, erreiferte sich Beatriz.
    Der Mann zuckte die Schultern. »Schön, dann muss ich Euch eben selbst einen Namen geben. Bei uns ist das Sitte, wisst Ihr. Pferden und Frauen geben wir Namen und richten sie darauf ab. Der da heißt Touhami«. Er wies auf den kastanienbraunen Hengst.
    Beatriz’ Augen blitzten vor Wut. »Mich werdet Ihr nicht abrichten! Was ist das überhaupt für eine Sprache! Was glaubt Ihr, was ich bin? Euer Eigentum? Denkt Ihr, Ihr hättet mich erobert?«
    Der Maure lächelte. »Ihr habt es erfasst. Genau das ist der Fall. Ihr seid eine Sklavin, das Eigentum von mir und meinen Männern. Erworben in einem ehrlichen
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