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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung
Autoren: James Luceno
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jaulend durch den gewaltigen Raum.
    Zwei Droiden sprangen auf den breiten Rumpf der Kapsel, um anzugreifen, was immer sich hinter dieser Ramme befand, doch ihr Versuch scheiterte, als einige Laserblitze sie trafen. Einer der Droiden wurde gevierteilt, der andere löste sich in rauchende Einzelteile auf. Erst da wurde auch OLR-4 mit seinen beschränkten Denkfähigkeiten bewusst, dass sich hinter dem Rammbock Eindringlinge befanden. Der Präzision ihrer Schüsse nach zu urteilen, waren diese Gegner aus Fleisch und Blut.
    Während weiterhin Frachtkapseln über ihnen hinwegglitten und ringsum hunderte Arbeitsdroiden ihren Aufgaben nachgingen, ohne dem Gefecht in ihrer Mitte auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, eilte OLR-4 auf der Suche nach einer besseren Schussposition zur Seite, wobei er beständig auf den Rammbock feuerte. Energiestrahlen zuckten in seine Richtung, während er dahinhastete. Sie zischten an Kopf und Schultern vorbei und surrten zwischen den stampfenden Beinen hindurch.
    Zwei Sicherheitsdroiden vor ihm verloren durch gut gezielte Schüsse ihre Köpfe, und ein dritter Droide, obschon unverletzt, kippte ebenfalls zu Boden, als die ungezügelte Energie der knisternden elektrischen Entladungen seine Schaltkreise überforderte.
    Die internen Überwachungsprogramme informierten OLR-4, dass sein Blaster der Überhitzung nahe und das Energiemagazin beinahe erschöpft war. Doch obgleich der Kontrollcomputer das Dilemma des Droidenkommandanten erkannte, änderte er seine Befehle nicht, und so feuerte OLR-4 weiter, während er versuchte, seitlich um den Rammbock herumzukommen.
    Zu seiner Rechten wurde ein weiterer Droide von der Hülle der Kapsel gefegt. Sein Oberkörper segelte sich überschlagend in den Hangar hinaus, wo er mit einer weiteren Frachtkapsel zusammenstieß, die gerade gelandet war. Ein anderer Droide hüpfte nur noch auf einem Bein hin und her, wobei er unverzagt weiterschoss, doch dann zerfetzte ein Blasterstrahl sein verbliebenes Bein, und er schlitterte auf das Deck. Funken sprühten aus seinem Vocoder-Kinn.
    OLR-4 tapste nach links und rechts, um weiterem Blasterfeuer auszuweichen. Er hatte die Rückseite der Kapsel nun beinahe erreicht. Doch da traf ihn ein Schuss an der linken Schulter und ließ ihn einmal um die eigene Achse wirbeln. Er taumelte, und es gelang ihm, das Gleichgewicht zu halten, bis ein zweiter Laserblitz ihn in die andere Schulter traf und er sich noch einmal im Kreis drehte. Er landete auf dem Rücken, und seine Beine rutschten unter die Kapsel, wo sie sich verkeilten. Er blickte auf, und einen kurzen Moment lang konnte er die Bewaffneten sehen, die sich mit dem Transportvehikel an Bord des Frachters geschlichen hatten: knapp ein Dutzend zweibeiniger Kreaturen, gekleidet in mimetische Tarnanzüge und schwarze Körperpanzer, deren Gesichter hinter Atemmasken mit mandibelartigen Sauerstoffaufbereitern verborgen lagen.
    OLR-4s Fotorezeptoren erfassten einen Menschen mit langem, schwarzem Haar, das in dichten Locken auf seine breiten Schultern fiel. Die Servomotoren in der rechten Hand des Droiden spannten seine Finger um den Abzug des Blasters, doch die überhitzte, leer gefeuerte Waffe gab nur ein trauriges Surren von sich, ehe sie herunterfuhr und sich selbst deaktivierte.
    »Oh, oh«, machte OLR-4.
    Der langhaarige Mensch wirbelte zu ihm herum und feuerte.
    Die Hitzesensoren des Droiden leuchteten alarmierend rot auf, seine überladenen Systeme ächzten. Während seine Schaltkreise schmolzen, übermittelte er noch ein letztes Bild an den zentralen Kontrollcomputer – dann wurde es dunkel.
    Das beruhigende Summen der Maschinen auf der Brücke der Rendite wurde jäh durch ein quietschendes Geräusch zerrissen. Daultay Dofine marschierte den Mittelgang hinab zur Scannerkonsole und fragte den Droiden, der diese Station bemannte, was los war.
    »Die Langstreckenmonitore zeigen eine Gruppe kleiner Schiffe, die sich mit hoher Geschwindigkeit unserer Position nähern«, antwortete der Droide mit metallischer Emotionslosigkeit.
    »Was? Was sagst du da?«
    Der Sullustaner erklärte: »Das Kennprogramm hat die Schiffe identifiziert. Manteljäger und ein Kanonenboot der Sturm -Klasse.«
    Dofines Mund klappte auf. »Ein Angriff?«
    »Commander«, meldete sich da der Droide wieder zu Wort, »die Schiffe kommen weiter näher.«
    Dofine gestikulierte wild in Richtung des übergroßen Bildschirms. »Ich will sie sehen!« Er watschelte auf den Schirm zu, als plötzlich ein
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