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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Drachenelfen zu töten. Es ist ihr Privileg, ihm die Waffe ins Herz zu rammen und dann selbst den Palast Morgenröte zu erobern!«
    Felix hatte den Verstand verloren, so viel stand fest. Seine Worte ergaben kaum Sinn, und sie kündeten von völligem Größenwahnsinn. Wie, bei allen Göttern, hatten er und Angela es bloß geschafft, die Gog/Magog zu sich duckenden Geschöpfen zu machen?
    »Angela sieht ein klein wenig krank aus. Vielleicht sollte ein Heiler ...«
    »Angela geht es gut!«, schrie Felix. Er beruhigte sich gleich wieder und fuhr ruhig fort: »Ich kümmere mich um sie! Sie braucht niemanden sonst. Nur mich. Meine Liebe, meine Zuneigung.«
    »Natürlich benötigt sie deine Unterstützung, Felix. Aber ...«
    Der Mensch schlug ihm quer übers Gesicht, mit der linken, noch nicht vom kristallinen Befall betroffenen Hand. Arun ging mit dem Schlag mit, so gut es ihm möglich war, und nahm ihm einiges seiner Wucht. Dennoch fühlte er seine Lippen platzen und wie Flüssigkeit daraus hervorquoll. So viel Kraft auf einmal in dem Schwächling! Er war entsetzt.
    »Ich habe genug von dir, Elf«, meinte Felix und kam ihm mit dem Gesicht ganz nahe. »Die Zeit, da wir auf deine Hilfe und deine weisen Worte angewiesen waren, ist längst vorbei. Angela und ich haben uns einen Platz in dieser seltsamen Welt erobert, und wir denken gar nicht daran, ihn wieder aufzugeben.«
    »Ihr seid Menschen«, sagte Arun, auch wenn er wusste, dass er jederzeit eine zweite, noch heftigere Backpfeife abbekommen konnte. »Du weißt, dass eure Zeit im Reich Innistìr begrenzt ist. Ihr werdet in wenigen Tagen sterben ...«
    »Das mag auf die Menschen an der Oberfläche zutreffen. Aber nicht auf uns. Hier unten befinden wir uns in Sicherheit«, sagte Felix im Brustton der Überzeugung.
    »Aber wie möchtet ihr Alberich dann besiegen, wenn ihr euch nicht nach oben wagt?«
    Der Mann wirkte verwirrt. Er wich einen Schritt zurück und starrte ins Leere. In seinen Augen zeigten sich ebenfalls winzigste kristalline Rückstände. Über kurz oder lang würden sie ihn erblinden lassen.
    »Du möchtest mich durcheinanderbringen. Aber das gelingt dir nicht.« Felix lachte. »Wir haben einen Plan. Ich habe einen Plan. Ich weiß ganz genau, was zu tun ist, um diese Welt zu erobern.«
    »Natürlich hast du das, Felix«, sagte Arun vorsichtig. »Aber womöglich brauchst du Verbündete, um deine Pläne durchzusetzen? Helfershelfer wie Laura, die euch mit Rat und Tat beiseite stehen möchte. Was hältst du davon, wenn wir uns besprechen und überlegen, was wir gemeinsam gegen den Drachenelfen unternehmen können?« Er holte tief Atem.
    »Verbündete. Helfershelfer.« Felix torkelte. Er hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Staub rieselte zu Boden. »Das hört sich gut und richtig an.«
    »Je stärker wir gemeinsam sind, desto größer ist die Chance, Alberich zur Strecke zu bringen.«
    »Aber ja ...« Felix wischte sich mit dem Handrücken Schweiß von der Stirn. »Wer sagt, dass wir alles allein tun müssen?« Er ging zurück zum Hufeisentisch und ließ sich wahllos auf einen der leer gebliebenen Stühle fallen. »Ich bin so schrecklich müde, Arun«, sagte er leise, kaum verständlich. »Ich verstehe das alles nicht. Warum geht es uns so schlecht? Bis vor einigen Tagen war noch alles in Ordnung. Und dann ...«
    Da mischte sich Krasarhuu unerwartet in die Unterhaltung ein. »Hast du von meinem Kräutersud gekostet? Er schmeckte dir, nicht wahr? So, wie er Angela schmeckte. Er gibt euch ein Hochgefühl, das für Stunden anhält und dann allmählich nachlässt, sodass du gern mehr davon nippen möchtest. Und je mehr du davon trinkst, desto durstiger wirst du und desto schwerer fällt es dir, klare Gedanken zu fassen.« Der Schwarzelf lachte gehässig.
    »Du weißt wohl nicht, wo dein Platz ist«, sagte Felix ohne besonderen Nachdruck in der Stimme.
    »Oh doch, das weiß ich nur zu gut. Ich werde mir ganz gewiss nichts mehr von dir vorschreiben lassen und auch nicht von diesem Weib! Sie ist mehr tot denn lebendig, nicht wahr?« Der Schwarzelf lachte. »Oh, ich dachte, dass es länger dauern würde, bis ihr meinem Zeug zum Opfer fallt. Doch ihr habt eine Krankheit mit euch gebracht, die die Wirkung des Kräuterzeugs weiter verstärkt hat. Was für eine interessante Wendung des Schicksals ...«
    Arun tastete nach den Fesseln. Es würde ihn nur einige Sekunden kosten, sie zu lösen und seinen Gefährten dabei zu helfen, die ihren loszuwerden. Doch was dann? Wie
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