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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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er hat nicht gezögert, dir zu Hilfe zu eilen.“
    „Du auch nicht“, sagte ich leise.
    Er zuckte nur die Schultern und sah wieder aus dem Fenster.
    „Robert, bist du eifersüchtig?“
    Er atmete tief durch und sah mich zum ersten Mal direkt an.
    „Ja, Lisa. Ganz furchtbar sogar. Du hast dich in seine Arme geworfen, ohne mich wahrzunehmen.“
    „Das ist dir bestimmt noch nicht oft passiert“, versuchte ich das Ganze lächerlich zu machen.
    Er fand das nicht lustig. Er war in einer Stimmung, in der ich ihn noch nicht erlebt hatte. So ernst, so humorlos, so versunken.
    „Und du hast keine Sekunde gezögert, David zu jagen und zur Strecke zu bringen, obwohl Bruce und Guy dabei waren. Warum, Robert?“
    Er sah mich an, als hätte ich das Offensichtliche nicht verstanden.
    „Warum, Robert? Warum du? Warum schickst du nicht deine Bodyguards, die dafür ausgebildet und bezahlt werden?“
    „Du bist meine … Du gehörst zu mir. Nicht zu Bruce und Guy, nicht zu …“
    Ich wartete. Hatte er Alec sagen wollen? Und weshalb hatte er den Anfang abgebrochen?
    Ich griff nach seiner Hand und drückte sie sanft.
    „Was bin ich, Robert? Wie siehst du mich?“
    Er schluckte und sein Blick versengte mich beinahe.
    „Ich hatte Freundin sagen wollen. Aber du bist mehr als das. Du bist meine Partnerin, meine Hälfte, mein fehlendes Puzzlestück. Aber ich weiß nicht, wo ich bei dir stehe. Irgendwie hatte ich mir eingebildet, Alec sei ein arroganter, eigensüchtiger Sack, der dich im Stich gelassen hat, als du ihn zum ersten Mal wirklich brauchtest. Aber jetzt, wo ich ihn kennengelernt habe, weiß ich, dass da mehr war. Was, Lisa? Was hat dich dazu gebracht, einen anständigen Kerl wie ihn zu verlassen? Was hat David gemeint, er wäre an deiner Seite gewesen und nicht Alec?“
    Ich wollte meine Hand entziehen, doch er hielt sie fest.
    „Weiß Alec nichts von deiner Krebserkrankung?“
    Ich starrte ihn einen Moment ratlos an. David hatte nicht die Krebserkrankung gemeint. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein. Der Krebs brach vier Monate nach unserer Trennung aus.“
    Doch Robert hatte mich durchschaut. „Was noch, Lisa? War da noch mehr?“
    Dieses Mal entriss ich ihm meine Finger. „Reicht das nicht? Ich habe noch immer unter den Folgen zu leiden. Ich bin noch immer keine richtige Frau, während du … du bist nicht nur sehr erfolgreich in deinem Beruf, du bist auch noch ein Held. Du spielst ihn nicht nur vor der Kamera, du bist tatsächlich so perfekt, wie du und Melissa dich präsentieren.“
    Robert atmete scharf ein und musterte mich scharf.
    „Du fühlst dich neben mir unbedeutend?“
    Ich war baff. Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Wie hatte er das so schnell erkennen können? Ich hatte dafür die ganze Nacht gebraucht.
    „Wieso, Lisa? Habe ich dir dazu je Anlass gegeben? Habe ich irgendetwas bei einem Interview gesagt, das dich beleidigt hat?“
    „Natürlich nicht“, sagte ich entrüstet.
    „Warum dann, Lisa? Ich finde nämlich, ich kann dir nicht das Wasser reichen. Ja, schau nur ungläubig, es ist wahr. Du bist immer so sicher. Du siehst dich in einem Raum um und erkennst sofort, was darin fehlt oder falsch ist. Du kannst Menschen gut einschätzen, und alle liegen dir nach ein paar Minuten zu Füßen.“
    „Wegen mir hat noch nie jemand eine Woche auf der Straße übernachtet“, entgegnete ich sarkastisch.
    „Ich würde es tun“, sagte er ohne Spott in der Stimme. „Warum nur fühlst du dich weniger wert?“
    Ich rang meine Hände. Autsch. Das tat doch weh. Sofort nahm er sie sanft in seine und strich mit seinen Fingern über meine Handrücken.
    „Ich fühle mich nicht weniger wert. Ich fühle mich nur nicht gleichberechtigt. Ich meine, ich bin ich und ich war damit immer zufrieden. Aber bei dir habe ich das Gefühl, es müsste mehr sein und ich weiß nicht, was genau von mir verlangt wird, und ob ich dem gerecht werden kann. Das verunsichert mich.“
    Er sah mich an und ich erkannte, er begriff.
    „Bei Alec habe ich nie so gefühlt“, platzte es aus mir heraus.
    Roberts Finger verharrten. Ich sah ihn an.
    „Soll ich jetzt geschmeichelt oder beleidigt sein?“
    „Weder noch. Das war eine Feststellung. Glaub mir, ich vergleiche nicht gern, aber es geschieht leider automatisch. Ich vergleiche ja nicht dich mit Alec, ich vergleiche nur meine Gefühle euch beiden gegenüber. Deine Messlatte liegt verdammt hoch.“
    Robert starrte mich an. Es hatte ihm anscheinend die Sprache verschlagen. Eine
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