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Schattensturm

Schattensturm

Titel: Schattensturm
Autoren: Andreas Saumweber
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nur deshalb mit
Schattenkrieg
angefangen haben, weil sie auf die eine oder andere Art und Weise einen persönlichen Bezug zu mir haben. Es freut mich immer wahnsinnig, wenn Leute mein Buch lesen, mit denen ich einfach nicht gerechnet hätte!
     
    Und nicht zuletzt bei meinem Agenten Herrn Molden sowie meinem Lektor Herrn Rohn vom Aufbau-Verlag sowie dem Rest des Aufbau-Teams, die es mir überhaupt erst ermöglicht haben, meine Texte zu veröffentlichen.

Andreas Saumweber

Schattenfluch
     
    Druidenchronik
    Band 3
    Erscheint im Juli 2011
     
     
    Elbwatt bei Hamburg, Deutschland
    Mittwoch, 03. November 1999
    Die Innenwelt
     
     
    Wolfgang sank in die Knie und schloss die Augen. Erschöpft lauschte er in sich hinein, folgte dem hämmernden Pulsschlag in seinen Ohren, dem rasselnden Atem in seiner Brust. Seine Arme zitterten, seine Hände waren so kraftlos, dass ihm das Kurzschwert entglitt und mit einem schmatzenden Geräusch in den Schlamm des Watts fiel. Nur langsam ließ der Schmerz der vielen Schrammen und Verletzungen nach, als seine Heilkräfte die Wunden reparierten. Bald würde nichts an seinem Körper mehr an diese Nacht erinnern.
    Der Körper vergisst,
dachte er müde,
aber die Seele bleibt narbengezeichnet zurück …
Sein rechtes Lid begann nervös zu zucken. Er presste die Augen zusammen, was es für den Moment besser machte. Aber es würde wieder kommen, da machte er sich nichts vor.
    Um ihn herum hörte er das Weinen von Frauen und Kindern. Er hörte die Stiefel von Herwarths Sachsenkriegern im Wattschmatzen, hörte, wie sie die Leichen der gefallenen Trolle plünderten, hörte, wie sie ihnen die Kleider von den Leibern zogen und mit Dolchen die Ringe von den Fingern schnitten. Er hörte, wie sie die Verwundeten versorgten, die vier Krieger, die mit Wolfgang den Schildwall gehalten hatten, bis Herwarths Boot endlich aus den Nebeln aufgetaucht war. Er hörte auch, wie sie die sechs Toten, die dabei gefallen waren, zurück zum Boot schafften. Sechs Mann, die in seine Führung vertraut und die dabei den Tod gefunden hatten. Und wäre Herwarth auch nur fünf Minuten später gekommen, hätte es niemand von seinem Trupp mehr lebend aus den Schattennebeln Hamburgs herausgeschafft.
    Nicht einmal ich selbst.
    Einmal mehr war er nur knapp mit dem Leben davongekommen, wie so oft in den letzten Wochen.
Zu
oft. Die ständige Todesgefahr zermürbte ihn, und er ertappte sich bei dem Gedanken, die sechs Gefallenen zu beneiden. Gemäß dem germanischen Glauben saßen sie nun auf den Bänken in Odins Halle in Walhall und feierten eine endlose Party.
    So wie Gudrun.
Hilflos ballte er die Hände zu Fäusten, aber das würde sie nicht zurückbringen. Nichts würde sie wieder zurückbringen, sie war gefallen, oben in Norwegen, die große Liebe seines Lebens, während er selbst in Deutschland war und vergebens versucht hatte, das große Ritual aufzuhalten, das die Schatten in Hamburg durchgeführt hatten.
    Die Krieger machten einen Bogen um ihn – er war ein Jarl, somit ein Magier und Anführer, und sie wussten nicht, wie sie mit seiner sonderbaren Haltung und Stimmung umzugehen hatten. Wolfgang konnte ihre Vorsicht gut verstehen. Es war ihm auch ganz recht, er fühlte sich im Moment ohnehin nicht nach reden. Doch reden musste er, interpretierte er die schweren Schritte richtig, die auf ihn zukamen.
    »Ihr seid zu spät«, murmelte Wolfgang, noch immer ohne die Augen zu öffnen.
    »Zu spät?«, erwiderte Fürst Herwarths tiefe Stimme. »Für mich hates so ausgesehen, als ob wir genau zur richtigen Zeit gekommen wären!«
    Wolfgang verzog das Gesicht.
Vielleicht zum richtigen Zeitpunkt, um den größtmöglichen Schaden unter der Trollpatrouille anzurichten. Aber zu spät für die Männer, die Ihr mir mitgegeben habt!
    »Sechs der Männer sind tot. Für mich ist das nicht der richtige Zeitpunkt …«
    »Ich weiß. Aber es sieht ganz so aus, als ob wir im Gegenzug mindestens ein Dutzend ihrer Trolle erwischt hätten!«
    Wütend öffnete Wolfgang die Augen. Es war eine düstere Nacht, mit dunklen Wolken am Himmel und öligen Nebelschwaden über der Erde. Trotz der Fackeln, die einige der Sachsenkrieger trugen, war Herwarth nicht viel mehr als ein großer, breitschultriger Umriss in der Finsternis. »Ja und?«, brauste er auf. »Zwölf Trolle gegen sechs unserer Krieger, Ihr haltet das wohl für einen guten Tausch, wie? Als ob es nur auf die Zahlen ankommen würde! Aber es geht hier nicht nur um Zahlen! Das waren sechs
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