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Schattenwandler: Kane (German Edition)

Schattenwandler: Kane (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Kane (German Edition)
Autoren: Jacquelyn Frank
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Vertrauen missbrauchen. Ich zeige dir das alles hier nicht zu Propagandazwecken, sondern damit du meine Welt ein bisschen kennenlernst und verstehst, wie wir sind und was wir sind.“
    „Ich weiß das zu schätzen.“
    „Aber auch das, was du hier siehst, ist nicht wirklich richtig“, gestand er, und er klang enttäuscht. „Es ist eine Demonstration meiner Macht, aber diese Bilder können dir nicht vermitteln, was für gute Wesen wir eigentlich sind, welche hohen moralischen Grundsätze Dämonen wie mein Bruder haben.“ Er seufzte. „Ich bin nicht mächtig genug, das übersteigt meine Fähigkeiten.“
    Corinne drehte sich zu ihm um. Er hatte seinen Griff gelockert, doch sie nutzte die Gelegenheit nicht, um sich von ihm wegzubewegen.
    „Im Gegenteil“, widersprach sie sanft und berührte die wilden dunklen Locken, die sich an seiner Schläfe ringelten. „Du hast es mir gezeigt und noch so viel mehr. Wenn ich eins in meinem Job gelernt habe, dann, dass die Mächtigen ihre Vormachtstellung gern gegenüber Unterlegenen ausnutzen. In Anbetracht dessen, was ich nun über eure außergewöhnlichen Fähigkeiten weiß, ist die Tatsache, dass ich noch nie etwas von euch Dämonen gehört habe, ein klarer Beweis dafür, mit wie viel Bedacht und Rücksichtnahme ihr eure Macht einsetzt. Und dass du nicht versucht hast, mich mit zwielichtigen Methoden rumzukriegen, die selbst wir Menschen ohne Zögern anwenden würden, zeigt doch, was für ein anständiges, moralisches Wesen du bist.“
    Darauf blickte er sie so voller Faszination und tiefer Bewunderung an, dass sie den Kopf senkte und die Stirn an seine Brust legte.
    „Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe“, flüsterte er in ihr Haar, „hat mich, das gebe ich zu, deine äußere Schönheit fasziniert, dein wildes, feuerrotes Haar, deine blasse, makellose Haut, das Blitzen in deinen Augen, wenn du lachst, und die Kurven, die ich unter deiner Kleidung erahnen konnte. Aber das waren nur oberflächliche Reize. Ich habe dich längere Zeit beobachtet und erlebt, wie du mit deinen Mitmenschen umgehst. Damit hattest du mich am Haken, Corinne, da wusste ich, dass das nicht nur eine flüchtige Schwärmerei war. Es ging viel tiefer, kam aus dem Instinkt heraus, und ich habe erkannt, dass wir füreinander bestimmt sind. Obwohl ich von der Vernunft her wusste, dass es verboten ist, ein menschliches Wesen zu berühren mit der Absicht, die ich dir gegenüber hatte … konnte ich es nicht lassen. Ich konnte nicht einfach wieder gehen.“
    Corinne dachte stumm über seine Worte nach.
    „Was meinst du mit ‚als du mich zum ersten Mal gesehen hast‘?“, fragte sie, obwohl ihr die Wahrheit langsam dämmerte. Was er gesagt hatte. Was mit ihr geschehen war … Wenn es stimmte, was er über die Verbindung zwischen Dämonen und Druiden erzählt hatte, dann … „Du hast mich schon vor all dem hier gekannt. Du hast mich schon vorher berührt. Wenn ich dich richtig verstehe, dann hast du mich schon berührt, lange bevor ich krank wurde.“ Sie wand sich in seinen Armen und versuchte, seine Hände abzuschütteln. „Ich kann mich aber nicht erinnern, dass ich dir schon einmal begegnet bin.“
    „Weil es falsch von mir war damals, dass ich dich berührt habe. Nach den Gesetzen meines Volkes war meine Tat ein Verbrechen. Jacob hat mich davon abgehalten … Er hat mich gezwungen, jede Erinnerung an den Kontakt zwischen uns aus deinem Gedächtnis zu löschen.“
    „Dann habt ihr also alle mit meinem Verstand herumgespielt? Du hast mir aufgelauert, hast mich betatscht und dann meine Gedanken manipuliert, damit ich alles vergesse? Und jetzt willst du mir weismachen, was für ein hochmoralisches Volk ihr seid?“ Sie stieß Kane weg und taumelte rückwärts. „Und meine Schwester? Woher soll ich wissen, dass ihr sie nicht irgendwo eingesperrt habt und ich sie nie mehr wiedersehe? Oder …“ Panik flackerte in ihren Augen auf und schwang in ihrer Stimme mit. „Oh Gott, woher soll ich noch wissen, was real ist? Auf was kann ich mich noch verlassen?“
    Kane packte Corinne an den Oberarmen und schüttelte sie. Er sah ihr tief in die weit aufgerissenen grünen Augen und zwang sie, ihn anzuschauen, tief in ihn hineinzublicken.
    „Ich kann nichts tun oder sagen, um mein hinterhältiges Vorgehen wiedergutzumachen, und das tut mir aufrichtig leid. Ich weiß, dass es falsch war, und ich bitte dich, mir zu verzeihen. Aber ich muss auch gestehen, dass ich es wieder tun würde. Ich glaube nicht, dass
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