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Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Titel: Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
Autoren: Petra Kunze , Helmut Keudel
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Merkmalen im EEG (Elektroenzephalogramm, also die Aufzeichnung der Hirnströme) vier Stadien unterschiedlicher Schlaftiefe erkennen (Abbildung > ).
Der aktive Schlaf (REM-Schlaf, Rapid Eye Movements): Typisch für den aktiven REM-Schlaf, während dem wir auch träumen, sind sichtbare Bewegungen der Augäpfel unter den Augenlidern, Zuckungen der Gliedmaßen, Grimassen und Lächeln sowie eine niedrigere Atemfrequenz. In den REM-Phasen schläft der Mensch oberflächlicher und lässt sich dementsprechend leichter wecken.
     
    Der aktive Schlaf (REM-Schlaf)
    Anders als im ruhigen Schlaf bewegt sich das Baby im aktiven Schlaf und zuckt häufig mit den Muskeln, ohne dass es dabei aufwacht. In diesem Stadium verarbeitet das Gehirn die vielen neuen Eindrücke, die es im Wachzustand aufgenommen hat, indem es sie mit den im Gedächtnis gespeicherten Erfahrungen vernetzt. Heute weiß man, dass die Gehirnreifung und das Körperwachstum beim Kind zum Teil im Schlaf stattfinden. Es gibt sogar Hinweise dafür, dass der REM-Schlaf für das Lernen und das Gedächtnis besonders wichtig ist.
     

     
Der Rhythmus von Schlafen und Wachen
    Wenn Sie Ihr Kind beobachten, werden Sie feststellen, dass sein Schlaf-Wach-Rhythmus nicht beliebig, sondern in einer bestimmten Abfolge wechselt. Genau genommen sind es sogar mehrere Rhythmen oder Zyklen innerhalb von 24 Stunden, die alle eine wichtige Rolle für das kindliche Wohlbefinden spielen.
     
    TIPP
    Vergleichen Sie Ihr Baby nicht mit anderen Babys – der Maßstab ist immer Ihr eigenes Kind. Denn jedes Kind ist ein kleiner Individualist, jedes hat sein eigenes Tempo und sein besonderes Temperament.
     
    Der Ruhe-Aktivitäts-Zyklus
    Im ersten Lebensjahr strukturiert ein Ruhe-Aktivitäts-Zyklus den Tag Ihres Kindes. Etwa stündlich wechselt dabei das Verhalten des Babys von einem ruhigen in einen aktiven und zurück zum ruhigen Zustand – egal, ob es wach ist oder schläft. Am besten lässt sich dieser Wechsel während des Schlafs beobachten, wenn sich die REM- und die Non-REM-Phasen im 50- bis 60-Minuten-Takt ablösen: Das Baby wacht dabei nur kurz und meist auch nicht vollständig auf. Während einer Nacht geschieht dies bei einem »normal« schlafenden Kind etwa neunmal.
    Der Schlaf-Wach-Zyklus
    Neben dem Ruhe-Aktivitäts-Zyklus können Sie bei Ihrem Baby einen Schlaf-Wach-Zyklus feststellen. Dieser so genannte ultradiane Zyklus verbindet sich bald nach der Geburt mit dem Hunger- und Sättigungszyklus. Entsprechend wiederholt sich der Ablauf von Füttern, Wachen und Schlafen alle drei bis vier Stunden, je nach individuellem Still- oder Fütterrhythmus.
    Die Schlaf- und Wachphasen folgen dem Tagesrhythmus von etwa 24 Stunden und werden im Wesentlichen durch den Tag-Nacht-Wechsel bestimmt. Da der Zyklus bei den meisten Menschen nicht genau einen Tag dauert, heißt er »zirkadian« (aus dem Lateinischen: circa = ungefähr, dies = Tag).
    Die Synchronisation von innerer Uhr und äußeren Zeitgebern entwickelt sich beim Baby ab dem Alter von etwa drei Monaten. Je nach Dauer des zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus entpuppt sich Ihr Kind später als »Nachteule« oder als »Lerche«. Dauert der Rhythmus länger als 24 Stunden, haben Sie mit aller Wahrscheinlichkeit einen kleinen Morgenmuffel in der Familie, der in der Früh nur mit Müh und Not die Augen aufmachen kann. Ist der zirkadiane Rhythmus dagegen kürzer als 24 Stunden, dann gehört Ihr Kind zu den Frühaufstehern. Diese sind schon am Morgen putzmunter und treiben die Eltern aus dem Bett.
    In den ersten Lebensmonaten herrscht der ultradiane Schlaf-Wach-Zyklus rund um die Uhr vor. Schon bald aber nimmt der Schlafanteil in den nächtlichen Zyklen zu, der Anteil des Wachens nimmt ab – am Tag genau umgekehrt.
    Was können Eltern für den Rhythmus tun?
    Bei der Vorgabe des Rhythmus spielen drei Faktoren eine Rolle: die so genannten inneren, die äußeren und die sozialen Zeitgeber.
    Die »innere Uhr«, also der zirkadiane Rhythmus, gilt als angeboren – da lässt sich wenig ändern. Tageslicht und Dunkelheit sind äußere Zeitgeber, ebenso wie Hunger und Sättigung. Diese äußeren Zeitgeber können von Eltern zum Teil gesteuert werden. Auf die sozialen Zeitgeber haben Eltern den größten Einfluss, indem sie zum Beispiel den Geräuschpegel im Alltag dem Wach- und Schlafrhythmus anpassen. Darüber hinaus können sie Schlafgewohnheiten beeinflussen, indem sie den Tag so strukturieren, dass er den persönlichen Rhythmus ihres Kindes
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