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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition)
Autoren: Jacquelyn Frank
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ihr wies. Trotz dieser spielerischen Geste und dem raschen Blick über die Schulter war ihnen beiden wohl bewusst, dass sie noch nicht in Sicherheit waren. Zugegeben, die meisten von denen, die oben waren, konnten ihnen nicht folgen, aber ein paar …
    Ein paar konnten es.
    »Ich habe auch Jasmine in die Höhlen gezogen, doch sie ist verdammt weit weg von hier«, warnte er seine Frau. »Es wird eine Weile dauern, bis sie bei uns ist.«
    Bella hob eine Hand zum Zeichen, dass sie verstanden hatte, obwohl er das bereits wusste. Isabella war noch immer überrascht, wie schnell sie durch die verschlungenen Gänge laufen konnte. Es war jetzt sechs Jahre her, seit sie sich von einem Menschen in eine Druidin verwandelt hatte, oder besser gesagt, in einen Hybriden aus Mensch und Druidin. Die Kräfte, die sie mit den Veränderungen in ihrer genetischen Struktur entwickelt hatte, einschließlich der Fähigkeit, unglaublich schnell zu rennen, waren seitdem eine der Segnungen in ihrem Leben. Als sie um eine Biegung kam, sah sie, wie eine weitere Segnung ungehalten den Schmutz vom Kleid klopfte, den die andere Segnung in Bellas Leben verursacht hatte.
    »Daddy, ich bin ganz dreckig«, beschwerte sich die Fünfjährige, die Hände in die kleinen Hüften gestemmt und mit zu einem Schmollmund verzogenen Lippen, der unverkennbar an die berüchtigte Mimik ihrer Mutter erinnerte. Sie schenkte der Tatsache, dass sie in Gefahr gewesen war, überhaupt keine Beachtung.
    »Tut mir leid, mein Engel«, entschuldigte sich Jacob, während er zur Höhlendecke blickte und die Gefahr ahnte, die ihnen drohte. »Wir müssen uns beeilen«, flüsterte er Bella ins Ohr.
    Isabella war schon dabei, ihre Tochter hochzuheben, als ihr Mann ihr die Hand auf den schmalen Rücken legte, um sie zu führen und zur Eile anzuhalten.
    »Ich kann selber gehen, Mami«, brachte Leah ihr auf ihre typische eigensinnige Art in Erinnerung, wie sie es immer tat, wenn Isabella sie tragen wollte. Ihrem Vater erlaubte sie dagegen klaglos, sie von morgens bis abends herumzutragen, wenn ihm danach war, dachte Isabella.
    »Mami ist schneller als du, Schätzchen, und wir müssen rennen«, erklärte Bella, während sie genau das tat.
    Sie verlor nie die Geduld mit den verqueren Wünschen ihrer Tochter. Es war nicht so, dass Leah nicht verstanden hätte, dass um sie herum Gefahr drohte. Denn das verstand sie sehr gut. Doch sie war es gewohnt, dass ihre Eltern sich bei der kleinsten Bedrohung ihres Zuhauses und ihres Heimatlandes, ihrer Freunde und ihrer Familie oder der Gefolgschaft des Königs in den Kampf stürzten. Sie redete wie ein Kind, das nicht im Geringsten um seine Sicherheit besorgt war, weil sie wusste, dass ihre Eltern ein schlagkräftiges Team waren, eine unbesiegbare Zwei-Personen-Armee, die sie, solange sie lebte, stets beschützen würde.
    Der Luftdruck in der Höhle veränderte sich schlagartig, wie alle drei spürten; nach Leahs Erfahrung war der nachfolgende Druckabfall stets sanft.
    Doch diesmal war es nicht so.
    Isabella kam schlitternd zum Stehen und schob ihre Tochter so plötzlich hinter sich, dass Leahs Kleid erneut schmutzig wurde. Bella und Jacob gingen gegenüber der abtrünnigen Dämonin Ruth in Angriffsposition; diese war zu einer mächtigen Gegnerin geworden, seit sie als ältere Geistdämonin die nekromantische Magie in ihr ohnehin schon umfangreiches Repertoire an Fähigkeiten aufgenommen hatte.
    Sie war es gewesen, die die transformierten Dämonen herbeigerufen hatte, vor denen Jacob und Isabella geflohen waren.
    Doch die Anwesenheit des Vampirs Nicodemous, der sowohl ihr Können als auch ihre Kenntnisse in schwarzer Magie zu teilen schien, war viel schlimmer. Ruth hatte Tod und Zerstörung gebracht, als sie abtrünnig geworden war, zuerst gemeinsam mit ihrer Tochter und dann, nach deren Tod, allein. Jetzt, wo sie einen machthungrigen Vampir als Bindungspartner hatte, war sie eine unermessliche Macht des Bösen.
    Sie beide waren es.
    Das Einzige, was günstig war für die Vollstrecker, war, dass Ruths transformierte Lakaien ihr nicht unmittelbar zu Hilfe eilen konnten. Doch es würde nicht mehr lange dauern. Ruth brauchte nur einen Augenblick der Konzentration, dann konnte sie damit beginnen, einen Trupp zu sich zu teleportieren.
    Isabella war nicht gewillt, ihr diesen Vorteil zu lassen. Die Druidin lockerte die straffen Zügel, mit denen sie ihre Fähigkeit im Zaum hielt, die Kräfte jedes beliebigen Schattenbewohners lahmzulegen. Das war ihre
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