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Schattenprinz

Schattenprinz

Titel: Schattenprinz
Autoren: Clay und Susan Griffith
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Clark. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Sir. Wir haben diese Teufel gehörig in die Flucht geschlagen!«
    »Und die Prinzessin ist in Sicherheit«, merkte Gareth an.
    »Ja, ja!« Senator Clark wandte sich Adele zu. »Dem Himmel sei Dank dafür.« Er zog das zerbrechliche Mädchen in die stählernen Arme und drückte einen kräftigen Kuss auf die blutverkrustete Wange seiner zukünftigen Braut.
    Adele verzog das Gesicht, da Clarks leidenschaftliche Begrüßung ihre Wunden schmerzen ließ und sein Bart sie im Gesicht kratzte. Sie kämpfte darum, sich nicht zu winden, und ihre Erwiderung seines Kusses war regelrecht verkrampft.
    Clark zog sich sofort wieder von ihr zurück. »Du hattest Glück, mein Liebes, dass du nicht ernsthafter verletzt wurdest, als dich dieser schmutzige Vampir als Schutzschild benutzte.«
    Adele suchte Gareths Blick, doch er hatte sich abgewandt.
    »Ich werde dich zur Ranger hinüberbringen lassen, wo sich unser Schiffsarzt um dich kümmern wird.« Clark stellte Adele an Deck ab und ging hinüber zum Schanzkleid, um seiner Crew ein Zeichen zu geben, einen Transportkorb vorzubereiten.
    Adele drehte sich zu Gareth um und formte lautlos mit den Lippen: »Verlass mich nicht! Komm mit nach Alexandria!«
    »Ich kann nicht«, entgegnete er leise, als er näher trat.
    »Aber ich liebe dich!«
    »Du meinst Greyfriar.«
    »Nein. Das warst immer du.« Es kümmerte sie nicht, welche Hindernisse zwischen ihnen standen. Mit einem Mal war alles, was sie wollte, bei ihm zu sein.
    Bei dieser Enthüllung neigte Gareth tief den Kopf. Ehrfürchtig berührte er ihr Gesicht, von Bedauern verzehrt, und seine Hand zitterte, als sie langsam über ihre Wange strich. So jäh, wie die Freude über diese Worte in ihm aufgeblüht war, wurde sie von Kummer verdrängt. Er wusste, was getan werden musste, und er betete, dass er die Kraft haben würde, es zu Ende zu bringen, während er sich darum bemühte, seiner Stimme nichts von der glühenden Leidenschaft anmerken zu lassen, die ihn versengte. »Wir müssen zuerst unsere Völker retten. Eines Tages werden wir uns vielleicht wiedersehen, aber einstweilen ist es das Beste, wenn du nach Equatoria zurückkehrst. Wenigstens können wir beide daran arbeiten, einen richtigen Krieg zwischen unseren Arten zu verhindern.«
    Sie drängte ihre Verzweiflung zurück. »Aber ich werde gezwungen sein, zu … heiraten.« Ihr Blick flog zu ihrem Verlobten, der immer noch Befehle brüllte. Mit sanften Fingern zog sie Greyfriars Maske nur ein paar Zentimeter herunter, um seinen Mund freizulegen. Dann nahm sie sein Gesicht in ihre bebenden Hände und küsste ihn.
    Senator Clarks Schritte hallten über das Deck, als er sich ihnen näherte. Gareth zog seine Maske wieder hoch.
    »Wir sind bereit aufzubrechen«, informierte Clark sie mit fragendem Blick.
    Greyfriar nickte. Schnell hob er Adele auf die Arme und schritt an dem verdutzten Clark vorbei, um sie sanft in den Transportkorb zu legen. Dann sah er zu, wie die Amerikaner sie vorsichtig aus seiner Reichweite in den schwindelerregenden Schlund zwischen den beiden Luftschiffen zogen. Adeles Blick verließ ihn nicht – nicht einmal, nachdem die Mannschaft der Ranger sie aus ihrem Korb gehoben hatte.
    Sein Herz schmerzte, als er zusah, wie sie ihm genommen wurde, und die Qual verdunkelte seine Augen.
    Clark legte ihm eine eiserne Hand auf die Schulter. »Kommen Sie mit uns, Greyfriar. Wir könnten ein paar Kriegsgeschichten austauschen, während unsere Verletzungen heilen.«
    Greyfriar schüttelte den Kopf und kämpfte gegen den Drang an, die Hand fortzuschlagen, doch die Trauer schwächte seine Glieder. »Ich wünsche Ihnen alles Gute, Senator Clark. Aber ich werde Sie hier verlassen.«
    »Hören Sie, dieses Schiff ist erledigt. Wir würden es ja als Prise in Schlepptau nehmen, aber es ist nicht einmal mehr wert, ausgeschlachtet zu werden. Sie können auf diesem Seelenverkäufer nicht bleiben.«
    »Danke, aber mein Platz ist hier.«
    »Nun, ich hoffe, wir begegnen uns eines Tages wieder. Kämpfen Sie weiter für die gute Sache!«
    Der große Amerikaner lachte laut, als er ein Tau ergriff und sich über die Reling zur Ranger hinüberschwang. Er winkte Greyfriar zum Abschied, während er Adele den Arm um die Schulter legte. »Ich werde sie nicht wieder aus den Augen lassen«, rief er zu Greyfriar hinüber.
    Adeles Blick blieb unverwandt auf Gareth geheftet. Die Fregatte nahm Fahrt auf und drehte ab.
    Mit dem scharfen Sehvermögen eines Vampirs konnte
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