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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)
Autoren: T. R. Ragan
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gedacht, deine Sachen zu packen und abzuhauen?«
    »Wo hätte ich denn hinsollen?«
    »Irgendwohin, egal wo. Auf die Müllkippe. Ist doch scheißegal. Auf die verdammte Müllkippe. Lieber auf dem Müll leben als mit so einem Scheißkerl.«
    Die Tür ging auf und Frank betrat das Zimmer. Er sah erst Carol an, dann Ruth.
    »Was ist hier los, verdammt noch mal?«
    »Verpiss dich«, sagte Carol zu dem Mann, den sie nie wieder Vater nennen würde.
    »Was macht sie denn hier? Was ist los, Ruth?«
    »Ich möchte meiner Tochter Lebewohl sagen.«
    »Verschwinde … aber sofort«, sagte Carol mit ruhiger, aber fester Stimme. Ihre Augen blitzten dabei zornig auf.
    Frank zeigte mit dem Finger auf seine Tochter. »Wenn du denkst, du kannst so mit deinem Vater reden, dann hast du dich gewaltig geirrt. Ich denke überhaupt nicht daran, zu gehen.«
    Carol griff in ihre Handtasche und zog eine Pistole heraus. Sie entsicherte die Waffe und zielte damit auf Franks Brust. »Da irrst du dich aber, Frank. Noch ein Schritt und du fährst zur Hölle, und zwar sofort. Ich hätte dich schon vor einundzwanzig Jahren abknallen sollen.«
    »Ruth, sag ihr, sie soll das Ding weglegen.«
    Ruth ließ den Kopf auf das Kissen sinken. »Es tut mir so furchtbar leid, Carol. Du hattest mit allem recht … aber ich hätte ihm nie ein Messer ins Herz stoßen können.«
    »Warum nicht?«, fragte Carol.
    »Weil er keins hat.« Ruth sah Frank an. »Geh jetzt, Frank. Ich bin müde. Ich habe Detective Roth bereits alles erzählt. Er hat die Bilder, die du damals gemacht hast. Er wartet zu Hause bereits auf dich. Richte ihm bitte Grüße von mir aus.«

Kapitel 41
    Eine Woche später
    Lizzy hatte sich während der letzten halben Stunde bei ihrer Therapeutin ohne Pause ihren Kummer von der Seele geredet. Als sie fertig war, ließ sie die Schultern hängen. Sie sah Linda Gates an und wartete auf ihr Feedback.
    »Sie können nichts dafür, dass Hayley im Gefängnis sitzt.«
    Lizzy atmete hörbar aus. »Dieses Mal kann ich schon etwas dafür, Linda. Während der letzten Monate habe ich eindeutige Zeichen und Signale wahrgenommen, dass irgendetwas nicht stimmt. Hayley war in dieser Zeit nicht sie selbst. Meine andere Assistentin hat mir das auch mehr als einmal gesagt. Ich wusste, dass Hayley nachts auf der Straße unterwegs war, aber ich habe ihr geglaubt und kam nie auf die Idee, dass sie einen Rachefeldzug geführt hat. Jeder dieser Männer hat Strafe verdient, aber jetzt zahlt Hayley die Zeche.
    »Was, glauben Sie, hätten Sie konkret tun können?«
    »Ich hätte für Hayley da sein können. Stattdessen hab ich alles unter den Teppich gekehrt und mir gesagt, ich kümmere mich um sie, sobald ich ein paar von meinen dringendsten Fällen abgearbeitet habe.«
    »Wenn Sie für Hayley da gewesen wären, hätte sie dann auf Sie gehört?«
    Lizzy schüttelte den Kopf. »Nein, sie wäre wütend geworden und hätte meine Wohnung verlassen.«
    Linda nickte.
    »Aber darum geht es nicht.«
    »Worum geht es dann?«
    »Darum, dass ich mir nicht genug Mühe gegeben habe.«
    »Es geht also nicht um Hayley«, sagte Linda. »Es geht um Sie.«
    Lizzy dachte kurz darüber nach. Linda hatte wieder einmal recht. Sie sah ihre Therapeutin an, die Frau, der sie sich in den letzten vierzehn Jahren anvertraut hatte. »Wollen Sie mir damit sagen, dass ich nicht allen Menschen helfen kann?«
    Linda nickte.
    »Und dass ich nicht jedes Mal die Schuld auf mich nehmen kann, wenn jemand anders falsche Entscheidungen trifft?«
    Linda nickte wieder.
    Sie hatten schon Hunderte Male über diese Dinge geredet. Das Gute daran war, dass Lizzy es bei jedem Mal schneller kapierte. »Was ist mit Jared?«
    Linda neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Was soll mit ihm sein?«
    »Warum habe ich solche Angst davor, mit ihm zusammenzuziehen?«
    »Weil Sie eine äußerst kluge Frau sind. Sie haben lange allein gelebt und jetzt möchten Sie erst sichergehen, dass er der richtige Mann für Sie ist, bevor Sie eine so wichtige Entscheidung treffen.«
    »Wow«, sagte Lizzy. »So hab ich das noch gar nicht gesehen.«
    Linda lachte glucksend. »Ich habe volles Vertrauen in Sie, Lizzy. Ich habe Ihnen doch schon immer gesagt, dass Sie klug sind, und Sie haben mich in dieser Hinsicht noch nie enttäuscht. Also bleiben Sie einfach so. Wenn Sie wirklich für eine Beziehung mit Jared reif sind, wird es Ihnen bestimmt nichts ausmachen, mit ihm zusammenzuziehen und ihn so zu akzeptieren, wie er ist.«
    »Und was ist damit,
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