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Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Titel: Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
Autoren: Petra Kunze , Helmut Keudel
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übernimmt.
    1. Nacht
    Legen Sie Ihr Kind wach in sein Bett und verabschieden Sie sich.
    Gehen Sie aus dem Raum und sagen Sie ihm: »Schlaf schön, ich habe draußen noch zu tun. Ich schaue wieder nach dir.« Ihr Kind wird zunächst protestieren und brüllen, wenn es nicht seine gewohnten körperlichen Einschlafhilfen bekommt.
    Nach fünf Minuten gehen Sie erneut zu ihm, machen kein Licht, geben ihm die gleiche Rückversicherung wie zuvor, ohne es dabei aus dem Bett zu nehmen, und gehen nach kurzer Zeit (etwa 30 Sekunden) wieder hinaus. Statt die Zeit abzuschätzen, sollten Sie auf die Uhr schauen, denn Ihr Zeitgefühl kann in dieser Situation leicht überfordert werden.
    Schreit Ihr Kind immer noch, warten Sie erneut fünf Minuten, ehe Sie wieder zu ihm gehen, um ihm zu versichern, dass alles in Ordnung ist. Auch die nächsten Male gehen Sie in Abständen von fünf bis zehn Minuten zu Ihrem Kind, um ihm diese Rückversicherung zu geben – so lange, bis es eingeschlafen ist. Dies kann am ersten Abend oder später in der Nacht durchaus einmal mehr als eineinhalb Stunden dauern. Wacht Ihr Kind in der Nacht erneut auf und schreit, warten Sie erst fünf Minuten ab, ob es sich bereits von selbst beruhigt. Wenn nicht, setzen Sie das Programm fort. Das regelmäßige Aufsuchen des Kindes hat übrigens nicht den Sinn, Ihr Baby jedes Mal zu beruhigen. Es soll ja gerade herausfinden, wie es selbst zur Ruhe kommen und in den Schlaf finden kann. Es geht vielmehr darum, dass
Sie sich regelmäßig davon überzeugen, alles ist in Ordnung und
Ihr Baby verlässlich immer wieder die Sicherheit bekommt, dass es nicht allein ist und Sie es gut mit ihm meinen.
    2. Nacht
    Bringen Sie Ihr Kind so ins Bett wie am Vortag. Verabschieden Sie sich und gehen Sie mit derselben klaren und liebevollen Botschaft aus dem Zimmer. Falls Ihr Kind protestiert, warten Sie wieder fünf Minuten. Gehen Sie nach dieser Zeit zu ihm und versichern Sie ihm, dass alles in Ordnung ist. Verlassen Sie dann wieder das Zimmer. Warten Sie auch die nächsten Male jeweils fünf bis zehn Minuten. Protestiert Ihr Kind noch immer, gehen Sie erneut so ruhig wie möglich zu ihm und geben ihm wie zuvor das Gefühl, sicher und geborgen zu sein. Wiederholen Sie dieses Vorgehen so lange, bis Ihr Kind schläft.
    Ab der 3. Nacht
    Die meisten Kinder schreien bereits in der zweiten Nacht deutlich weniger, manche nur noch ganz kurz beim Einschlafen. Schreit Ihr Kind dennoch weiterhin, warten Sie wieder jedes Mal fünf bis zehn Minuten, bevor Sie zu Ihrem Kind gehen.
     
    TIPP
    Falls Sie zwar eine rasche Umgewöhnung wünschen, es aber nicht übers Herz bringen, Ihr Kind allein zu lassen: Bleiben Sie in seinem dunklen Zimmer, setzen Sie sich jedoch weg vom Bett. Nach fünf Minuten gehen Sie nach Plan zu ihm hin.
     
    Bleiben Sie stark
    Natürlich werden sich während der Umgewöhnung Gefühle wie Angst oder Wut entwickeln, etwa wenn Ihr Kind gar nicht aufhören will zu schreien. Überlegen Sie sich vorher, wie Sie es schaffen werden, die Wut nicht mit ins Kinderzimmer zu tragen, wenn Sie nach einer Protestphase wieder zu Ihrem Kind gehen. Manchen Eltern hilft es, ihre Aggressionen in ein großes Kissen zu boxen.
    Andere können sich mit ihrem Partner in den »Pausen« über ihre Gefühle austauschen oder mit Freunden telefonieren, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Auch das Aufschreiben der Emotionen tut gut und mildert sie meist schon deutlich.
    Machen Sie sich bewusst, dass es nicht darum geht, dass Sie Ihr Baby einfach schreiend sich selbst überlassen. Vielmehr wollen Sie Ihrem Kind helfen und bei einem wichtigen Entwicklungsschritt in einer schwierigen Umgewöhnungsphase Rückhalt und Sicherheit geben. Und denken Sie auch daran: Ihr Kind schreit nicht, um Sie zu ärgern oder zu provozieren. Es schreit, weil es zunächst nicht versteht, was passiert, und es schreit, weil es von einer lieb gewordenen Gewohnheit Abschied nehmen muss. Dagegen protestiert es, ehe es – beim ersten Mal meist aus Erschöpfung – einschläft. Auch wenn Ihr Kind immer lauter schreit, sobald Sie ins Zimmer kommen, sollten Sie weiter ruhig zu ihm gehen, um ihm die kurze Rückversicherung zu geben, dass alles in Ordnung ist. Sonst könnte es sich allein gelassen oder abgewiesen fühlen. Jammert oder quengelt Ihr Kind dagegen nur, anstatt zu schreien, können Sie abwarten. Das ist ein Zeichen dafür, dass es herauszufinden beginnt, wie es sich selbst beruhigen kann.
    Und noch einmal etwas sehr
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