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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sollten sie weiter vorgehen? In dieser Auseinandersetzung standen sich der größenwahnsinnig gewordene Felix und der skrupellose Schwarzelf Krasarhuu gegenüber, der noch dazu vom Hass auf Menschen völlig zerfressen war.
    Arun sah zu Angela hinüber. Die Frau saß lethargisch auf ihrem Thron. Eben tastete sie nach einem Glas mit Flüssigkeit. Ihm galt ihre gesamte Konzentration. Die Hände zitterten, als sie zulangte, und sie verschüttete einen Großteil des Inhalts, bevor sie das Behältnis an ihren Mund geführt und getrunken hatte.
    War dies das Gift, von dem Krasarhuu gesprochen hatte? Vermutlich; denn kaum hatte sie das Glas wieder abgestellt, beruhigte sich das Zittern ihrer Glieder, und sie wirkte interessierter an dem, was rings um sie vorging. Sie nahm sogar Kenntnis von Arun und seinen Begleitern.
    War sie überrascht, freute sie sich? Täuschte er sich, oder zeigte sie ein sanftes Lächeln im von Kristallen überzogenen Gesicht?
    Felix und Krasarhuu starrten sich an. Der Schwarzelf schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Er benahm sich, als wüsste er ganz genau, was nun weiter geschehen würde.
    »Du warst uns sehr nützlich, Krasarhuu«, meinte der Menschenmann. »Aber nun wird es Zeit, dass wir uns von dir trennen.«
    »Du weißt, dass du das nicht kannst. Du bist auf mich und meine Medizin angewiesen.«
    »Ich werde sie auch woanders bekommen, so ich sie denn wirklich benötige.«
    »Es handelt sich um ein Rezept, das bloß meiner Mutter bekannt ist, und um eine Mixtur aus ganz besonderen Wurzelgiften. Niemand außer ihr besitzt das Wissen, sie zuzubereiten.«
    »Du lügst!«, fuhr Felix auf.
    »Oh nein! Ich sage die Wahrheit – und du weißt es ganz genau.« Krasarhuu grinste, und mit einem Mal waren die feinen Züge eines Elfenwesens in seinem behaarten Gesicht zu erkennen.
    »Ich werde dich zwingen, das Geheimnis preiszugeben. Dich oder deine Mutter. Wenn ihr nicht spurt, kümmere ich mich um deinen Vater und werde ihm Schmerzen zufügen, wie sie niemals zuvor ein Wesen empfunden hat. Angela ...«
    »Gib dir keine Mühe«, sagte Krasarhuu, der weiterhin ungewöhnlich ruhig blieb. »Du wirst meinem Vater niemals wieder etwas antun.«
    Arun fühlte, dass er jetzt etwas tun musste. Diese Gespräche – sie waren nur ein Vorgeplänkel zu dem, was nun kommen würde, kommen musste. Eine Katastrophe war im Anzug, und es galt, das eigene Leben zu retten, das seiner Begleiter und tunlichst ihren Auftrag zu erfüllen. Er musste handeln, rasch!
    »Angela!«, sagte Felix ein weiteres Mal. »Kümmere dich um Krasarhuu. Lehre ihn, was es bedeutet, sich mit uns anzulegen.«
    Die Kristallhexe streckte eine Hand aus und zeichnete sonderbare Zeichen in die Luft. Ringsum wurde es kalt und kälter. Die Ratsherren an den Tischen schreckten hoch, liefen aufgeregt durcheinander, wollten den Raum verlassen. Krasarhuu hingegen blieb unbeeindruckt. Er zog sich lediglich einige Schritte zurück, dorthin, wo die primitiven Zeichnungen in den Fels gekritzelt worden waren.
    Angela öffnete ihren Mund. Faustgroße Eisbrocken schossen daraus hervor und rasten auf Krasarhuu zu. Der Schwarzelf wich geschickt aus oder wehrte die Geschosse ab, mithilfe der Schwärze, die ihn wie ein Schutzschild umgab, um dann seinerseits einen Angriff zu lancieren: dunkle Pfeile, die sich durchs Licht fraßen und sich aufmachten, Angela in sich aufzunehmen.
    Angela wirkte hilflos. Sie reagierte auf die Schwärze wie das Kaninchen auf die Schlange, saß da wie hypnotisiert, zu keiner Bewegung fähig. Schon kreiste sie die Dunkelheit ein, schon geriet sie in Gefahr, davon aufgefressen und in ein Nichts gerissen zu werden – da begann der Griff des Dolchs Girne stärker zu leuchten. Er glitzerte zwischen den Kristallen hervor und strahlte Licht von einer besonderen Qualität aus, dem die Dunkelheit Krasarhuus nichts entgegenzusetzen hatte. Die Schwärze zerfiel, zerfaserte.
    Ruhe kehrte ein. Menschenfrau und Schwarzelf starrten sich an. Sie wirkte müde und nachdenklich, sein Gesicht war zu einer Grimasse des Hasses verzerrt.
    Felix stürmte davon, auf den Ratsherrn zu, warf sich mit einem wilden Schrei gegen dessen Leib, wollte ihn unter sich begraben.
    Krasarhuu wirkte überrascht vom Furor des Mannes. Er stolperte und stürzte, konnte aber noch eine abwehrende Bewegung mit seinem rechten Bein machen, seinen Gegner damit aushebeln und über sich hinwegschleudern, in Richtung der Seitenwand, wo Felix schwer zu liegen kam, sich aber gleich
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