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Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Titel: Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
Autoren: Petra Kunze , Helmut Keudel
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gezielte Therapie gibt es bislang noch nicht.
     
Andere Schlafauffälligkeiten
    Zwei weitere Auffälligkeiten während des Schlafs sind das Wackeln mit dem Kopf sowie nächtliche rhythmische Bewegungen.
    Zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat bewegt die Hälfte aller Kinder die Beine im Rhythmus. Sie schaukeln ihren Körper oder schlagen sogar mit dem Kopf gegen das Bett – und das meist während der Einschlafphase.
    Da sich die Bewegungen nur schwer beeinflussen lassen, sind Eltern oft beunruhigt. Sie befürchten, ihr Kind leide unter Hospitalismus (trat früher häufig bei psychisch-sozial vernachlässigten Kindern in Heimen auf) oder habe eine Behinderung. Dabei ist selbst das Kopfwackeln unbedenklich, solange sich Ihr Kind nicht verletzen kann. Im zweiten Lebensjahr brauchen die meisten Kinder diese Art »Einschlafhilfe« ohnehin nicht mehr. Und bis dahin polstern Sie das Bettchen rundum einfach gut aus.
     
    DAS KOPFSCHLAGEN
    Das rhythmische Schlagen mit dem Kopf wird bei Buben häufiger festgestellt als bei Mädchen. In der Fachsprache heißt diese Art Einschlafhilfe Jaktation.
     
Die Erziehung beeinflusst den Schlaf
    Konnte der Kinderarzt körperliche Ursachen für die kindlichen Schlafstörungen ausschließen, sind das Belastungsgefühl und das Schlafdefizit der Eltern die wichtigsten Kriterien dafür, ob ein Schlafproblem vorliegt oder nicht. Auch wenn ein Kind jede Nacht zehnmal aufwacht: Solange sich die Eltern nicht gestört fühlen und das Kind tagsüber zufrieden ist, wird niemand von einer Schlafstörung sprechen. Die meisten Mütter und Väter nimmt solch eine Nacht (oder sogar viele Nächte in Folge) jedoch sehr mit. Dabei beruhen die meisten Schlafprobleme nicht auf körperlichen Ursachen, sondern auf einem »Missverständnis« zwischen den Eltern und ihrem Kind. Viele Mütter und Väter sind nämlich unsicher, was sie ihren Kindern beim Einschlafen zumuten dürfen. Diese Unsicherheit zeigt sich in aufwändigen und langwierigen Zubettbring-Zeremonien oder an fehlenden Grenzen, die das Einschlafen unnötig erschweren.
    Die häufigste Ursache für Einschlafstörungen sind Einschlafhilfen, die zwar für junge Säuglinge wichtig und richtig waren, die aber über den dritten Monat hinaus beibehalten werden. Oft schleichen sich solch aufwändige Zeremonien in Zeiten besonderer Anforderungen ein, etwa bei Schreibabys, während einer Krankheit, im Urlaub oder nach einem Umzug. In solchen Phasen brauchen Kinder tatsächlich mehr Nähe und Sicherheit – gerade abends. Sie dürfen herumgetragen werden, bis sie einschlafen, dürfen an der Brust schlummern oder mit Ihnen sogar auf dem Gymnastikball wippen. Solange Sie diese Hilfsmaßnahmen nur in »Notfällen« ergreifen, spricht nichts dagegen.
    Marotte oder echtes Bedürfnis?
    Manche Eltern lassen sich ein, zwei Stunden am Ohr zupfen, weil ihr Sprössling anders anscheinend nicht in den Schlaf findet. Sie halten diese »Marotte« für ein echtes Bedürfnis ihres Kindes und wollen dieses befriedigen. Es ist auch bequemer, den Forderungen des Kindes nachzugeben, als einen Machtkampf auszutragen.
    Doch genau darin liegt das Missverständnis: Das Baby hat diese Gewohnheit zwar lieb gewonnen, sein Glück hängt davon aber nicht ab. Ein echtes Bedürfnis ist das Zupfen nicht.
    Es ist erstaunlich, wie oft Eltern über ihre eigenen Grenzen gehen, um den vermeintlichen Bedürfnissen ihres Kindes gerecht zu werden. Nicht selten geraten sie dabei in einen Teufelskreis: Vater und Mutter machen verrückte und manchmal sehr bizarre Einschlafgewohnheiten ihres Kindes oft so lange mit, bis diese ritualisiert sind.
    Völlig genervt und ausgelaugt entwickeln sie irgendwann Aggressionen gegen ihr Kind. Das wiederum ruft bei fast allen Eltern tiefe Schuldgefühle hervor. Sie wollen liebevoll sein und wissen, dass sie nicht so reagieren sollten. Also bemühen sie sich um Wiedergutmachung und lassen das Kind sogar noch länger an sich herumzupfen, bis sie selbst immer erschöpfter werden. Und nun beginnt der Kreislauf von vorn. In der Tat ist es gar nicht leicht – aber machbar! –, von solchen ritualisierten Gewohnheiten wegzukommen. Was Sie tun können, um Ihr Kind umzugewöhnen, erfahren Sie ab > .
     
    DIE ENTWICKLUNG KANN DEN SCHLAF STÖREN
    In den ersten Lebensjahren entwickeln sich Kinder enorm schnell. Viele Entwicklungsschritte, die manchmal in regelrechten Schüben stattfinden, können Kinder irritieren und zu vorübergehenden Schlafschwierigkeiten
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