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Schillernd

Schillernd

Titel: Schillernd
Autoren: Emma Green
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…“
    „Silas!“
    „War nur ein Scherz, meine bittere Amande, entspann dich!“
    Grrr, da ist es wieder, dieses Ohrfeigengesicht …
    Dennoch werde ich bei dem Gedanken an die Fausthiebe, die ich ihm verpasst habe und die ihm mit Sicherheit nicht wehgetan haben, ganz rot im Gesicht. Ich dachte immer, ich hätte keinen Funken Gewaltbereitschaft in mir, aber Silas hat wirklich ein Händchen dafür, mich zur Weißglut zu bringen. Silas ist Feuer und Flamme, wirft mir schließlich ein strahlendes Lächeln zu, als ob dieses Gespräch niemals stattgefunden hätte, und verschwindet, indem er die Tür lautstark zuknallt.
    Ein Meter neunzig groß und der geistige Entwicklungsstand eines Dreijährigen …
    Wieder bin ich alleine. Plötzlich macht sich ein seltsames Gefühl in mir breit und droht, mich zu ersticken: Ich muss Gabriel sehen, ihn berühren und ihn auf mir und in mir spüren. Ich will, dass er weiß, wie sehr ich meine letzten Worte bereue, dass er in meinen Augen liest, wie sehr ich ihn liebe, und dass er versteht, dass ich nur ihm gehöre und mich niemals jemand von ihm trennen kann. Ich springe unter die Dusche, wasche mich in einer knappen Minute, schminke mich dezent und lasse mich dazu hinreißen, mein kurzes Marinekleid und flache Sandalen anzuziehen. Schließlich bin ich bereit, mich auf die Suche nach meinem gepeinigten Milliardär zu machen, als plötzlich mein Handy vibriert. Während ich das Ladekabel anstecke, sehe ich, wie Marions Puppengesicht auf dem Bildschirm aufleuchtet.
    „Hallo Marion, ich wollte dich heute Abend anrufen. Ich habe es eilig.“
    „Amandine, schenk mir fünf Minuten deiner kostbaren Zeit, das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?“
    „Ich höre …“
    „Zuerst wollte ich dich fragen, wie es deiner Mama geht?“
    „Schon etwas besser, es wird. Die Ärzte, die Gabriel engagiert hat, lesen ihr jeden Wunsch von den Lippen ab.“
    „Gott sei Dank! Bei mir gibt es nicht viel Neues, nur dass ich gerade bei Starbucks rausgeflogen bin.“
    „Was? Aber du hast doch erst vor einer knappen Woche angefangen!“
    „Ja, du denkst dabei wahrscheinlich an einen lustigen und entspannenden Sommerjob! Aber mein Chef war ein Blödmann und ich habe es mir nicht nehmen lassen, ihm das auch vor den Kunden zu sagen.“
    „Du und deine legendäre Diplomatie …“
    „Und als er mich wie einen Taugenichts behandelt hat, habe ich ihm einen Frappuccino ins Gesicht gekippt. Du hättest ihn mal sehen sollen …“
    „Du wirst dich nie ändern.“
    Ich muss lachen. Marion schafft es immer wieder, in Schwierigkeiten zu geraten, aber zumindest fehlt es ihr nicht an … Spontaneität!
    „Kurz gesagt: Ich bin Single, arbeitslos, und meine beste Freundin chillt in L.A. Verstehst du, was ich meine?“
    „Es tut mir unendlich leid für dich, Marion, aber ich kann dir versichern, dass es hier auch drunter und drüber geht.“
    „Wirklich? Was habe ich verpasst? Der Geist von Eleanor spukt immer noch herum? Du hast herausgefunden, dass Gabriel zwei Gesichter hat? Oder dass Céleste heimlich in dich verliebt ist? Dass mein Ex eingewiesen wurde?“
    Ihr Ex … Silas. Wenn sie nur wüsste, dass er sich mit meiner Schwester vergnügt, würde sie wahrscheinlich nach Los Angeles fliegen und ihn kaltmachen.
    „Na ja, du weißt schon, Vergeltungsmaßnahmen aller Art eben. Inmitten der Diamonds langweilt man sich eben nie! Aber ich habe jetzt keine Zeit, dir alles zu erzählen. Kann das auch bis heute Abend warten?“
    „Ich habe eine bessere Idee: Was ist, wenn ich vorbeikomme? Wir könnten uns gegenseitig bemitleiden … und Mojitos trinken!“
    Finde eine Ausrede, Amandine, finde eine Ausrede! Marion, Silas und Camille unter einem Dach: Alarmstufe Rot!
    „Hm, das wird schwierig, Marion. Außerdem arbeite ich für Gabriel und bin nicht im Urlaub!“
    „Okay, okay, war nur ein Vorschlag! Alles okay zwischen Gabriel und dir?“
    „Mehr oder weniger, ja, ich muss jetzt auch zu ihm …“
    „Okay, bis dann!“
    „Lass den Kopf nicht hängen, Marion, ich denke an dich.“
    „Ach, eine Sache noch. Tristan ist völlig niedergeschlagen, weil du nicht hier bist …“
    [Anruf beendet.]
    Ich habe einfach aufgelegt, aber meine beste Freundin hat es auch nicht anders gewollt. Sie weiß ganz genau, dass ich weder Zeit noch Lust habe, über ihren Bruder zu sprechen. Er ist einer meiner engsten Freunde, aber nicht mehr, und was er für mich empfindet, beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Diese Situation ist
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