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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung
Autoren: James Luceno
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wie von Flecken überzogenen blassgrünen Haut. Für einen seiner Spezies war er klein – der Kümmerling seines Stocks, wie ihn manche hinter dem Rücken nannten. Seine schmächtige Gestalt steckte in einem blauen Gewand, und der üppige Überwurf mit Schulterpolstern erinnerte eher an den eines Geistlichen denn an den eines Schiffskommandanten. Selbst die Kopfbedeckung, eine große Mitra aus schwarzem Stoff, kündete von Wohlstand und einem hohen Amt.
    Der Steuermann trug eine ähnliche Robe und Kopfbedeckung, wenngleich seine Kleidung durchgehend schwarz und von einem schlichteren Muster war. Er bediente die Instrumente, die kreisförmig vor dem Pilotensitz arrangiert waren, mittels einer Datenbrille, die seine Augen bedeckte, und einem Komlink, das über den Mund gestülpt war.
    Der Kommunikationstechniker der Rendite war ein Sullustaner mit hängenden Wangenlappen und klaren Augen, und bei dem Offizier, der mit dem Zentralcomputer in Verbindung stand, handelte es sich um einen Gran mit drei Augen und ziegenartigem Gesicht. Der schiffseigene Hilfsschatzmeister indes war ein Ishi Tib mit grüner Haut und Schnabel.
    Dofine hasste es, andere Spezies auf seiner Brücke dulden zu müssen, aber er hatte keine andere Wahl. Es war ein Zugeständnis an die übrigen Transportunternehmen, die sich der Handelsföderation angeschlossen hatten – kleine Konzerne wie Viraxo Frachtdienste und mächtige Schiffsbauer wie die Tagge-Gesellschaft und Hoersch-Kessel.
    Droiden von humanoider Gestalt kümmerten sich um alle anderen Aufgaben auf der Brücke.
    »Commander, die Dorvalla-Minengesellschaft meldet, dass die Zahlung, die sie erhalten hat, nicht der vereinbarten Summe entspricht. Es fehlen einhunderttausend republikanische Credits.«
    Dofine machte eine abtuende Handbewegung mit der langfingrigen Hand. »Sag ihnen, sie sollen die Zahlen noch einmal überprüfen.«
    Der Sullustaner leitete die Worte weiter, dann lauschte er der Antwort. »Angeblich habt Ihr dasselbe schon bei Eurem letzten Besuch gesagt.«
    Dofine stieß mit einem theatralischen Seufzen den Atem aus und deutete auf den großen, runden Bildschirm im hinteren Teil der Brücke. »Auf den Schirm!«
    Noch während er hinüberstapfte, erschien auf der Darstellungsfläche das vergrößerte Gesicht einer rothaarigen, sommersprossigen Menschenfrau.
    »Ich weiß nichts von irgendwelchen fehlenden Credits«, erklärte Dofine ohne jegliche Umschweife.
    Die blauen Augen der Frau blitzten. »Keine weiteren Lügen mehr, Dofine! Beim ersten Mal fehlten zwanzigtausend, dann waren es fünfzig, und jetzt einhundert. Wie viel werden wir beim nächsten Mal einbüßen, wenn die Handelsföderation uns einen Besuch abstattet?«
    Dofine warf dem Ishi Tib einen wissenden Blick zu und erntete dafür ein schmales Lächeln. »Diese Welt liegt weit abseits der gängigen Raumstraßen«, sagte er dann leise in Richtung des Schirms. »Sie ist ebenso weit von der Rimma-Handelsroute entfernt wie von der Corellianischen Handelsstraße. Die Reise zu diesem Planeten ist für uns daher mit zusätzlichen Kosten verbunden. Falls Ihnen das nicht gefällt, steht es Ihnen natürlich frei, mit einem anderen Konzern Geschäfte zu machen.«
    Die Frau stieß ein schnaubendes, reuevolles Lachen aus. »Ein anderer Konzern? Die Handelsföderation hat sich alle anderen Konzerne einverleibt!«
    Dofine breitete seine langen Arme aus. »Was sind dann schon einhunderttausend Credits hin oder her?«
    »Das ist Erpressung!«
    Der säuerliche Ausdruck legte sich wie von selbst auf Dofines schlaffe Züge. »Ich schlage vor, Sie reichen eine Beschwerde bei der Handelskommission auf Coruscant ein.«
    Die Frau starrte ihn wütend an. Ihre Nasenflügel zuckten, und ihre Wangen röteten sich. »Diese Sache ist noch nicht vorbei, Dofine!«
    Sein Mund verzog sich zu etwas, das man als Lächeln bezeichnen konnte. »Ich fürchte, Sie irren sich schon wieder.« Ohne ein weiteres Wort unterbrach er die Verbindung, dann wandte er sich an den anderen Neimoidianer. »Ich möchte unterrichtet werden, sobald die Fracht vollständig verladen ist.«
    Tief im Innern der Hangarflügel überwachten Droiden auf einer Kontrollstation hoch über dem Boden die Entladung der Frachtkapseln. Mit ihren Buckeln und runden Bugnasen wirkten sie beinahe lebendig, als sie auf ihren Repulsorlifts durch die Kraftfelder der Hangars hereinschwebten und dann, je nach Ladung und den auf die Hülle gestanzten Zielplaneten, weitergeleitet wurden. Jeder
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