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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien
Autoren: Jacquelyn Frank
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seinen übrigen Sinnen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder darauf richtete, sich sein Abendessen zu beschaffen.
    Syreena schlug mit einem lauten Stöhnen auf, und der Aufprall ihres Körpers und die entweichende Atemluft wirbelten eine Staubwolke auf, die mit dem nächsten Atemzug sofort in ihre Lungen geriet. Sie hustete, spuckte Blut und stützte sich dann auf ihre Hände, um die Person anzuschauen, die sie geschlagen hatte.
    Eigentlich musste sie Personen sagen.
    Es waren Die Drei.
    Und sie hatte sie mächtig geärgert.
    „Steh auf, Kind!“, befahl ihr die Gestalt in der Mitte.
    Sie tat es, indem sie ihre schlanken Beine unter den Körper zog, um vom schmutzigen Fußboden aufzuspringen, und warf ihr Haar zurück, ein Gewirr aus Metallgrau und Hellbraun, bevor es auf jeder Seite in einer Farbe herabfiel. Auf der einen Seite war das Haar glatt, auf der anderen Seite sah es aus wie ein federartiges Tuch. Syreenas Augen blitzten vor Zorn. Von den Augen war ebenfalls eines grau und eines braun, und sie lagen verwirrenderweise genau umgekehrt zur Haarfarbe. Dieser Harlekineffekt war immer ein wenig unheimlich, doch wenn sie wütend war, besaß er etwas geradezu Verstörendes.
    „Ich bin kein Kind mehr“, fauchte sie, um der Angst Herr zu werden, welche Die Drei ihr von klein auf eingeflößt hatten. „Ich werde mich für das, was ich getan habe, niemals entschuldigen, selbst wenn ihr mich zu Brei schlagt. Also solltet ihr euch vielleicht damit abfinden.“
    „Deine Aufmüpfigkeit ist unerträglich, Syreena. So bist du nicht erzogen worden.“
    „Ich weiß, wie ich erzogen worden bin“, fauchte sie, spuckte aus und wischte sich mit der Hand über den Mund. „Ich bin dem Orden The Pride nicht mehr verpflichtet, Silas, schon seit fünfzehn Jahren nicht mehr. Wie du dich vielleicht erinnern kannst, ihr habt mich ausgemustert und mich hinausgeworfen und an den Hof der Lykanthropen geschickt, damit ich meiner Schwester diene.“
    „Du bist nicht ausgemustert worden, Syreena. Du bist neu zugeteilt worden. Die Mönche von The Pride unterhalten immer und überall in der Welt zweiseitige Beziehungen. Warum sollte es bei dir nur das eine oder das andere sein. Du bist eine Klosterfrau, und du bist die Beraterin der Königin.“
    „Und ich bin eine Prinzessin“, erinnerte sie Die Drei. „Ein Mitglied der königlichen Familie. Obwohl sich meine Schwester eurer Weisheit und euren Anweisungen beugt, herrscht sie über euch genauso wie über jedes andere Mitglied des Lykanthropenvolks. Über diese Macht verfüge ich nun ebenfalls. Du hast mir gesagt, dass es an der Zeit ist, meinen Königsmantel anzulegen, und nun willst du mich dafür bestrafen!“
    „Wir bestrafen dich“, erwiderte die linke Gestalt scharf, „weil du einen deiner Brüder grundlos angegriffen hast.“
    „Dieser aufgeblasene Dummkopf hat das Überleben meiner Schwester infrage gestellt. Sie ist von der Sonne so übel vergiftet worden und hat nach Luft gerungen, als würde sie jeden Augenblick ersticken, und er beschimpft sie, macht ihre Friedensbemühungen schlecht, für die sie bereit war, ihr Leben zu opfern! Ich würde es wieder tun, wenn irgendjeman d … “
    „Niemand legt Hand an ein Mitglied von The Pride!“, blaffte Silas, und in seiner äußerlichen Ruhe zeigten sich zum ersten Mal Anzeichen von Ärger, seit der Streit begonnen hatte.
    „Oh, du meinst, so wie du nicht Hand an mich gelegt hast?“, gab sie zurück. „Tu, was ich sage, und nicht, was ich tue? Das hat vielleicht funktioniert, als ich noch ein Kind war, aber jetzt bin ich erwachsen. Eine gut ausgebildete Erwachsen e – ich danke dir, dein Training war gut für mich. Ich warne dich, Silas, wenn du noch einmal die Hand gegen mich erhebst, dann wirst du erleben, was ich all die Jahre während meines Unterrichts unter Kontrolle gehalten habe, so wie Konini und Hendor es erlebt haben, als sie meine Familie so respektlos verunglimpft haben. Diesmal wirst du mich nicht daran hindern. Nie wieder! Die Zeiten sind vorbei.“
    Das war keine leere Drohung der Prinzessin. Silas war sich wohl bewusst, wozu sie imstande war, doch gleichzeitig hatte er keine Ahnung, wozu sie wirklich fähig war. Niemand außer Syreena selbst wusste das, unabhängig davon, dass sie das letzte Jahrhundert unter der Vormundschaft der besten Köpfe von The Pride gestanden hatte.
    Syreena wich in ihrer Art von den gewöhnlichen Lykanthropen ab. Das Heilmittel gegen eine Kinderkrankheit hatte sie schrecklich
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