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Schenk mir diese Nacht

Schenk mir diese Nacht

Titel: Schenk mir diese Nacht
Autoren: Carole Mortimer
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selten.
    Momentan war er sogar sehr wütend. Und zwar auf diese kühle, abweisende Frau!
    War er tatsächlich so arrogant, dass er ein Nein als Antwort nicht akzeptieren konnte?
    Es war keine Frage der Arroganz - er konnte sich nur nicht damit abfinden, dass er Gaye nicht wiedersehen sollte ...
    "Verzeihen Sie", bat er leise. "Ich hätte nicht so mit Ihnen reden dürfen. Allerdings habe ich noch immer nicht vor, Sie hier einfach abzusetzen", fuhr er fort, bevor sie etwas äußern konnte.
    Er musste unbedingt wissen, wo sie wohnte.
    Ihre smaragdgrünen Augen funkelten vor Empörung.
    Jonathan ahnte, dass Zorn für Gaye ebenso fremd war wie für ihn.
    In seiner Verzweiflung war ihm jedoch jede Reaktion
    ihrerseits lieber als gar keine.
    "Das zweite Haus links", sagte sie kurz angebunden.
    Das zweite Haus links war viel weiter entfernt, als man zunächst hätte vermuten können. Die Gebäude in dem offenbar recht exklusiven Vorort lagen allesamt auf weitläufigen Grundstücken. Als Jonathan den Wagen parkte und die schier endlose Auffahrt des Anwesens entlangblickte, wurde ihm klar, dass Gaye unmöglich allein in diesem riesigen viktorianischen Haus wohnen konnte...
    "Ich..."
    "Danke fürs Mitnehmen." Noch während sie sprach, hatte sie die Beifahrertür geöffnet.
    "Gaye ..." Er sprang aus dem BMW, umrundete blitzschnell die Motorhaube und erreichte den Bürgersteig, bevor sie aussteigen konnte. "Es besteht wohl keine Chance, dass Sie mich zu einer Tasse Tee einladen?" erkundigte er sich liebenswürdig. "Immerhin war ich heute doch so etwas wie ein werdender Vater. Und nach all der Anspannung habe ich schließlich etwas zur Entspannung verdient."
    Sie lächelte flüchtig. "Wie könnte ich das jemals vergessen?
    In Zukunft werde ich mich zweimal vergewissern, dass ich auch den Richtigen vor mir habe. Ich will nicht noch einmal einen ahnungslosen Mann in den Kreißsaal schleppen."
    Er lachte. "Sie hätten Ihr Gesicht sehen sollen, als Jarrett hereinkam."
    "Ich kann es mir vorstellen." Sie stöhnte vor Verlegenheit auf. "Hoffentlich haben es die anderen vergessen, bis ich wieder zum Dienst muss."
    "Sie sind morgen nicht in der Klinik?"
    Gaye schüttelte den Kopf. Das blonde Haar umspielte ihre Schultern wie ein seidiger Vorhang. "Ich habe zwei Tage frei."
    Verdammt! Er hatte gedacht, hatte darauf vertraut, dass er sie zumindest sehen würde, wenn er Abbie besuchte. Und außerdem hatte Gaye es geschickt vermieden, ihn zum Tee einzuladen.
    Seufzend ließ er die Hände leicht über ihre Arme gleiten.
    "Sie bringen mich auf die Palme, Gaye Royal."
    Lächelnd schob sie ihn fort. "Das hat man mir schon häufiger gesagt, Jonathan Hunter." Dann wandte sie sich um und ging die kiesbestreute Auffahrt hinauf zu dem imposanten Haus, ohne auch nur einen einzigen Blick zurückzuwerfen.
    Trotzdem spürte Jonathan, dass sie zögerte. Er hatte das unerklärliche Gefühl, dass dies der letzte Ort war, an dem sie sein wollte. Wer mochte hinter der mächtigen Eichentür auf sie warten?
    Und wen hatte sie sonst noch auf die Palme gebracht? Diese Redewendung war unter Liebenden recht gebräuchlich.
    Allerdings hatte sie ihm versichert, dass sie weder einen Mann noch einen Liebhaber habe ...
    Es gab so vieles an Gaye Royal, das er weder wusste noch verstand.
    Und ob es ihr nun gefiel oder nicht - Jonathan war fest entschlossen, es herauszufinden!

3. KAPITEL
    Jonathan Hunter machte Gaye nervös.
    Die beiden dienstfreien Tage waren weniger erholsam
    gewesen als sonst - hauptsächlich deshalb, weil sie in ständiger Furcht gelebt hatte, es könnte an der Tür läuten, und er könnte auf der Schwelle stehen, wenn sie öffnete. Er hatte auf sie nicht den Eindruck eines Mannes gemacht, der ein Nein als Antwort akzeptierte, insbesondere wenn es um eine Frau ging. Sie bezweifelte,, dass er oft zurückgewiesen wurde.
    Aber die Türglocke blieb still. Genau wie das Telefon.
    Niemand kam mehr zu dem Haus, und auch die Anrufe hatten vor langer Zeit aufgehört. Die Wankelmütigkeit der
    menschlichen Rasse ... Trotz seines unbekümmerten Charmes hatte Jonathan Hunter auf sie allerdings nicht gerade wankelmütig gewirkt.
    Deshalb war sein Schweigen während der vergangenen
    beiden Tagen besonders beunruhigend gewesen. Er hatte so hartnäckig auf eine Verabredung mit ihr gedrängt, dass die Zurückhaltung, mit der er auf ihre Weigerung reagierte, nichts Gutes verhieß.
    Gaye war daher sonderbar gereizt, als sie am Morgen das Haus verließ, um zur Arbeit zu
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