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Scheherazade macht Geschichten

Titel: Scheherazade macht Geschichten
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Wutschrei aus Sulimas Richtung zu vernehmen, aber in dem brüllenden Gelächter, das der Dschinn anstimmte, ging jedes andere Geräusch sogleich unter. Dieses Gelächter erstarb jedoch abrupt, als es erneut eine Bewegung im Publikum gab. Drei Eunuchen tauchten plötzlich auf. Sie trugen eine Bahre, auf der eine Frau lag, die so alt war, daß die Sultana dagegen wie ein junges Mädchen wirkte.
    »WER IST DAS?« fragte Ozzie.
    »Nun«, antwortete Scheherazade. »Kein Wunder, daß ich meine Geschichte nie zu Ende erzählen kann, wenn du mich dauernd unterbrichst.«
    »Oh«, meinte Ozzie. »TSCHULDIGUNG.«
    »Wißt ihr«, meldete sich eine Stimme aus dem immer ungeduldiger werdenden weiblichen Publikum, »zu Mordrags Zeiten war das Unterhaltungsprogramm aber eine ganze Klasse besser.«
    »Mag sein«, stimmte eine andere zu, »aber die Soldaten da drüben sind auch nicht gerade schlecht.«
    »Nun gut«, fuhr Scheherazade fort. »Ich werde noch einmal anfangen. Und diesmal bitte keine Störung!«
     
    DER EIGENTLICHE KERN DER GESCHICHTE VON OZZIE UND WIE ES IHM IN EINEM MOMENT
    UNBESCHREIBLICHER GENIALITÄT GELANG,
    SOWOHL DIE DSCHINNIN SULIMA ZU DEMÜTIGEN
    UND IHR ALLE MACHT UND DAS BISSCHEN EHRE,
    DAS SIE NOCH BESASS, ZU RAUBEN, ALS AUCH DIE
    EINGEBILDETE SULTANA UND IHRE BEIDEN
    SCHWEINE IN GESTALT IHRER SÖHNE
    IN DIE SCHRANKEN ZU WEISEN
     
    »Kein Fluch ist stark genug, mich nach einer solchen Beleidigung noch länger zu fesseln!« kreischte Sulima und befreite sich von Ozzies Bann.
    »EINEN MOMENT MAL!« brüllte Ozzie.
    Doch zu spät, denn auch die Sultana warf ihre unsichtbaren Fesseln ab, und selbst ihren beiden Söhnen gelang es, die Kontrolle über ihre Schwerter zurückzuerlangen. »Niemand darf so etwas ungestraft von uns behaupten!« schrie die Sultana. »Das war eine Demütigung zuviel. Tötet sie alle!«
    Shahzaman begann wutentbrannt zu brüllen, während Shahryar nur irre vor sich hin kicherte. Beide marschierten jedoch augenblicklich los, gefolgt von ihren treuen Leibwachen.
    »EINEN MOMENT NUR, UND ICH WERDE DIE SACHE GEREGELT HABEN!« versicherte Ozzie.
    »Kassim!« rief Scheherazade. »Ali Baba! Es ist soweit!«
    Einer der Säcke zu Füßen Ali Babas öffnete sich. Der Holzfäller zog eine Flasche daraus hervor.
    »Zuerst werde ich diesen aufgeblasenen Dschinn töten«, verkündete Sulima, »damit ich mir mit Scheherazade Zeit lassen kann. Sie soll für jede ihrer Lügen büßen!«
    »ABER ICH MUSS DICH DOCH UNTERWERFEN...«, begann Ozzie.
    »Meine Söhne werden sich um die Frauen kümmern und ihnen mit den verzauberten Schwertern den Garaus machen«, versicherte die Sultana. »In der Zwischenzeit werde ich mich um den Dschinn kümmern. Ich kenne da ein paar wirksame Zaubersprüche.«
     »IN DER GESCHICHTE HAT SICH DAS ABER GANZ ANDERS ANGEHÖRT!« beharrte Ozzie.
    Shahzaman rannte zielstrebig auf Scheherazade zu, während Shahryar unsicher durch die Höhle taumelte und dabei wild mit seinem Schwert herumfuchtelte. Der nächste Ruf, der erklang, kam von der Alten Weisen neben Scheherazade: »Öffne sie... richardnix... jetzt!«
    Ali Baba warf noch einen letzten zögernden Blick auf die Flasche in seinen Händen. Dann zog er entschlossen den Korken heraus.

Das 34. der 35 Kapitel,
    in dem so manches außer Kontrolle gerät,
    einschließlich der Handlung.
     
    Die Höhle füllte sich mit wirbelndem Rauch.
    »Wer wagt es?« fragte Sulima.
    »DIE VERBANNTEN!« erkannte Ozzie.
    »Ich kann nichts mehr erkennen!« beschwerte sich die Sultana.
    Nur einen Augenblick später verdichtete sich der Rauch zu zwei großen Dschinns, von denen einer weiß wie Alabaster war. Der andere funkelte wie ein dunkler Onyx. »OH, VERDAMMT!« fluchte Ozzie. »MUSS DENN IMMER ALLES SO KOMPLIZIERT SEIN? JETZT MUSS ICH EUCH ZUM ZWEITEN MAL IN DIE FLASCHE VERBANNEN!«
    »Ich glaube nicht, daß dir das gelingen wird«, sagte der Onyx- Dschinn höflich. »Was meinst du dazu, o teurer Bruder?«
    »Ich denke wie du, mein lieber Freund«, antwortete der Alabaster-Geist im gleichen Tonfall.
    »Mir scheint es also eher so auszusehen«, meinte der dunkle Dschinn an Ozzie gewandt, dem er fröhlich zunickte, »daß wir beide dich besiegen und verbannen werden!«
    »Und dich für immer in jene Flasche einsperren«, fügte sein Kamerad ebenso heiter hinzu.
    »IHR ARBEITET ZUSAMMEN?« rief Ozzie erstaunt. »ABER IHR WART EUCH DOCH WÜSTENSPINNEFEIND!«
    Die beiden Geister hielten inne, um sich voller Zuneigung anzusehen. »Es ist
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