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Schenk mir diese Nacht

Schenk mir diese Nacht

Titel: Schenk mir diese Nacht
Autoren: Carole Mortimer
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Finger auszustrecken.
    Verglichen mit Conor war Charlie bereits eine kleine Erwachsene.
    Doch auch sie war hingerissen. "Ist er nicht wundervoll, Onkel Jonathan?" Behutsam streichelte sie die kleine Faust ihres Bruders.
    "Wirklich niedlich", bestätigte er und fragte sich, wann er sich wohl mit Anstand verabschieden könnte.
    Abbie lachte. "Warte nur, bis du dein eigenes Baby im Arm hältst. Dann werden wir schon sehen, wie ,niedlich' es ist", neckte sie ihn.
    "Darauf könnt ihr lange warten", erwiderte er trocken.
    Jarrett sah ihn prüfend an. "Jordan hat uns erzählt, dass du dich verliebt hast", meinte er spöttisch.
    Jonathan warf seinem jüngeren Bruder einen vernichtenden Blick zu - und erntete dafür ein treuherziges Lächeln. "Jordan hat eine blühende Phantasie", behauptete er verärgert. "Da jedoch offenbar die gesamte Geschäftsführung von Hunters hier versammelt ist, sollte einer von uns vielleicht wieder in die Firma fahren und den Angestellten für den Rest des Tages freigeben."
    "Willst du das tun?" In Jordans Augen funkelte es spöttisch.
    "Nein - du fährst", erklärte Jonathan energisch. "Ich muss noch etwas anderes erledigen."
    "Schwester Royal hat vor zehn Minuten Feierabend gemacht", teilte Jordan ihm unschuldig mit.
    "Woher, zum Teufel, weißt du das?"
    Jordan lächelte selbstzufrieden. "Ich habe mich erkundigt."
    Jonathan ballte die Hände zu Fäusten. Irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, würde er mit dem allergrößten Vergnügen, dieses Grinsen von Jordans Gesicht...
    "Bis nachher, Jonathan." Einmal mehr betätigte sich Jarrett als Schlichter zwischen seinen streitsüchtigen Brüdern.
    Nach einem letzten drohenden Blick auf Jordan und dem Versprechen, später noch einmal bei Mutter und Kind
    vorbeizuschauen, verließ Jonathan das Zimmer und eilte den Korridor entlang. Er hoffte inständig, dass er Gaye nicht verpasst hatte.
    Er hatte. Unter den Besuchern und Angestellten, die aus dem Hospital strömten, war Gaye nicht zu entdecken. Zur Hölle mit Jordan! Wenn er sich unbedingt nach Gaye hatte erkundigen müssen, hätte er besser nach ihrer Adresse statt nach ihrem Dienstplan fragen sollen!
    Erst als Jonathan vom Krankenhausgelände fuhr, sah er sie.
    Gaye stand in einer langen Schlange an der Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite.
    Nun brauchte er nicht weiter über die Länge ihres Haars nachzugrübeln - es fiel wie ein schwerer, seidiger Vorhang über ihren Rücken. Das dunkelgrüne Sweatshirt und die hellen Jeans ließen sie fast jungenhaft schlank wirken. Ohne die strenge Uniform sah sie sehr jung und unbeschreiblich schön aus.
    Es dauerte einige Minuten, bis Jonathan eine Lücke in dem dichten Feierabendverkehr entdeckte. Kostbare Minuten, in denen er betete, dass der verdammte Bus nicht auftauchen und sie ihm vor der Nase wegschnappen möge, bevor er sie erreichte.
    Als er den schwarzen BMW neben ihr anhielt und ausstieg, sah sie ihn verständnislos an. Nicht das geringste" Anzeichen des Wiedererkennens spiegelte sich in ihren herrlichen grünen Augen wider. Zum Teufel, diese Frau war Gift für sein Selbstbewusstsein!
    "Jonathan Hunter", erinnerte er sie höflich - und zutiefst gekränkt, weil er sich erneut vorstellen musste. "Ich dachte, ich könnte Sie vielleicht nach Hause bringen."
    "Mr. Hunter ..." Gaye errötete. "Ich ... Mein Bus kommt gerade."
    Er würdigte das nahende Vehikel keines Blickes. "Dann sollten wir uns beeilen, damit wir die Haltestelle nicht länger blockieren."
    "Aber..."
    "Kommen Sie, Gaye." Jonathan nahm sie beim Arm, öffnete die Beifahrertür und half ihr beim Einsteigen. "Wir behindern den Verkehr", fügte er hinzu, bevor er die Tür schloss und dem Busfahrer beschwichtigend zuwinkte.
    Dann nahm er hinter dem Lenkrad Platz und sah Gaye kurz an, während er den Schlüssel im Zündschloss drehte. Sie hatte den Blick unverwandt geradeaus gerichtet. Jonathan war nicht sicher, ob sie auf ihn wütend war oder sich lediglich wunderte, dass sie in seinem Wagen und nicht im Bus saß.
    Vorsichtig fädelte er sich in den fließenden Verkehr ein.
    "Welche Richtung?" fragte er.
    "Das habe ich Ihnen gerade klarmachen wollen." Ihre Stimme klang sanft und melodisch. "Ich lebe in einem Vorort von London und muss zuerst den Bus und dann den Zug nehmen, um nach Hause zu kommen."
    Er schüttelte den Kopf. "Das verrät mir immer noch nicht, welche Richtung ich einschlagen muss."
    Nachdem sie ihm kurze, präzise Anweisungen gegeben hatte, versank sie erneut in
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