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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
Autoren: Christine Feehan
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sein. Weshalb sollten sie bewaffnet in die Stadt kommen und es auf Ärger anlegen?«
    »Himmel noch mal, ich begreife nicht, was sich hier politisch tut«, erwiderte Seth. »Jeder hasst jeden und wünscht allen anderen den Tod.«
    Das brauchten sie Briony nicht zu sagen. Die große Anspannung, die auf den Straßen herrschte, verstärkte ihr Unvermögen, mit den Umständen zurechtzukommen. Sie war von Armut und Krankheit und so vielen Tragödien umgeben, dass sie am liebsten in ein dunkles Loch gekrochen wäre und jedes Gefühl, jeden Laut und jeden Gedanken zum Verstummen gebracht hätte.
    »Deine Haut verändert mal wieder ihre Farbe, Briony«, sagte Ruben aufgebracht. »Ich habe dir doch gesagt, davor sollst du dich hüten, wenn jemand da ist.«
    »Wir sind nicht irgendjemand, wir sind ihre Familie«, hob Tyrel hervor. »Lass sie in Ruhe.«
    Ruben hakte unbeirrt nach. »Dann sag mir mal, wie sie das anstellt. Als sei sie eine Eidechse oder so was Ähnliches. «
    Briony seufzte und presste sich eine Hand an den schmerzenden Kopf. Es fühlte sich an, als hämmerte jemand Nägel in ihren Schädel, aber das konnte sie keinem
erklären. Nur der Auftritt zählte, und Briony schaffte es immer, aber auch wirklich immer . Für sie war das eine Frage des Stolzes. Sie war eine Jenkins, und alles, was die anderen taten, konnte sie auch – und sie würde es tun.
    »Hier könnte jeder x-Beliebige reinkommen«, brachte Ruben zu seiner Verteidigung vor.
    »Ich habe die Tür abgeschlossen«, sagte Seth. »Reiß dich zusammen, Bri. Jetzt mal im Ernst, du bist zu alt für Panikattacken.«
    Jetzt reichte es Briony. Ihnen blieben noch zehn Minuten bis zu ihrem Auftritt, und wenn ihre Brüder nicht fortgingen, würde sie nicht in der Lage sein, sich zusammenzureißen. »Verschwindet.« Sie zischte das Wort durch zusammengebissene Zähne und sah die Männer finster an.
    Ihre vier Brüder wirkten verblüfft. Bisher hatte sie das Ritual noch nie so abgebrochen. Sie waren große, kräftige Männer, muskulös und gut gebaut, und sie hatten dunkles Haar und stechende blaue Augen. Brionys Haar hatte die Farbe von Weizen und Platin, und sie hatte dunkle, schokoladenbraune Augen und maß nicht mal einen Meter sechzig. Sie sah ihnen überhaupt nicht ähnlich, und sie besaß auch nicht ihre Waghalsigkeit, wünschte jedoch, sie besäße sie. Sie gab ihnen nie wirklich freche Antworten, obwohl sie sich manchmal von ihnen rumgeschubst fühlte. Ihnen allen sprang vor Erstaunen der Mund auf.
    Ruben ging neben ihr in die Hocke. »Ich wollte dich nicht aus der Fassung bringen, Briony. Wir können es auch ohne dich hinkriegen, wenn du es diesmal nicht schaffst. Leicht wird es nicht sein, und du weißt, dass es dem Publikum nicht gefallen wird, aber wenn du dich diesmal nicht zusammenreißen kannst …«
    Seth schnappte nach Luft. »Ja klar, vielleicht könnte
ich für dich einspringen, Schätzchen. Warum legst du dich nicht ins Bett? Vielleicht fühlst du dich morgen früh wieder besser.«
    »Wir können einen Arzt holen«, bot Tyrel an. »Dein Arzt hat bisher immer binnen einer Stunde im Flugzeug gesessen, wenn wir ihn angerufen haben.«
    Briony hätte gelacht, wenn ihr der Schädel nicht fast geplatzt wäre. »Ich bin bisher noch bei jeder Vorstellung dabei gewesen. Lasst mich einfach nur ein Weilchen allein, dann wird es schon wieder.«
    Jebediah scheuchte die anderen aus dem Zimmer, ließ sich neben ihr nieder und strich ihr mit einer Hand die dichte blonde Mähne aus dem Gesicht. »Wir kommen nicht ohne dich aus, Schätzchen, ich will dir nichts vormachen, aber wenn du meinst, dass du ihn brauchen wirst, verständige ich den Arzt. Wir haben etliche Auftritte vor uns, und wenn die Rebellen sich tatsächlich in die Stadt schleichen, wird die Gefühlslage nur noch negativer werden.«
    Das Eingeständnis, etwas könnte ihre Verfassung verschlechtern, musste Jebediah viel abverlangt haben. »Ich mag den Arzt nicht.« Briony rieb sich mit einer Hand das Gesicht. »Er starrt mich an wie ein Insekt unter dem Mikroskop. Mit dem Mann stimmt etwas nicht.«
    Jebediah seufzte und ließ sich auf seine Fersen zurücksinken. »Dich packt mal wieder die Paranoia.«
    »Ach wirklich? Wie kommt es, dass ihr alle zu jedem Arzt eurer Wahl gehen könnt, ich aber zu einem ganz bestimmten Arzt gehen muss, einem, der vom anderen Ende der Welt angeflogen kommt, um mich zu behandeln?«
    »Weil du etwas ganz Besonderes bist und Mom und Dad es versprochen haben. Ich halte ihre
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