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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)
Autoren: T. R. Ragan
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nachdenkst.«
    Sie legte das Messer beiseite und griff zum Lötkolben. Dann setzte sie sich auf ihn und war überrascht, wie ruhig er sich verhielt. Er wand sich nicht und zerrte nicht an seinen Fesseln wie ihre anderen Opfer. Bis auf ein paar Worte, die er unter dem Klebeband murmelte, blieb er still und folgte ihren Bewegungen mit den Augen.
    Das Verrückteste an der ganzen Sache war, dass er anscheinend jeden Augenblick genoss. Brian wusste genau, was er tat. Es bedurfte keiner Worte seinerseits, um umgekehrte Psychologie anzuwenden. Er versuchte, ihr mit seinem Blick Schuldgefühle einzujagen.Als sie ihm das Wort ins Fleisch gebrannt hatte, funkelten seine Augen wie die des Teufels. »Das hätte ich doch glatt vergessen«, sagte sie. »Du magst ja keine Tätowierungen und Bodypiercings, oder?«
    Er reagierte nicht auf ihre Bemerkung, aber seine Augen durchbohrten sie weiterhin. Dabei zuckte er mit keiner Wimper.
    »Es ist nur ein Wort, Brian. Das ist doch wirklich nicht viel. Ich werde dafür sorgen, dass du mit nackter Brust im Sarg liegst, damit deine Freunde bei deiner Beerdigung deine neue Tätowierung sehen können: Kinderschänder.« Sie betonte die beiden letzten Silben besonders, damit er wusste, was sie ihm auf die Brust gebrannt hatte.

    Ein beißender Geruch riss Vivian aus ihrer Bewusstlosigkeit: Rauch.
    Sie lag auf dem Boden und blutete aus mehreren Stichwunden an Armen und Beinen. Andrea Kramer war mit dem Messer auf sie losgegangen und Vivian hatte sie damit überrascht, dass sie selbst eins besaß. Aber Andrea war größer und stärker und hatte Vivian überwältigt.
    Die meisten Schnitte, die sie abbekommen hatte, waren nicht besonders tief, mit Ausnahme der Wunde an ihrem Bein. Andrea hatte so lange auf sie eingestochen, bis Vivian sich tot stellte. Erst dann hörten die Attacken auf. Weil der Raum über und über mit Blut besudelt war, hatte Andrea wahrscheinlich beschlossen, die Hütte niederzubrennen, damit es keine Beweise gab.
    In dem dichten Qualm fiel Vivian das Atmen schwer. Sie kroch auf die Tür zu, aber da sie noch immer angekettet war, kam sie nicht an den Türgriff heran. Währenddessen loderten die Flammen in der Küche und breiteten sich immer weiter aus, bis sie schließlich auf Vivian zukamen.
    »Ist da drinnen jemand?«
    Vivian war sich nicht sicher, ob sie sich die Stimme, die von draußen hereindrang, nur einbildete. Aber sie schrie zurück, fürden Fall, dass tatsächlich jemand vor der Tür stand. »Ja, ich bin hier!«
    »Gehen Sie von der Tür weg«, rief die Stimme.
    Vivian kroch auf das Fenster zu, weg von den Flammen und der Tür.
    Schüsse knallten, drei hintereinander, dann flog die Tür auf. Die Frau, die in die Hütte stürmte, hatte eine zierliche Statur. Ihr Gesicht leuchtete im Schein der Flammen, die hinter ihr die Wände bis zur Decke emporkrochen. Vivian wog immer noch fast neunzig Kilo. Die Frau würde es nie schaffen, sie herauszutragen.
    Das Feuer breitete sich immer schneller aus und der Qualm war dichter als zuvor.
    Vivian konnte kaum etwas sehen, konnte weder kriechen noch atmen. Als sie sich in ihr Schicksal fügte und darauf wartete, dass es mit ihr zu Ende ging, sah sie durch die Rauchschwaden, wie eine schemenhafte Gestalt die Decke vom Bett zerrte. Ehe Vivian begriff, was die Frau vorhatte, wurde sie auf die Decke gerollt und zur Tür geschleift, soweit es die Kette um ihren Fuß zuließ.
    Die Frau fluchte, zog die Pistole und feuerte aus nächster Nähe auf die Kette, worauf diese klirrend zersprang.
    Vivians Ohren klingelten vom Lärm der Schüsse. Als die Flammen näher kamen, spürte sie eine glühende Hitze in ihrem Gesicht.
    Und dann spürte sie, wie jemand an ihr zerrte.
    Die Frau war stärker, als sie aussah. Sie zog die Decke mitsamt Vivian durch die Wand aus Flammen und Rauch. Das Letzte, das Vivian wahrnahm, waren die Schläge gegen ihren Kopf, als ihre Retterin sie nach draußen und dann die Treppenstufen hinunterschleifte.

    Als Hayley damit fertig war, ihre Botschaft auf Brians Brust zu brennen, war ihre Wut größtenteils verflogen. Das war ihr bisher noch nie passiert und gefiel ihr nicht.
    Trotz seiner Entschlossenheit, Hayley bei ihrer Aktion ins Gesicht zu sehen, war Brian immer wieder in Ohnmacht gefallen.
    Jetzt aber war er wach.
    Hayley glitt vom Bett, zog den Lötkolben aus der Steckdose und warf einen Blick auf ihre Messersammlung. Welches sollte sie nehmen, um damit sein Herz herauszuschneiden?
    Sie riss ihm das Klebeband
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